Sitzung: 05.10.2022 ULV-Ausschuss
Beschluss: angenommen
Abstimmung: Ja: 11, Nein: 3, Anwesend: 14
Vorlage: 2022/0724
Sachvortragende(r): |
Dr. Lisa Rütgers, Klimaschutzmanagerin des Landratsamtes Joshua Steib |
Der Landrat begrüßt Joshua Steib und stellt seine
Vita sowie sein Engagement im klimapolitischen Bereich vor.
Joshua Steib und Dr. Lisa Rütgers,
Klimaschutzmanagerin des Landratsamtes, halten einen Sachvortrag anhand einer
Präsentation (Anlage 3 zum Protokoll).
Der Landrat spricht sich für das Projekt der
Klimapatenschaft des Landkreises mit der philippinischen Gemeinde San Fernando
aus, welches im Dialog mit und auf Initiative von Joshua Steib entstanden sei.
Der Landkreis könne mit diesem tollen Projekt einen Akzent setzen, zumal
hierfür die Möglichkeit einer Bundesförderung bestehe.
KR Manfred Schmidt bittet um Änderung des Wortes „soll“ des Beschlussvorschlags, welcher
der Landrat sodann zustimmt: „Der
ULV-Ausschuss befürwortet das Projekt … Der Eigenanteil des Landkreises darf
für 2023 maximal 10.000 € nicht überschreiten.“
KR Josef Oswald befürwortet grundsätzlich die
Durchführung eines derartigen Projektes. Unklar sei jedoch, welche Projektart
innerhalb der geplanten Zeitspanne von lediglich zwei Wochen umsetzbar sei.
Denkbar seien zunächst kleine Projekte (z. B. Strand
von Plastik bereinigen, Klimabildung an Schulen forcieren), zu konkretisieren
sei dies in der Umsetzungsphase, so Dr. Lisa Rütgers. Die erste Projektphase
beinhalte zunächst kleine und überschaubare Projekte, welche in einer zweiten
Phase vertieft werden könnten.
KRin Ilke Ackstaller empfindet den enormen Anteil
an Flugkosten als problematisch. Derartige Kosten seien nicht von der
öffentlichen Hand zu finanzieren und es müsse nach alternativen Möglichkeiten
gesucht werden. Fraglich sei hier die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Termins,
möglicherweise sei auch eine digitale Lösung denkbar.
Die digitale Variante sei umfassend diskutiert, sich
jedoch letztendlich dagegen entschieden worden, so Joshua Steib. Ziel sei eine
langfristige Partnerschaft, wofür der direkte Austausch unabdingbar sei. Eine
Selbstfinanzierung der Flüge durch die Teilnehmer sei ebenso abzulehnen, dies
würde die Teilnahmemöglichkeit für jedermann einschränken.
KR Martin Lechner erkundigt sich nach der
Möglichkeit einer Förderung für die Jahre 2024 und 2025.
Dr. Lisa Rütgers erläutert, dass das langfristige
Ziel eine größere Klimapartnerschaft sei. Hierfür sei zunächst ein
überschaubares Projekt erforderlich, welches durch den kleinen Projektfond
gefördert werden würde. Dies erhöhe die Chancen einer weiteren Förderung von
größeren Projekten.
KRin Bianka Poschenrieder informiert, dass sie dem
Beschlussvorschlag nicht zustimmen könne. Flugkosten i. H. v. über 30.000 €
würden dem Gedanken des Klimaschutzes widersprechen.
KR Karl Schweisfurth befürwortet ein derartiges
Projekt. Er erkundigt sich nach der Höhe der Kosten aus dem Budget des
Klimaschutzmanagements über den Betrag von 10.000 € hinaus.
Über den Betrag i. H. v. 10.000 € hinaus würden
keinerlei Kosten aus dem Budget der Klimaschutzmanagerin veranschlagt werden, so
Dr. Lisa Rütgers. Die Gesamtkosten von 58.000 € würden überwiegend über den
kleinen Projektfond des Bundes gefördert werden.
KRin Franziska Hilger erkundigt sich nach dem
Auswahlprozess der teilnehmenden Jugendlichen.
Joshua Steib berichtet über eine vierwöchige
Bewerbungsfrist, in der sich die Jugendlichen mit einem Medium ihrer Wahl
vorstellen. Die Jury bestehe aus Mitarbeitern des Jugendamts und aus weiteren
Bereichen des Landratsamts sowie aus den Mitgliedern des Advisory Boards. Im
Auswahlprozess werde auch die regionale Diversität berücksichtigt.
KR Thomas von Sarnowski spricht sich ebenso für das
Projekt aus. Hinsichtlich des Auswahlprozesses schlägt er vor, die Jugendlichen
des Landkreises selbst über die Teilnehmer mitentscheiden zu lassen, hier sei
der Kreisjugendring Ebersberg (KJR) einzubinden. Kritisch äußert er sich über
die Problematik der Flüge und sieht hier durchaus die Möglichkeit von
CO²-Einsparpotential (z. B. Verortung der Partnerkommune, Minimierung des
Projektteams).
Es sei bereits jetzt angedacht die Gruppengröße zu
reduzieren, so Dr. Lisa Rütgers. Der Vor-Ort-Termin würde zudem lediglich in
der ersten Projektphase stattfinden, das zweite Projekt erfolge zwischen den Verwaltungsmitarbeitern
der beiden Kommunen.
Die richtige Auswahl einer Partnergemeinde sei
zudem ein schwieriger Prozess, so Joshua Steib. Es setze ein hohes Maß an
Englischkenntnissen voraus, um einen effektiven Austausch gewährleisten zu
können. Zudem seien die Philippinen eines der zehn Länder, die am meisten vom
Klimawandel betroffen seien und es bestehe bereits der persönliche Kontakt mit
dem Bürgermeister der philippinischen Gemeinde. Eine Beteiligung des KJR am
Auswahlprozess könne gerne berücksichtigt werden, jedoch sei die Expertise des
Advisory Boards ebenso erforderlich.
Grundsätzlich befürworte er das Projekt, so KR
Leonhard Spitzauer. Im Sinne einer partnerschaftlichen Durchführung schlägt er
jedoch vor, in der zweiten Projektphase die philippinische Kommune ebenso an
den Kosten zu beteiligen. Die Staatsverschuldungsquote der Philippinen sei
lediglich halb so hoch wie in Deutschland.
Der Landrat stellt den geänderten
Beschlussvorschlag zur Abstimmung.
Der ULV-Ausschuss fasst folgenden
Beschluss:
Der
ULV-Ausschuss befürwortet das Projekt und stimmt der Umsetzung der
Klimapartnerschaft zu. Der Eigenanteil des Landkreises darf für 2023 maximal 10.000 € nicht überschreiten.