Beschluss: angenommen

Abstimmung: Ja: 10, Nein: 5, Anwesend: 15

Vorberatung        

SFB-Ausschuss am 18.03.2015, TOP 7ö

SFB-Ausschuss am 05.10.2016, TOP 13ö

SFB-Ausschuss am 29.03.2017, TOP 8ö

SFB-Ausschuss am 29.06.2017, TOP 9ö

SFB-Ausschuss am 04.10.2017, TOP 10ö

SFB-Ausschuss am 10.04.2019, TOP 5ö

SFB-Ausschuss am 02.07.2020, TOP 6ö

SFB-Ausschuss am 10.03.2021, TOP 5ö

Sachvortragende(r):

Jochen Specht, Teamleiter Demografie, Abteilung 6

Michael Münch, Caritas-Zentrum für den Landkreis Ebersberg

Der Landrat führt kurz in das Thema ein und begrüßt Michael Münch vom Caritas-Zentrum für den Landkreis Ebersberg.

Jochen Specht, Teamleiter Demografie, informiert über die zwei möglichen Varianten einer Fortführung der Wohnberatung für Senioren. Als eine Möglichkeit könne der „Status-Quo“ beibehalten werden und die Wohnberatungsgesellschaft verbleibe in der Trägerschaft der Caritas mit einer jährlichen Bezuschussung durch den Landkreis i. H. v. 10.500 €. Die andere Möglichkeit sei die Integration dieser Beratung in den Pflegestützpunkt, was aufgrund der bestehenden Personalressourcen (lediglich 1,1 der 2,38 Vollzeitäquivalenten werden für Einzelfallberatungen genutzt) realisiert werden könnte. Die Mitarbeiter des Pflegestützpunktes seien überwiegend auch bereits zu zertifizierten Wohnberatern weitergebildet. Die zu treffende Entscheidung durch das Gremium sei dabei in keiner Weise fachlicher Art, die Zusammenarbeit mit der Caritas sei stets sehr gut gewesen, betont Jochen Specht.

Michael Münch stellt den Evaluationsbericht über die Beratung zur Wohnraumanpassung für Senioren und Menschen mit Behinderung im Landkreis vor (Anlage 2 zum Protokoll).

Der Landrat bedankt sich bei Michael Münch für die gute Zusammenarbeit mit der Caritas als für den Landkreis wichtigen Partner. Es müsse eine Entscheidung durch das Gremium getroffen werden, wie der Landkreis im Hinblick auf die Wohnberatung zukünftig weitermachen wolle. Der bisher beschrittene Weg sei ein sehr guter gewesen, nun ergebe sich die Möglichkeit das Konzept weiter mit eigenen Strukturen zu betreiben.

KRin Ottilie Eberl plädiert für die Caritas. Zwar könnten durch die Integration des Beratungsangebotes in den Pflegestützpunkt finanzielle Mittel i. H. v. 10.500 € eingespart werden, jedoch sei eine Unterstützung durch die Caritas aufgrund der stetig steigenden Bevölkerungszahlen über 65 Jahre im Landkreis erforderlich. Sie empfinde die Wohnberatungsstelle der Caritas als wichtige und notwendige Ergänzung zum Pflegestützpunkt.

KRin Susanne Linhart spricht sich für den Alternativvorschlag aus. Eine Erweiterung des Aufgabenbereichs des Pflegestützpunktes erachte sie dahingehend als möglich und sinnvoll.

KR Dr. Wilfried Seidelmann stimmt ebenso für die Aufgabenübernahme durch den Pflegestützpunkt. Gerade im medizinischen und pflegerischen Bereich sei Kontinuität wichtig und der Pflegestützpunkt sei dem Klienten möglicherweise aufgrund einer bereits erhaltenen Beratung bekannt. Zudem könne die Möglichkeit einer Integration der sieben Ehrenamtlichen der Wohnberatungsstelle in den Pflegestützpunkt geprüft werden.

Die Alternative sei zu bevorzugen, so KR Manfred Schmidt. Weiter berichtet er über einen Beitrag von Dr. Klaus Schulenburg des Bayerischen Landkreistages über die integrierte Sozialraumplanung als Aufgabe der Landkreise mit dem Ziel der Koordinierung unterschiedlicher Sozialraumplanungen. Dahingehend bittet er um Information, inwieweit ein derartiges Konzept im Landkreis bereits eingeführt oder geplant sei.

Jochen Specht informiert, dass der Landkreis Ebersberg, zusammen mit Dr. Klaus Schulenburg, mit seinem Konzept aus dem Team Demografie durch die Katholische Stiftungsfachhochschule als einer von vier Musterlandkreisen für integrierte Sozialraumplanung vorgestellt worden wäre. Integrierte Sozialplanung sei das Kerngebiet des Teams Demografie.

KRin Marlene Ottinger stimmt für die Caritas. Sie sei eine Einrichtung, die viele Bürger bereits von anderen Beratungen kennen und bedeute damit Kontinuität. Sie empfinde es als wichtig, eine Wahlmöglichkeit zwischen der Caritas und dem Pflegestützpunkt zu haben.

KR Johannes von der Forst sieht durchaus Vorteile in der Integration der Wohnberatung in den Pflegestützpunkt, zum einen finanzieller Art und zum anderen durch die Bündelung der fachlichen Expertise. Jedoch sei eine ehrenamtliche Tätigkeit ein wertvoller Beitrag für die Bevölkerung, der nicht der Nährboden genommen werden dürfe. Dahingehend erkundigt er sich ebenso nach der Integrationsmöglichkeit in den Pflegestützpunkt und inwieweit diesbezüglich die Bereitschaft der Ehrenamtlichen bestünde. Andernfalls spreche er sich für die ergänzende Lösung durch die Caritas aus.

Hinsichtlich der Bereitschaft könne er, mangels Befragung der ehrenamtlichen Mitarbeiter, keine Auskunft geben, so Michael Münch. Auch Jochen Specht habe die Betroffenen nicht befragt. Grundsätzlich bestehe die Möglichkeit ehrenamtliches Engagement über Pauschalen abzugelten. Inwieweit dies über den Pflegestützpunkt abgerechnet werden könne, wisse er jedoch nicht. Möglicherweise müsse der Landkreis dann 100 % der Ehrenamtspauschale als Selbstzahler übernehmen.

KR Alexander Müller plädiert für den Alternativvorschlag. Das Kreisgremium habe den Pflegestützpunkt ins Leben gerufen und wenn dieser Kapazitäten habe, dann könne er die Beratungsaufgabe übernehmen. Die eingesparten finanziellen Mittel ließen sich gut anderweitig verwenden, beispielsweise für die Ukraine. Zumal die Alternative einem zusätzlichen ehrenamtlichen Engagement durch die Caritas nicht entgegenstünde.

BESCHLUSS

Der Landrat bedankt sich für die langjährige und hervorragende Zusammenarbeit bei der Caritas. Die Verankerung der Wohnberatung innerhalb des Pflegstützpunktes ab 2023 erfolge aufgrund der Schaffung neuer Strukturen und sei keinesfalls eine Entscheidung gegen den bisherigen Partner. Der Landkreis und die Caritas seien ein unzertrennbares Team, welches auch zukünftig bestehen bleibe.


Der SFB-Ausschuss fasst folgenden Beschluss:

1.    Der SFB-Ausschuss nimmt den Evaluationsbericht zur Kenntnis. Der nächste Evaluationsbericht erfolgt im ersten Halbjahr 2023 im Rahmen des turnusmäßigen Jahresberichts des Teams Demografie.

2.    Die Wohnberatung wird ab dem Jahr 2023 ohne zusätzliche Kosten durch den Pflegestützpunkt Ebersberg wahrgenommen.