Vorberatung        

5. ULV-Ausschuss am 20.07.2020 TOP 8 Ö

Sachvortragende(r):

Susanne Kinze, Sachbearbeiterin SG 13

Susanne Kinze hält einen Sachvortrag anhand einer Präsentation (Anlage 6 zum Protokoll).

KRin Ilke Ackstaller berichtet über eine Solaranlage, die über einen längeren Zeitraum eine Störung hatte und keine Maßnahmen zur Behebung des Problems getroffen wurden. Darin schließt sich ihre Frage an, inwieweit hier ein Monitoring erfolge um bei Bedarf schnell reagieren zu können. Georg Preuß, stellvertretender Sachgebietsleiter SG 13, informiert, dass es sich hierbei um eine Anlage in einer Schule gehandelt habe, die über mehrere Monate nicht lief, was aber zwischenzeitlich behoben wurde. Die Störmeldung sei damals über das Schulnetz an einen Lehrer erfolgt, der hierauf nicht reagiert habe. Es seien entsprechende Maßnahmen ergriffen worden und ein Monitoring aufgebaut, deren Meldungen nun direkt an das Landratsamt gingen und dort überwacht werden würden.

KRin Franziska Hilger bittet um detailliertere Informationen betreffend Energiemonitoring der landkreiseigenen Liegenschaften. Susanne Kinze informiert über die im Zuge des Wettbewerbes „Kommunal? Digital!“ erhaltenen Fördergelder i.H.v. 500.000 € durch das Bayerische Staatsministerium für Digitales, die der Landkreis für sein eingereichtes Projekt des Energiemonitorings erhalten hat. Mit Beginn des Jahres 2022 werde der Landkreis ein zweijähriges Pilotprojekt starten, mit dem Ziel dieses später anderen Kommunen zur Verfügung zu stellen. Die Fördergelder würden neben der erforderlichen Plattform mit den angeschlossenen Liegenschaften auch die Aufrüstung der Zähler, die Schnittstellen der Gebäudeleittechnik sowie die Personalkosten beinhalten, so Susanne Kinze. Durch die Plattform sei eine annähernde Echtzeitverfolgung der kreiseigenen Liegenschaften möglich. Auch testweise umgesetzte Maßnahmen könnten verfolgt und ausgewertet werden, bevor alle Anlagen damit ausgestattet werden würden. Das Landratsamt setze daher große Hoffnungen in dieses Projekt.

KR Thomas von Sarnowski ist erfreut über die nahezu 100%ige Abdeckung der Dächer der Realschule Poing mit Solarflächen und sieht darin den durch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen forcierten Grundsatzbeschluss des Kreistages für nachhaltige Bauten als bestärkt. Verbesserungspotenzial sieht er beispielsweise beim Gymnasium Grafing, das eine erste Solaranlage mit 55 kWp erhält. Dies wäre eine Fläche von lediglich 550 qm, was in etwa einer Turnhalle entspräche und die Nutzung vieler weiterer Flächen sowie Fassaden sei möglich. Auch betont er die Wichtigkeit der Windräder. Dabei erläutert er, dass die 3,5 Mio.kWh an Stromproduktion pro Jahr durch die Solarflächen auf den kreiseigenen Liegenschaften geringer wären als durch das Windrad im Hamberg. Er appelliert an das Gremium sich noch mehr für die Windräder einzusetzen.

KR Karl Schweisfurth zitiert Punkt 9 des Kreistagsbeschlusses vom 27.04.2015 zum großen Klimabeschluss wonach „der Kreistag sich zum Ziel gesetzt hat bis 2020 90% des Energiebedarfs seiner Liegenschaften mit regenerativen Energieträgern abzudecken und 15% des Energieverbrauchs bezogen auf die Bruttogeschossfläche zu reduzieren. Dies soll in erster Linie durch verhaltensbedingte Einsparungen an den Liegenschaften geschehen.“ In Bezug auf die regenerativen Energieträger sei der Landkreis aktuell bei 59% und bis zum Jahr 2030 müssten auch noch 30% an Einsparungen erfolgen, berichtet KR Karl Schweisfurth. Das Gremium müsse seiner Ansicht nach dahingehend deutlich mehr Beschlüsse fassen, die zu einer Beschleunigung der Zielsetzung führen und damit der Kreistag seine selbst gesetzten Ziele noch erreichen könne. Beispielhaft nennt er hier die Dämmung der Landkreisimmobilien und die Ausstattung mit Photovoltaikanlagen.

Der Landrat, Brigitte Keller, Georg Preuß und Susanne Kinze beantworten zufriedenstellend weitere Wortemeldungen aus dem Gremium.