An der Beratung nehmen teil:

Jörn Bülck, Schulleiter SFZ Poing

Petra Weiß, Stellvertreterin SFZ Poing

Irmgard Fraas, 2. Konrektorin SFZ Poing

Klaus Funke, Regierungsschuldirektor für Förderzentren

 

Der Landrat begrüßt die Anwesenden und stellt die Beschlussfähigkeit fest.

 

Herr Bülck führt durch das Schulhaus und weist auf die räumlichen Schwierigkeiten v.a. in Bezug auf die Ganztagschulbetreuung hin.

 

Das SFZ habe derzeit 230 Schüler von der Vorschule bis zur neunten Klasse. Zweidrittel der Schüler werden ganztägig betreut. Dafür stünden 50 Erwachsene zur Verfügung.

 

Die Schule sei für 15 Klassen und vier Vorschulgruppen ausgelegt. Bereits jetzt seien es allerdings 16 Klassen und für 2017 werde mit 17 Klassen geplant. Grund dafür sei das Thema Inklusion und die stetig steigende Einwohnerzahl. Dies bedeute auch mehr Kinder, die ein spezielles Angebot (z.B. Kulturpädagogik, Logopädieunterricht) und auch entsprechende Strukturen / Rückzugsmöglichkeiten benötigen. Dafür sei die Schule allerdings räumlich nicht ausgerichtet.

 

Herr Bülck erläutert ferner Folgendes:

 

·      Schulküche: diese sei bis auf acht Stunden in der Woche durchgängig in Betrieb. 

·      Decke im EG-Flur: dort müsse der Brandschutz erneuert werden, so dass mit ein bis zwei Jahren Bauarbeiten zu rechnen sei.

·      Klassenzimmer: einige Decken hätten eine schlechte Akustik. Dies führe zu Problemen bei Kindern mit auditorischen Störungen.

·      Mittagsruhe und Nachmittagsaktivitäten: diese müssen in den Klassenzimmern stattfinden. Für Schlafplätze und Ruhebereiche fehle der Platz, v.a. um auch entsprechendes Mobiliar unterbringen zu können.

·      Mittagessen: werde in der Mensa der Realschule eingenommen. Die Tische und Stühle seien aber nicht für die Kleinen ausgerichtet und viel zu groß.

·      Werk- und Hauswirtschaftsräume: diese dienen u.a. der Berufsförderung / -vorbereitung. Es gäbe aber auch nicht genügend Lagerräume für die benötigten Materialien wie z.B. Holz.

·      Musikraum: werde auch für Bewegung genutzt, insgesamt aber auch nicht ausreichend.

·      Mehrzweckraum: einziges Ganztagszimmer mit Gruppentischen, Ruhe-, Abschalt- und Spielbereich. Ideal für Autisten und Kinder mit ADHS, aber auch für Schüler mit Schulbegleitung als Rückzugsmöglichkeit. So gestaltete Räume wären mehrfach dringend erforderlich.

 

Zu den Fragen aus dem Gremium äußern sich Herr Bülck und Herr Funke insofern, dass die Findung von Fachpersonal problematisch sei. Es sei jedoch geplant, die Lehrkräfte im Bereich Sonderpädagogik nachzuqualifizieren. Sonderpädagogik sollte eigentlich grundsätzlich fester Bestandteil einer Lehrerausbildung sein.

 

Die Schule kooperiere mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO), dem Kreisverband Ebersberg e.V., den Schwestern von Zinneberg, mit Kolping Poing und Herrn Matzner von der Kinderland Plus GmbH Poing. Die Kinder werden u.a. von Sonderpädagogen, Sozialpädagogen, Erziehern und Heilpädagogen betreut. Ferner gäbe es eine externe Theaterpädagogin und Musiktherapeutin sowie viele Praktikanten.

 

Der Trend, so Herr Funke gehe zwar weiterhin in Richtung Inklusion, dennoch werde der Wunsch nach Förderzentren bleiben und diese in Zukunft auch nicht überflüssig werden. Dort sei mehr Individualität möglich. Ein Autist werde sich z.B. an einem Gymnasium immer überfordert fühlen.

 

Herr Bülck ergänzt, dass bereits jetzt viel Alltagsinklusion stattfinde. Im Rahmen der Ganztagsschule werden z.B. Schüler für Projekte mit anderen Schulen ausgetauscht. Bereits 60% der Schüler würden mit Unterstützung sonderpädagogischer Maßnahmen einen Schulabschluss erreichen können.

 

KRin Renate Will betont, dass es sich bei den „Wünschen“ des SFZ nicht um Begehrlichkeiten handeln würde, sondern die räumlichen Anforderungen bei Neubauten bereits Usus seien.

 

Der Landrat dankt Herrn Bülck für die Einblicke und weist darauf hin, dass im Herbst die Diskussionsgrundlage für Schulvorhaben in den Gremien vorgestellt werden solle.