Sitzung: 25.11.2020 ULV-Ausschuss
Beschluss: Mehrere Beschlüsse
Abstimmung: Ja: 10, Nein: 5
Vorlage: 2020/0155
Henry Rüstow, Mitarbeiter SG 11,
Bildung und IT |
Sachvortrag von Henry Rüstow.
Der Landrat erklärt, dass der Kreistag am
14.12.2020 einen schwierigen Haushalt zu beschließen habe. Angesichts der hohen
Kosten für die Ringlinie und der schwierigen Haushaltslage des Landkreises,
aufgrund der wirtschaftlichen Folgen durch die ‚Corona-Pandemie‘, sollte vom
Gremium überlegt werden, so der Landrat, ob die Umsetzung der Ringlinie nicht
um ein Jahr verschoben werden könne, um im Herbst 2021 erneut darüber zu
beraten, wie im alternativen Beschluss der Sitzungsvorlage vorgeschlagen.
Folgende Punkte werden angesprochen:
KRin Ilke Ackstaller
erklärt, dass die Energiewende essentiell sei und daher dürfe die Umsetzung der
Ringlinie nicht verzögert werden.
KRin Bianka
Poschenrieder erklärt, dass die Ringlinie seit Jahren von den Bewohnern dieser
Gemeinden gewünscht werde. Sie befürworte ausdrücklich diese Ringlinie.
KR Alexander Müller
merkt an, dass die Kreispolitik das ganz große Bild der Investitionen
betrachten und entscheiden müsse, wo eingespart werden könne, wenn der
Landkreis das Berufsschulzentrum Ebersberg in Grafing-Bahnhof und das Gymnasium
in Poing bauen wolle und sich dadurch mit ca. 189 Mio. € verschulde.
KR Martin Lechner merkt
an, dass die Entwicklung der ‚Corona-Pandemie‘ ungewiss sei und damit auch die
finanzielle Belastung der Kommunen. Momentan sei es leichter, etwas Neues nicht
umzusetzen.
Thomas Uhlmann, MVV GmbH
erklärt, dass eine Vorabbekanntmachung aufgrund der vergaberechtlichen
Vorkehrungen ein Jahr veröffentlicht sein müsse, um eidesschriftliche Anträge
in diesem Zeitraum zuzulassen. Mit einer Frist von drei Monaten könne sowohl
das Volumen, als auch, falls diese zurückgezogen werde, angepasst werden, indem
die Vorabbekanntmachung unter dem Vorbehalt einer Beschlussfassung der
zuständigen Gremien veröffentlicht und bis maximal drei Monate vor Ablauf des
Jahres zurückgezogen werde. Dies bedeute, wenn im Dezember veröffentlicht werde,
könne man sie bis September 2021 zurückziehen oder entsprechend, was die
Vetragslaufzeit betreffe, anpassen von aktuell 2022 bzw. ein Jahr später auf 2023.
Henry Rüstow erklärt,
dass heute der Beschluss so gefasst werden sollte, dass die Vorabbekanntmachung
erfolge, damit der Landkreis die Möglichkeit habe, die Ringlinie im Dezember
2022 umzusetzen. Im ULV-Ausschuss im Juni 2021 könne dann immer noch entschieden
werden, ob die Umsetzung um ein Jahr verschoben werden solle. Er erläutert die Kosten,
die sich auf ca. 300.000 € pro Jahr belaufen würden.
KR Leonhard Spitzauer
erklärt, erst ein Signal zu setzen und dann die Ringlinie wieder zurückzunehmen,
sehe er kritisch. Er sei für verschieben, weil es für den Haushalt 2022 und
darauffolgend auch noch schwierig sein werde.
KR Karl Schweisfurth
erklärt, dass der Prozess heute angestoßen werden solle und falls der Haushalt
es nicht hergebe, könne es immer noch gestoppt werden. Denn, sollte der
Landkreis die Vorabbekanntmachung nicht zurücknehmen müssen, dann könne die
Ringlinie im Dezember 2022 in Betrieb gehen.
KR Thomas von Sarnowski
erklärt, wenn das Gremium sich heute für eine Verschiebung entscheide, dann werde
das Signal ausgesendet, der Landkreis wolle die Situation des öffentlichen
Nahverkehrs zwischen Grafing-Bahnhof und Ebersberg nicht verbessern. Denn die
Ringlinie sei neben der S-Bahn eine nötige Verstärkung.
Brigitte Keller,
Abteilungsleiterin 1 erklärt, das Gremium dürfe nicht Ausgaben in der
Ergebnisrechnung (konsumptive Ausgaben) mit Investitionen verwechseln. Denn das,
was im Ergebnis eingespart werde, stehe für Investitionen zur Verfügung. Wenn
es im Ergebnis ausgegeben werde, stehe es für Investitionen eben nicht zur
Verfügung. Aufgrund der ständig steigenden Planzahlen pro Jahr, müsse sich
jeder Fachausschuss die Frage stellen, welchen Beitrag er leisten könne, damit
der Landkreis in die Zukunft investieren könne.
Der Landrat merkt an,
dass das Gremium sich einig sei, dass diese Linie inhaltlich ein Gewinn für den
ÖPNV im Landkreis sei, aber durch die Pandemie die Kommunen eine andere
finanzielle Lage hätten, als vor einem Jahr und der Landkreis Ebersberg damit
verantwortungsvoll umgehen müsse. Sollten wir heute die neue Buslinie
beschließen, so der Landrat, werde sie zwar erst im Jahr 2023 voll
finanzwirksam, aber wenn die Gremien nicht bereit seien, über Einsparungen
nachzudenken, werde der Spielraum für Investitionen immer geringer. Er wolle es
auch nicht vertreten, dass die Buslinie länger als ein Jahr verschoben werde,
denn ihm sei die Buslinie, die er mit initiiert habe, ebenfalls wichtig.
Der Landrat schlägt vor, den Beschlussvorschlag
entsprechend umzuformulieren, indem bei Punkt 1 ‚zum Fahrplanwechsel am
11.12.2022 bis 09.12.2028‘ rausgenommen und der Buslinie grundsätzlich zugestimmt werde.
KR und Bürgermeister des
Marktes Glonn Josef Oswald merkt an, dass die finanzielle Belastung der
Kommunen wegen ‚Corona‘ gegeben sei und dadurch die Ringlinie um ein Jahr
verschoben werden solle.
Der Landrat stellt den
geänderten Punkt 1 des Beschlussvorschlages zur Abstimmung.
Der Landrat erkundigt
sich, ob der Alternativbeschlussvorschlag aus der Sitzungsvorlage der
weitergehende sei, worauf keine Gegenrede folgt und stellt diesen zur
Abstimmung.
Der
ULV-Ausschuss fasst folgende Beschlüsse:
Dem
Kreis- und Strategieausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:
Dem
Kreistag wird folgender Beschluss vorgeschlagen:
1. Der ULV–Ausschuss stimmt der Inbetriebnahme
der neuen MVV-Regionalbuslinie 448 Grafing
Bahnhof (S) - Seeschneid - Ebersberg (S) – Oberndorf - Öxinger Platz –
Schammach - Grafing Bahnhof (S) mit zwei entgegengesetzten Umläufen mit der im
Sachverhalt dargestellten Leistungsbeschreibung grundsätzlich zu.
& |
einstimmig
angenommen |
Ja 15 Nein 0 |
2.
Die
neue MVV-Regionalbuslinie 448 Grafing Bahnhof (S) - Seeschneid - Ebersberg (S) – Oberndorf - Öxinger Platz
– Schammach - Grafing Bahnhof (S) mit zwei entgegengesetzten Umläufen wird
angesichts der schwierigen Haushaltslage zunächst um ein Jahr verschoben und im
Herbst 2021 erneut beraten.
& |
angenommen |
Ja 10 Nein 5 |