Beschluss: einstimmig angenommen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0

Da Herr Lorz von der Firma Covalion noch nicht anwesend ist, erkundigt sich der Landrat, ob Einverständnis bestehe, den TOP 08 ö, Energiewende 2030; European Energy Award; mögliche Beauftragung der Energieagentur mit der Durchführung“ vorzuziehen, dem keine Gegenrede folgt.

 

 

 

 

 

Sachvortragende(r):

Dr. Jochen Lorz, Managing Director Battery Storage, Fa. Covalion

Der Landrat fasst den Sachverhalt der versandten Sitzungsvorlage zusammen und erklärt, dass sich der Landkreis Ebersberg gemeinsam mit den Landkreisen München und Landshut beim Bund für das Förderprogramm „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ als „HyPerformer“ bewerben wolle. Abgabetermin für die Bewerbung sei der 30.09.2019. Potentielle Abnehmer, wie Busunternehmen und Speditionen zeigen großes Interesse an dieser neuen Antriebstechnologie und seien ggf. bereit, hier zu investieren.

Dr. Lorz erläutert in seiner Präsentation die Technologie der Batterien sowie der Speicherformen, die H2 -Technologien – Produktions- und Verwertungspfade, Wasserstofftankstellen für Busse, Übersicht möglicher Tankstellenstandorte in den Landkreisen Ebersberg (hier evtl. zwei), Landshut und München, Verkehrswende durch umweltfreundliche Antriebsformen – Ziele, HyPerformer – Technik in Ebersberg sowie die HyPerformer – Projektpartner (die Präsentation ist urheberrechtlich geschützt und daher nicht als Anlage dem Protokoll beigefügt; Anmerkung der Schriftführerin).

Dr. Lorz informiert, dass die Investoren für die Tankstelle einen ‚Letter of Intent‘ beibringen müssen. Flixbus sei auch an Wasserstoffantrieb für Busse interessiert. Ebenso investiere die Deutsche Bahn viel Geld in Wasserstoffzüge, denn sie wolle von Dieselloks wegkommen, wo es keine Oberleitung gebe.

Hans Gröbmayr, Klimaschutzmanager erklärt, dass es die Energie von einem Windrad mit 8 MW oder einer PV-Anlage mit 30 MW brauche, um 10 Busse betreiben zu können. Dieses Projekt könne dazu beitragen, dass diese Technologie in Deutschland vorwärtskomme. Allerdings gebe es bisher noch keine Hersteller, die diese Busse liefern könnten.

KRin Franziska Hilger bittet zu prüfen, ob der „Filzenexpress“ auf Wasserstoffantrieb umgestellt werden könne. Dies wäre eine gute Alternative zur Elektrifizierung der Strecke, da die Anwohner Bedenken haben wegen der Belastung durch Elektrosmog.

Zur Zeitschiene erklärt Dr. Lorz, dass die Bewerbung am Montag hochgeladen werden müsse, um die Fristen einzuhalten. Die Bewertung durch die Fachleute im Bundesministerium werde bis Januar dauern. Anschließend müssen die ausgewählten Kandidaten Teilprojekte beschreiben. Nach einem weiteren Ausschlussverfahren bleiben zwei übrig mit einer Fördersumme von 20 Mio. €. Er gehe davon aus, dass die Entscheidung, welcher Bewerber den Zuschlag bekomme, erst zum Herbst 2020 fallen werde.

Hans Gröbmayr erklärt, dass die Bewerbung morgen Abend eingestellt sein müsse, er aber das Filzenexpress-Projekt als Perspektive noch mitaufnehmen werde.

Dr. Lorz beantwortet Fragen aus dem Gremium.

Der Landrat stellt den Beschlussvorschlag zur Abstimmung.


Der ULV-Ausschuss fasst folgenden Beschluss:

1.   Der ULV-Ausschuss stimmt der Bewerbung als HyPerformer im Rahmen des Förderprogramms „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland" zu.

2.   Im Zuge einer gemeinsamen Bewerbung als HyPerformer im Rahmen des Förderprogramms „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland" schließen sich die Landkreise Landshut, München und Ebersberg zusammen und bilden eine Verbundregion.

3.   Innerhalb dieser Verbundregion wird ein Verbund aus Unternehmen einen geschlossenen Kreislauf aus erneuerbarer Energieerzeugung und Energienutzung mit Hilfe des Energieträgers Wasserstoff erproben und Perspektiven für eine breite dezentrale Nutzung von „grünem“ Wasserstoff aufzeigen. Der geschlossene Wasserstoff-Kreislauf beinhaltet die dezentrale Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien an einem oder mehreren Standorten in der Region, die Wasserstoffverteilung in der Region, die Wasserstoffbetankung an Tankstellen in der Region und den Betrieb von emissionsfreien Wasserstoff-Bussen, Pkw, und Logistikfahrzeugen durch Unternehmen der Region.

4.   Die Gebietskörperschaften werden die Unternehmen der Verbundregion bei der Umsetzung der beabsichtigten Projekte aktiv unterstützen.