Beschluss: angenommen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 1, Anwesend: 14

Der Landrat führt in das Thema ein und informiert über die geplante Einführung der neuen MVV-Expressbuslinie X207 zwischen der Landeshauptstadt München über Unterföhring, Aschheim, Kirchheim und Poing. Hierzu habe es im Vorfeld Gespräche mit dem Landkreis München, der MVG mbH sowie dem Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt gegeben. Den Wunsch einer zentralen Einbindung der Buslinie in Poing von Seiten des Landkreises München habe man leider, mangels infrastruktureller Gegebenheiten, nicht entsprechen können. Die Kompromisslösung sei sodann die Anbindung Poings an der westlichen Randlage gewesen. Nach Betriebsaufnahme werde anhand des Fahrgastaufkommens auf dem Gemeindegebiet Poing eine Beibehaltung der Linie auch bei einer Neuvergabe überprüft. Sodann verliest der Landrat den Beschlussvorschlag.

KRin Ilke Ackstaller ist der Ansicht, dass die geplante Buslinie für die Fahrt nach München keine Alternative zu den bereits bestehenden Verbindungen darstelle. Eine grundsätzliche Sinnhaftigkeit für die Landkreisbürger könne sie jedoch nicht beurteilen. Bedauerlich sei die Anbindung Poings an der Randlage, möglicherweise ergebe sich doch eine Alternative ohne baulicher Veränderungen vornehmen zu müssen.

KR Manfred Schmidt führt aus, dass er grundsätzlich ein großer Befürworter des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sei, er im konkreten Fall jedoch keinen Mehrwert für die Poinger Bürger erkennen könne. Die Anbindung der Gemeinde Poing an die S-Bahn sei gut und er lehne, insbesondere in Anbetracht auf die angespannte Haushaltslage, den Beschlussvorschlag ab.

Der Landrat spricht sich für die Buslinie als interessante Tangentialverbindung aus. Zudem sei die Erweiterung des Verkehrsnetzes aufgrund des stetigen Wachstums der Gemeinde Poing wichtig. Zwar seien die hierfür jährlich zu veranschlagenden Kosten nicht unerheblich, jedoch trage der Landkreis München sowie die Landeshauptstadt den überwiegenden Anteil an den jährlichen Gesamtkosten. Die Linie würde auch ohne Beteiligung des Landkreises Ebersberg in Betrieb genommen werden, sie ende sodann im Landkreis München und könne von den Landkreisbürgern nicht genutzt werden.

KRin Christa Stewens stimmt den Ausführungen des Landrats zu, zumal die S-Bahn zu den Stoßzeiten bereits jetzt sehr überfüllt sei. Die bereits bestehende Fülle an Baugebieten in der Gemeinde Poing führe zudem nicht zu einer Verbesserung der Situation. Positiv wirke sich die Einführung der neuen Buslinie auch für Studenten aufgrund der Verbindung nach Garching aus.

KR Leonhard Spitzauer befürwortet ebenso die Beteiligung an der geplanten Expressbuslinie. Neben der Verbindung des nördlichen Landkreises mit dem Stadtteil Schwabing der Landeshauptstadt decke diese auch interessante Bereiche wie Kirchheim, Aschheim und Unterföhring ab.

Sebastian Hallmann, Sachbearbeiter SG 11, informiert, dass die Planung der neuen MVV-Expressbuslinie X207 auf dem Nahverkehrsplan des Landkreises München beruhe. Im Rahmen der damals geführten Gespräche seien dem Landkreis zwei Linien vorgeschlagen worden, wovon lediglich eine von Interesse gewesen sei. Nach Einführung der Buslinie werde die Landeshauptstadt diese im Probebetrieb fahren lassen, möglicherweise würden die aktuell vorgesehenen zwei Haltestellen bei der U-Bahn sodann gestrichen werden. Für die Verwaltung sei neben den Stationen im Landkreis auch mindestens ein Halt bei der U-Bahn wichtig gewesen.

Nach Ansicht von KR Martin Lechner sei die Einführung der neuen Expressbuslinie zu befürworten. Diese biete eine gute Verbindung in die Gewerbegebiete mit einer großen Anzahl an Arbeitsplätzen, welche andernfalls nur mit dem Auto erreichbar seien.


Der ULV-Ausschuss fasst folgenden Beschluss:

1.   Die Verwaltung wird beauftragt, den Landkreis München zu unterrichten, dass der Landkreis Ebersberg die geplante Expressbuslinie X207, entsprechend des Sachvortrags, auf Ebersberger Flur mitträgt.

2.   Die Verwaltung wird beauftragt, die jährlichen Kosten von ca. 80.000 € entsprechend der geplanten Inbetriebnahme der Linie X207 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 ab dem Haushaltsjahr 2025 einzuplanen.

3.   Die Verwaltung wird beauftragt, vor einer Folgeausschreibung im Jahr 2029, den ULV-Ausschuss über die Entwicklungen der Linie X207 zu unterrichten.