Sitzung: 08.10.2018 Kreis- und Strategieausschuss
Beschluss: einstimmig angenommen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0
Vorlage: 2018/3275/1
ULV-Ausschuss am 19.03.2014, TOP 9 ö ULV-Ausschuss am 28.09.2016, TOP 8 ö |
Dieser Punkt wird vorgezogen und nach
TOP 8ö behandelt.
Der Landrat erkundigt sich, ob hierzu
Einverständnis bestehe, da Herr Schulze, der den TOP 9ö vortrage, noch nicht
anwesend sei. Es folgt keine Widerrede.
Der Landrat führt kurz in den Sachverhalt ein. Bereits
im Jahr 2014 habe sich der ULV-Ausschuss mit dem Thema Bahnlärm im Zusammenhang
mit den Ausbauplänen des Bundes im Rahmen des Zulaufes zum Brenner-Basistunnel
befasst. Vor allem die beiden Bundestagsabgeordneten KR Dr. Andras Lenz und der
zwischenzeitlich verstorbene KR Ewald Schurer haben sich für den Lärmschutz
sehr eingesetzt und in Berlin dafür geworben. Auch die Kreisgremien haben sich
hinter die Lärmschutzmaßnahmen gestellt.
Der ULV-Ausschuss am 26.09.2018 fasste einen
einstimmigen Beschluss, der heute dem Kreis- und Strategieausschuss zur
Beratung vorliege.
Ihm sei wichtig, so der Landrat weiter, dass der
Lärmschutz keine Scheinlösung darstelle, sondern dass die Bürger den Lärmschutz
auch als echte Entlastung wahrnehmen.
Folgende Punkte werden
angesprochen:
KRin Waltraud Gruber
empfindet das Wort ‚Ertüchtigungsmaßnahmen‘ bei Punkt 2 des Beschlussvorschlages
als verwirrend. Sie empfehle es wegzulassen.
KR Christian Eckert
merkt an, das Wort ‚alle‘ Initiativen sei ihm nicht konkret genug. Dies solle
ebenfalls weggelassen werden.
KR Thomas Huber
empfiehlt, die Wertung der Planung des zuständigen Fachministers zum Ostkorridor
abzuwarten. Der Landkreis solle dies im Blick behalten.
KR Alexander Müller
sehe in dem Zulauf über München als einzigen, dauerhaften Zulauf für den
Brenner-Basistunnel als schlechte Lösung an. Es gebe die Möglichkeit den Zulauf
über Rosenheim-Mühldorf-Regensburg-Hof zu lenken. Denn ein Zuwachs an
Güterverkehr auf dem Südkorridor sei für die S-Bahn und den geplanten Südring
problematisch.
KR Albert Hingerl
erklärt, dies betreffe dann die S-2-Bahn-Strecke, welche bereits ein ‚Nadelöhr‘
sei. Hier müsse dann der Landkreis Osten aktiv werden.
Der Landrat bestätigt
die Problematik auf der S-2-Bahn-Strecke. Sie bräuchte dann einen 4-gleisigen
Ausbau. Ein Mischverkehr auf dieser Strecke (Güter- und S-Bahnverkehr) könne auf
die Dauer nicht funktionieren. Die S-Bahn-Strecke brauche ein durchgehendes
2-gleisiges Netz. Er werde sich für die S-Bahn im nördlichen Landkreis
einsetzen.
KRin Waltraud Gruber appelliert
schon jetzt für einen maximalen Lärmschutz tätig zu werden, auch ohne den
Brenner-Basis-Tunnel; denn es gebe bald eine 2-fache Taktverdichtung.
KR Thomas Huber
erklärt, dass es bereits jetzt schon eine Verdichtung und dadurch eine erhöhte
Lärmbelastung gebe.
KR Udo Ockel schlägt
vor, den Beschlussvorschlag bei Punkt 2 um einen Antrag an den zuständigen
Fachminister zu ergänzen und die Petition in eine Resolution abzuändern, da nur
eine natürliche Person eine Petition einreichen könne.
Der Beschlussvorschlag
wird entsprechend ergänzt bzw. geändert und der Landrat stellt ihn zur
Abstimmung.
Der
Kreis- und Strategieausschuss fasst folgenden Beschluss:
Dem Kreistag wird
folgender Beschluss vorgeschlagen:
1.
Der Landkreis
Ebersberg unterstützt Initiativen, die zum Ziel haben, einen wirkungsvollen
Lärmschutz an den Bahnlinien im Landkreis zu erreichen.
2.
Der Kreistag
beschließt eine Resolution an den Bund und den Freistaat Bayern sowie einen
Antrag an die zuständigen Ministerien zu richten, den Lärmschutz an der
Bahnlinie Trudering – Rosenheim, für den bis jetzt einzigen Zulauf zum Brenner-Basistunnel,
nach dem Neubaustandard gem. TEN-T-Grundsatzbeschluss des Bundestages aus dem
Jahr 2016 (Drucksache 18/7365), zu errichten.
3.
Die Verwaltung
wird beauftragt, möglichst noch im Jahr 2018 ein Hearing „Lärmschutz an der
Bahnlinie Trudering-Rosenheim“ abzuhalten und dazu alle Beteiligten einzuladen,
mit dem Ziel, Forderungen nach wirkungsvollem Lärmschutz an Bund, Land Bayern
und Deutsche Bahn AG zu formulieren.