Beschluss: zurückgestellt

Vorberatung        

SFB- und LSV-Ausschuss am 04.10.2017, TOP 3ö

KSA am 09.10.2017, TOP 5ö und am 04.12.2017

Kreistag am 18.12.2017, TOP 5ö

SFB-Ausschuss am 27.06.2019, TOP 8

Sachvortragende(r):

Hubert Schulze, stellvertretender SG-Leiter 11, Bildung und IT

Der Landrat führt kurz in den Sachverhalt ein und übergibt das Wort an Hubert Schulze.

Dieser verweist auf das mit der Sitzungsvorlage versandte Raumkonzept, welches vom Schulleiter des Vaterstettener Gymnasiums Rüdiger Modell gegengelesen wurde. Zielrichtung des Gymnasiums Poing sei, so Hubert Schulze weiter, die Entlastung der bestehenden Gymnasien in Markt Schwaben und Vaterstetten. Vom Freistaat würden nur die Unterrichtsräume gefördert werden, die Kosten für die Gänge müsse der Landkreis selber zahlen. Daher sei eine möglichst dichte Nutzung sinn- und zweckvoll, um Raumreserven zu sparen.

Hubert Schulze erläutert das Raumkonzept anhand einer Präsentation (Anlage 3 zum Protokoll).

Folgende Punkte werden aus dem Gremium angesprochen:

KRin Ottilie Eberl erkundigt sich, ob es ein ÖPNV-Konzept gäbe. Sie schlägt vor, das Gymnasium nicht mit einer Tiefgarage zu planen, sondern nur eine Halbtiefgarage und darüber ein überdachtes Parkhaus für Räder mit Solarmodulen auf dem Dach. Sie erkundigt sich, ob es eigene Horträume für das inklusive Angebot gäbe, denn dies sei Voraussetzung, um finanziell anerkannt zu werden. Sie schlage weiter vor, um die Landwirte der Region zu stärken, solle in der Küche ausschließlich 1/3 Bio- und 2/3 Regionalprodukte verwendet bzw. angeboten werden. Hubert Schulze antwortet, dass der ÖPNV an das Gymnasium angebunden werden müsse, dies sei auch bereits mit der Gemeinde etc. diskutiert worden. Zur Tiefgarage sei, abgesehen von den baulichen Problemen, von pädagogischer Seite vorgesehen, einen angstfreien Zugang zu schaffen. Dies sei allerdings noch nicht abschließend mit der Gemeinde Poing geklärt. Zum Angebot von Bio- bzw. Regionalprodukten sei es eine freiwillige Angelegenheit zwischen der Schulfamilie und dem Caterer.

Auf Nachfrage von KR Johannes von der Forst erklärt der Landrat, dass die Anzahl der Stellplätze nicht vom Landkreis, sondern von der Gemeinde komme. Hierbei werde der Landkreis zusammen mit der Gemeinde eine Lösung finden, so der Landrat weiter, ob z.B. in Form einer Halbtiefgarage oder eines Parkplatzes unterhalb des Sportplatzes.

KR Johannes von der Forst merkt an, wenn dies bereits Vorgaben seien, die weitergehen sollen, müsse das Konzept genau angeschaut und nochmals darüber detailliert beraten werden. Wie zum Beispiel über die im vorliegenden Raumkonzept vorgesehenen fünf IT-Räume. Denn, wenn alle Schüler mit mobilen Endgeräten ausgestattet werden würden, bräuchte es diese Räume nicht, so KR von der Forst. Sollten alle Klassenzimmer so ausgestattet werden, inklusive der entsprechenden Stromanschlüsse, dann wäre es ein ganz anderes Konzept. Er bittet daran zu denken, dass die Lehrerzimmer immer zu klein geplant würden, aber Lehrer entsprechende Lehrerarbeitsplätze bräuchten. Die geplanten zwei Elternsprechzimmer seien seiner Ansicht nach unrealistisch. Er rege daher an, bei den Planungen Experten miteinzubinden. Hubert Schulze erläutert, wie es zu der Raumaufteilung gekommen sei und dass die Anzahl an Elternsprechzimmer mehr würde. Da es für das Gymnasium Poing noch keinen Schulleiter gäbe, der über diese Punkte entscheiden könne, wurde Herr Modell in das pädagogische Raumkonzept miteingebunden.

Auf die Nachfrage von KR Johannes von der Forst zur Gestaltung von multifunktionalen Raumgrößen erklärt Hubert Schulze, diese müsse innerhalb der Kompartiments von einem Architekten geplant werden.

KR Omid Atai erklärt, dass die Lernlandschaft und der Mehrzweckbereich gut geplant seien, er aber einen Q-Raum vermisse. Er erkundigt sich, ob es einen Schülervertretungsraum und eine Bibliothek gebe. Hubert Schulze antwortet, dass statt einer zentralen Bibliothek die Lernlandschaft mit Medien und Büchern ausgestattet werden sollte. KR Omid Atai erklärt, dass ihm eine Ausgestaltung mit mehr Grünflächen, mehr Flexibilität für die zukünftige Entwicklung des Gymnasiums und eine konzeptionelle Würdigung Schule als Kulturraum (-zentrum) wichtig sei. Hubert Schulze antwortet, dass er bei den Raumplanungen nur die schulischen Bedarfe berücksichtigen würde. Externe könnten das Vorhandene nutzen. Jeder Raum, der gebaut werden solle, müsse gegenüber der Genehmigungsbehörde begründet werden.

KR Omid Atai erklärt, dass er den Auftrag vom Bürgermeister der Gemeinde Poing bekommen habe, der auch im Protokoll festgehalten werden solle, dass bereits im April 2019 über die Tiefgarage gesprochen und eine Kostenbeteiligung in Aussicht gestellt wurde. Die weiteren Verhandlungen sollten nicht durch eine Festlegung gegen eine Tiefgarage eingeschränkt werden. Aus städtebaulichen Gründen habe die Gemeinde Poing beschlossen, eine Tiefgarage zu fordern. Daher würde der 3. Punkt des Beschlussvorschlages (‚Die, für das Gymnasium Poing, erforderlichen Stellplätze sollen in einer Variante weiterverfolgt werden, die keine Belüftung notwendig macht. Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Gemeinde Poing entsprechende Verhandlungen aufzunehmen und dem Ausschuss zu berichten‘) die Gemeinde Poing einschränken. Dieser Punkt müsse dann anders formuliert werden, so KR Atai abschließend.

KR Dr. Wilfried Seidelmann erklärt, dass von der Kreistagsfraktion der Freien Wähler-BP eine Halbtiefgarage mit Stelzenbauweise bevorzugt werde. Er erkundigt sich, ob das Grundstück von der GBEG komme und ob deren Abschlüsse der letzten zwei Jahre erstellt und genehmigt seien.

KR Reinhard Oellerer erkundigt sich, ob eine Bibliothek gefördert werden würde, was Hubert Schulze bejaht, wenn er die Flächen hierfür nicht schon anderweitig verplant hätte.

KR Reinhard Oellerer erklärt, dass die Zahl der Oberstufen-Schüler mit 7/9 berechnet, wenig mit der Realität zu tun habe. Er bittet die Verteilung zu überprüfen. Ebenfalls bitte er, die Flächen von anderen Gymnasien, die 1.000 Schüler sowie in den letzten vier Jahren gebaut hätten, abzufragen, wie viele m2 sie für Personal (auch Sozialarbeiter) hätten und wie es diesen damit gehe.

Das Gremium schlägt vor, weitere Punkte im Konzept zu berücksichtigen:

  • Für jedes Klassenzimmer ein Waschbecken vorzusehen und dass Fenster geöffnet werden können, sh. auch wegen den Hygienevorgaben ‚Corona‘ (KR Reinhard Oellerer).
  • Eine Vollküche statt Catering einzuplanen, um dadurch Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen (KRin Marlene Ottinger).
  • Eine Turnhalle mit Variante Tribüne und der Tiefgarage zu bauen, um damit Spitzensport und Menschen anzuziehen (KR Omid Atai).

Der Landrat erklärt, dass es aufgrund des Zeitplanes nicht nötig sei, heute einen Beschluss zu fassen. Die heutigen Impulse würden gesammelt werden, wobei die Fraktionen noch Vorschläge bis zur nächsten Sitzung einbringen können. Zur Vollküche und Turnhalle erklärt er, dass eine Vollküche sehr teuer und personalintensiv sei und der Landkreis bei Turnhallen die Grundausstattung zur Verfügung stelle; wenn die Gemeinde mehr wolle, müsse sie die Differenz zahlen. Er befürwortet jedoch auch eine kleine Tribüne, die ja auch im vorgestellten Konzept beinhaltet sei. Er werde versuchen, vor der nächsten Sitzung einen Gesprächstermin mit der Gemeinde zu bekommen.

Aufgrund des Diskussionsverlaufs schlage er vor, den Vortrag nur zur Kenntnis zu nehmen und dass sich das Gremium am 02.07.2020, statt der Rundfahrt, mit dem Raumprogramm beschäftigen solle, dem keine Gegenrede folgt.


Der SFB-Ausschuss nimmt den Vortrag zur Kenntnis.

Die Beschlussfassung über das Raumkonzept erfolgt im SFB-Ausschuss am 02.07.2020.