Beschluss: abgelehnt

Abstimmung: Ja: 1, Nein: 14

KR Manfred Schmidt erläutert seine Anfrage und erklärt, dass er das Kürzen der Schnäbel zurücknehme und die Hausschlachtung noch hinzufügen möchte. Er schlage folgenden Beschlussvorschlag für den ULV-Ausschuss vor:

„Der ULV-Ausschuss spricht sich grundsätzlich für die Einführung einer „Ebersberger Tierwohl-Plakette“ aus und beauftragt die Verwaltung für die nächste Sitzung in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Veterinäramt einen Beschlussvorschlag zu erarbeiten.“

Stellvertretend für Dr. Brigitt Huber erklärt Dr. Kerstin Mertens, Mitarbeiterin des staatlichen Veterinäramtes, dass das Veterinäramt grundsätzlich tierfreundlichere Haltungssysteme und diese auch auf Landkreisebene auszuzeichnen, befürworte. Die werbewirksame Verleihung einer solchen wäre bestimmt für den einzelnen Landwirt hinsichtlich seiner Absatzmöglichkeiten ein Vorteil, wobei sie insbesondere an Direktvermarkter denke. Positiv befinde das Veterinäramt auch die Honorierung eines freiwilligen Mehraufwandes über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus. Außerdem könnte eine derartige Auszeichnung auch Ansporn für Nachahmer sein. Der Landkreis Ebersberg wäre hier Vorreiter, so Dr. Mertens, denn ihr sei keine Plakette auf Landkreisebene bekannt, allerdings bedürfe es eines gewissen Aufwandes, wie z.B. die Bildung eines Gremiums, um einen Kriterienkatalog zu erstellen. Aus Sicht des Veterinäramtes dürfe nicht zu viel von so einer Auszeichnung erwartet werden, denn eine flächendeckende Verbesserung der Haltung von Nutztieren sei nicht zu erwarten.

KRin Magdalena Föstl erklärt, sie sei davon überzeugt, dass die meisten zukunftssicheren landwirtschaftlichen Betriebe bereits auf diese Art der Nutztierhaltung umgestellt hätten. Sie finde die Idee gut, Betriebe mit einer vorbildlichen Haltung auszuzeichnen, allerdings würde sie dies an eine hofeigene Nutzung koppeln. Sie empfehle daher, diese Auszeichnung in Kooperation mit dem Regionalmanagement des Landkreises Ebersberg, welches sich bereits viele Jahre mit diesem Thema beschäftigt habe, und dem Verband ‚Ebersberger Land‘ auszuarbeiten. 

KR Leonhard Spitzauer informiert, dass es den bayerischen Nutztierpreis auf Landesebene seit acht Jahren gebe und dieser u.a. auch an eine Familie im Landkreis vergeben wurde. In Anbetracht des Aufwandes für das Veterinäramt neben Corona, Geflügel-, Schweinepest und Pferdeherpes schlage er vor, lieber Werbung für den bestehenden Preis zu machen.

In der weiteren Beratung wird auf die bereits vorhandenen Labels und Preise hingewiesen und, dass die Umstellung auf tierfreundlichere Haltungssysteme im Landkreis bereits auf einem guten Weg sei.

KR Manfred Schmidt merkt an, dass es aber kein landkreiseigenes Label gebe und das Veterinäramt nach Rücksprache die Auszeichnung gerne durchführen würde.

Der Landrat erklärt, dass sich parteiübergreifend alle einig seien, dass das Wohl der Tiere wichtig sei und dafür viel getan werde, ob ein Landkreislabel noch etwas dazu beitragen könne, dazu gebe es unterschiedliche Meinungen.

Der Landrat stellt den formulierten Beschluss von KR Manfred Schmidt zur Abstimmung.


Der ULV-Ausschuss fasst folgenden Beschluss:

Abstimmung über den Antrag von KR Manfred Schmidt:

Der ULV-Ausschuss spricht sich grundsätzlich für die Einführung einer „Ebersberger Tierwohl-Plakette“ aus und beauftragt die Verwaltung für die nächste Sitzung in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Veterinäramt einen Beschlussvorschlag zu erarbeiten.