Der Landrat informiert über eine weitere
Änderung, denn die Caritas habe gestern per E-Mail als Stellvertreterin mit
beratender Funktion Angela Bredel-Michael statt Dr. Hans Anzenberger vorgeschlagen.
Auf Nachfrage von KRin Marlene Ottinger
erklärt Christian Salberg, Abteilungsleiter 6, Jugend, Familie und Demografie,
das Procedere der Besetzung des Jugendhilfeausschusses mit externen Mitgliedern.
KRin Marlene Ottinger erkundigt sich, ob
auch Personen unter 25 Jahren vorgeschlagen wurden, worauf Christian Salberg
antwortet, dass dies die Vorschläge der Träger seien und er deren Alter nicht
wisse.
KRin Marlene Ottinger stellt folgenden Änderungsantrag
zum Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss soll mit einer
stimmberechtigten Person unter 25 Jahren besetzt werden.
Der Landrat erklärt, dass am Ende des
Tagesordnungspunktes darüber abgestimmt werde.
KR Omid Atai erkundigt sich, warum zwei von
der Jugendpflege als jugendhilfeerfahrene Personen mit Sitz und Stimme im
Jugendhilfeausschuss auf Vorschlag der Verwaltung besetzt werden und keine von
den selbstverwalteten Jugendzentren.
Florian Robida, stellvertretender
Abteilungsleiter 6 erklärt, dass es nicht besonders leicht sei, so eine Liste
zu erstellen. Die Verwaltung versuche, eine ausgewogene Mischung aus allen
Jugend- und Wohlfahrtsverbände, von Frauen und Männern, konfessionell/nicht
konfessionell zu erreichen. Es könnten nicht alle berücksichtigt werden, aber
die freien Jugendzentren, so Robida, seien durch den Kreisjugendring mit zwei
beratenden und einem beschließenden Mitglied vertreten. Die Verwaltung war der
Meinung, dass dies für die Repräsentation der freien Jugendzentren ausreichend
sei.
KR Albert Hingerl kritisiert die wenige
Transparenz und erkundigt sich, ob es von denjenigen Rückmeldungen gab, die in
der Liste nicht berücksichtigt wurden.
Christian Salberg erklärt, dass seines
Wissens Ruth Kaufmann, von der katholischen Jugendstelle, angefragt habe, warum
sie nicht berücksichtigt wurde, was einem Abwägungsprozess geschuldet sei, da
die Sportjugend, aufgrund deren großer Anzahl an Mitgliedern und nach
Abstimmung mit Herrn Landrat und Herrn Neugebauer, mitreingenommen wurde.
Weiter erklärt er, dass ihn am Samstag die Mitteilung von der Caritas erreicht
habe, dass Herr Dr. Anzensberger von der Ehe-, Familien- und
Lebensberatung Ebersberg nicht als Stellvertreter benannt werden
solle, was seiner Meinung nach eine Erweiterung der Beratungsfachlichkeit nach
§ 28 SGB VIII gewesen
wäre.
Florian Robida erklärt, dass der
Jugendhilfeausschuss insofern besonders sei, weil nicht nur die beschließenden
und beratenden Mitglieder eingeladen werden, sondern auch die stellvertretenden
Mitglieder und dadurch eine besonders breite Fachlichkeit entstehe. Die
Stellvertreter hätten dann auch ein Rederecht, so Robida und könnten dort auch
ihre Interessen entsprechend vertreten.
Auf die Anregung von KR Johannes von der
Forst erklärt Christian Salberg, dass die Verwaltung bereits beim Anschreiben an
die Träger darauf hinweise, auf die Ausgewogenheit von Frauen und Männer etc. zu
achten.
KRin Christa Stewens erklärt, dass sie fest
davon überzeugt sei, dass diejenigen die hier die Jugend vertreten, die Träger
der Jugendhilfe, wie das Bayerische Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt, die
Caritas, sehr nah an den Problemen der Kinder und Jugendlichen dran seien. Sie
wisse es aus vielen unterschiedlichen Bereichen und könne daher sagen, dass
sich die Träger gegenseitig absprechen würden. KRin Christa Stewens erläutert
als Kreisvorsitzende vom BRK, wie die Zusammenarbeit mit der AWO ablaufe und
wie sie sich inhaltlich fast deckungsgleich vertreten könnten. Sie könne sagen,
dass die Träger sich auch immer wieder mit den Jugendlichen kurzschließen würden,
um nachzufragen, warum die Probleme entstehen und worauf sie zurückzuführen
seien, damit sie als Träger entsprechend darauf antworten können.
KR Omid Atai erklärt, da mehr Männer als
Frauen stimmberechtigt seien, stelle er folgenden Änderungsantrag: Als
jugendhilfeerfahrene Person mit Sitz und Stimme im Jugendhilfeausschuss soll
als Mitglied Martha Golombeck (Jugendpflege Vaterstetten) und als
Stellvertreter eine Person aus einem selbstverwalteten Jugendzentrum benannt
werden.
Christian Salberg erklärt, dass es zwischen
Männern und Frauen ausgewogen sei. Er meine, dass sich die beiden Benannten untereinander
abgesprochen haben, ansonsten hätten sie sich sicher bei der Verwaltung
gemeldet. Er würde die Besetzung daher so belassen, denn die Besetzung jetzt so
zu zerlegen, sei seiner Meinung nach, nicht sinnvoll.
KRin Christa Stewens erklärt, dass sie sich
getroffen und intern abgesprochen haben, wer, wen vertrete und wer
Hauptmitglied und wer Vertreter sei. Daher rate sie jetzt von einer politischen
Einmischung ab. Wenn sie es anders gehabt hätten wollen, so KRin Stewens, dann
hätten sie sich gemeldet.
Florian Robida fügt ergänzend hinzu, dass
Jugendverbände vertreten seien. Und jemanden hinzuzufügen bedeute auch, dafür
jemand anderen zu verlieren.
KR Albert Hingerl erklärt, dass diese
Diskussion der fehlenden Transparenz bei der Besetzung geschuldet sei. Er sage,
dass die SPD-Fraktion den Antrag jetzt nicht stelle, aber sie gerne mit den
beiden Personen sprechen und die Fraktion sich das, was von der Verwaltung
gesagt wurde, bestätigen lassen wolle. Sollten sie sagen, dass es so bestimmt
worden sei und nicht abgesprochen wurde, dann würde die Fraktion das Thema
nochmals hier einbringen. Sollte es dem entsprechen, wie die Verwaltung es
gesagt habe, sei die Fraktion damit sehr zufrieden. Die SPD-Fraktion stelle den
Antrag zurück, so KR Hingerl abschließend.
Der Landrat merkt an, dass er sich über
diese Diskussion wundere, da vor zwei Wochen die Besetzung im Kreis- und
Strategieausschuss einstimmig beschlossen wurde. Hätten von Seiten der
SPD-Fraktion hier noch Zweifel bestanden, hätten diese innerhalb dieser Zeit
geklärt werden können.
KR Albert Hingerl merkt an, dass die
Fraktion die Kritik annehme, aber eine Rückfrage, die heute erst entstanden
sei, auch heute ohne Vorwürfe möglich sein müsse.
Der Landrat stellt fest, dass es keine
weitere Wortmeldung gibt und wiederholt den Änderungsantrag von KRin Marlene
Ottinger. Er informiert darüber, dass sollte der Kreistag mehrheitlich dem
Antrag zustimmen, die Besetzung des Jugendhilfeausschusses grundlegend verändert
werden müsse. Er stellt den Änderungsantrag von KRin Marlene Ottinger zur
Abstimmung.
KR Omid Atai erklärt, dass er seinen
Änderungsantrag zurückziehe. Er berichtet, dass er den Antrag gestellt habe, weil
er Kritik aus den selbstverwaltenden Jugendzentren gehört habe.
Der Landrat erklärt, die Verwaltung werde das
aufgreifen, im Dialog klären und dann rückmelden, ob das so war bzw. wie es
gelöst werden könne. [1] (sh. Protokollnotiz)
Der Landrat den Änderungsantrag und die Besetzung im Gesamtpaket, mit den von Norbert Neugebauer erwähnten Änderungen, zur Abstimmung.
[1]
Protokollnotiz:
Stellungnahme:
Als
jugendhilfeerfahrene Person für die Wahlperiode 2020 bis 2026 des
Jugendhilfeausschusses wurden Ibrahim Al-Kass, Jugendpfleger der Stadt Grafing,
und als seine Stellvertreterin Martha Golombek, Jugendpflegerin der Gemeinde
Vaterstetten, bestimmt. Als gemeindliche Jugendpfleger sind sie langjährig
erfahrene zentrale Ansprechpartner für Fragen und Aufgaben der Jugendarbeit in
ihrer Gemeinde und haben insofern fundierte Einblicke in die Bedürfnisse und
Wünsche der jungen Menschen im Landkreis Ebersberg. Aufgrund ihrer Profession
als Sozialpädagogen verfügen sie zudem über ein fundiertes Fachwissen in der
gesamten Jugendhilfe des SGB VIII.
Die
selbstverwalteten Jugendtreffs unterliegen im Landkreis Ebersberg, wie in
anderen Landkreisen auch, einem ständigen personellen Wechsel von Jugendlichen
und jungen Erwachsenen. Das bedeutet, dass diese Personen dem
Jugendhilfeausschuss in aller Regel nicht durchgehend für eine Wahlperiode zur
Verfügung stehen. Überdies sind viele noch minderjährig und haben damit nicht
die geforderte Erfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe, die der Gesetzgeber an
dieser Stelle aber ausdrücklich fordert.
Nachdem die selbstverwalteten Jugendtreffs bereits Mitglied im Kreisjugendring sind, werden ihre Interessen durch die beschließenden und beratenden Mitglieder des Kreisjugendrings im Jugendhilfeausschuss vertreten.
Der Kreistag fasst folgende Beschlüsse:
1. Änderungsantrag
KRin Marlene Ottinger:
Der Jugendhilfeausschuss soll mit einer stimmberechtigten Person unter 25
Jahren besetzt werden.
& |
abgelehnt |
Ja 5 Rest
dagegen |
2. Die
Satzung für das Jugendamt Ebersberg vom 01.01.2012 wird insofern geändert, als §
3 Abs. 2 Nr. 3 wie folgt formuliert wird:
eine
vom Kreistag gewählte Person, die in der Jugendhilfe erfahren ist (§ 71 Abs. 1
Nr. 1 2. Alternative SGB VIII)
3. Nach
dem Vorschlag der Verwaltung wird folgende jugendhilfeerfahrene Personen mit
Sitz und Stimme im Jugendhilfeausschuss besetzt:
Mitglied |
Stellvertreter |
Ibrahim Al-Kass (Jugendpflege Grafing) |
Martha Golombeck (Jugendpflege Vaterstetten) |
4.
Nach dem Vorschlag der Verwaltung wird
der Jugendhilfeausschuss mit folgenden Personen mit Sitz und Stimme im
Jugendhilfeausschuss besetzt:
Träger der freien Jugendhilfe |
Sr. Dr. Christophora Eckl (Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Zinneberg/Caritas) |
Dr. Gertrud Hanslmeier-Prockl (Einrichtungsverbund Steinhöring) |
Träger der freien Jugendhilfe |
Ulrike Bittner (AWO Kreisverband Ebersberg) |
Elisabeth Seibl-Kinzlmaier (Kreisgeschäftsführerin BRK Kreisverband Ebersberg) |
Träger der freien Jugendhilfe |
Franz Frey (Diakonisches Werk Rosenheim) |
Ann-Kathrin Lutschewitz (Innere Mission München/Diakonie) |
Träger der freien Jugendhilfe |
Michael Nerreter (Kinderschutzbund) |
Silvio Gödickmeier (Startklar Soziale Arbeit Oberbayern gGmbH) |
Träger der freien Jugendhilfe |
Mathias Weigl (Jugendfeuerwehr Ebersberg) |
Ingrid Golanski (Sportjugend Ebersberg) |
Träger der freien Jugendhilfe |
Winfried Rohrbach (KJR Ebersberg) |
Friedrich Backhaus (h.e.l.p. GbR) |
5.
Der Kreistag bestellt die beratenden
Mitglieder des Jugendhilfeausschusses für die Wahlperiode 2020 – 2026
grundsätzlich in seiner konstituierenden Sitzung. Bei Änderungen während der
Wahlperiode gilt:
Es kann immer dann von der
Bestellung nachrückender beratender Mitglieder des Jugendhilfeausschusses im
Sinne von Art. 17 Abs. 1 AGSG durch den Kreistag ausgegangen werden, wenn der
Jugendhilfeausschuss der Bestellung nach dem Vorschlag der entsendenden Stelle
zustimmt und auf diese Weise die Nachfolge regelt.
6. Nach
dem Vorschlag der jeweiligen Stellen und unter Berücksichtigung der dargelegten
Überlegungen seitens der Verwaltung wird der Jugendhilfeausschuss mit folgenden
Personen mit beratender Funktion im Jugendhilfeausschuss besetzt:
Art. 19 Abs. 1
AGSG |
Benennende
Stelle (Art. 19 Abs. 2 AGSG) |
benannt von |
Mitglied |
Stellvertreter/-in |
Nr. 1 |
Leiter der
Verwaltung des Jugendamtes |
Landrat |
Christian Salberg Leiter |
Florian Robida stellvertretender
Leiter |
Nr. 2 |
Jugend-,
Familien oder Vormundschaftsrichter |
Leiter Amtsgericht
Ebersberg |
Dieter Kaltbeitzer Richter am
Amtsgericht |
Vera Hörauf Richterin am
Amtsgericht |
Nr. 3 |
Schule/Schulverwaltung |
Leiterin
Staatliches Schulamt Ebersberg und Landrat |
Sigrid Binder Fachliche
Leiterin des Staatlichen Schulamtes |
Rüdiger Modell Leiter
Humboldt-Gymnasium Vaterstetten |
Nr. 4 |
Bediensteter
der Arbeitsagentur |
Leiter Arbeits-agentur
Freising |
Birgit Aigner |
Isis Maharib |
Nr. 5 |
Fachkraft in
der Erziehungsberatung |
Caritas-Beratungsstelle
für Eltern, Kinder und Jugendliche |
Regina Brückner Leiter der
Beratungsstelle |
Angela Bredel-Michael Caritas |
Nr. 6 |
Kommunale Gleichstellungsbeauftragte |
Kreis- und
Strategieausschuss |
Dr. Milena Wolff Gleichstellungsbeauftragte |
N.N. |
Nr. 7 |
Polizeibeamter/-beamtin |
PP
Oberbayern-Nord |
Ulrich Milius Leiter |
Helmut Hintereder Leiter PI
Poing |
Nr. 8 |
Kreisjugendring |
Kreisjugendring
Ebersberg |
Daniel Hitzke Vorsitzender
Kreisjugendring |
Philipp Spiegelsberger Geschäftsführer
Kreisjugendring |
Nr. 9.1 |
Katholische
Kirche |
Kath. Dekanat
Ebersberg |
Josef Riedl Dekan Pfarrei
St. Sebastian |
Elisabeth Engelhard Pfarrverband Steinhöring |
Nr. 9.2 |
Evangelische
Kirche |
Ev.
Landeskirchenamt |
Thomas
Schmidt-Behounek |
Kristin Albrecht |
& |
einstimmig angenommen |