SFB- und LSV-Ausschuss am 04.10.2017, TOP 3ö KSA am 09.10.2017, TOP 5ö
und am 04.12.2017 Kreistag am 18.12.2017, TOP
5ö SFB-Ausschuss am
27.06.2019, TOP 8 SFB-Ausschuss am
20.05.2020, TOP 5 KSA am 18.07.2022, TOP 24
(wurde vertagt) |
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Sachvortragende(r): |
Katrin Kratzenberg,
Architekturbüro KarlundP, München |
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Claudia Wergin, Mitarbeiterin SG
13, Kreishochbau und Liegenschaftsverwaltung |
Der Landrat eröffnet
um 15:25 Uhr den Tagesordnungspunkt und informiert, dass zur Vorstellung der
Machbarkeitsstudie alle Mitglieder des Kreistages eingeladen wurden. Er begrüßt
die anwesenden Kreisrätinnen und Kreisräte und führt kurz in den Sachverhalt
ein.
Katrin
Kratzenberg stellt anhand einer Präsentation (Anlage 2) die Machbarkeitsstudie
für den Neubau des geplanten Gymnasiums in Poing für 1.000 Schülerinnen und
Schüler auf einem zur Verfügung stehenden ca. 3,5 ha großen Grundstück im
nördlichen Bereich der Gemeinde Poing mit verschiedenen städtebaulichen
Lösungsvarianten und mit bis zu vier Baukörpern sowie der Option einer
Erweiterung von Schule und Sporthalle vor.
Claudia Wergin informiert
anhand der Präsentation über den Grobkostenrahmen, wobei die Budgetkosten
(brutto) inklusive 20% bzw. 30 % Reserve einen Gesamtbetrag von 110.250.000 €
und Betriebskosten von mindestens 1,5 Mio. € pro Jahr ergeben.
Des Weiteren
informiert Claudia Wergin über die Problematiken einer zeitlichen Trennung von
Planung und Bau (u.a. zwei VgV-Verfahren/doppelte Verfahrenskosten/nicht förderfähig).
Dies werde haushaltsrechtlich kritisch gesehen und aus Sicht der Verwaltung
nicht empfohlen. Laut Verwaltung sollte mit Rücksicht auf den Kreishaushalt und
auf den Steuerzahler keine Unterbrechung der Planung länger als für maximal 6
Monate erfolgen.
Auf die Nachfrage
von KR Franz Greithanner antworten Katrin Kratzenberg und Claudia Wergin, dass
die Stellplätze aufgrund der Erweiterungsoption und des Bebauungsplanes nicht oberirdisch
untergebracht werden können. Die ursprünglich laut Bebauungsplan geforderten
150 PKW-Stellplätze in einer Tiefgarage wurden von der Gemeinde Poing im Dialog
mit dem Landkreis auf 100 PKW-Stellplätze reduziert.
Auf die Nachfrage
von KR Georg Reitsberger antwortet Katrin Kratzenberg, dass die gemäß
Bebauungsplan geforderte Aufschüttung um ca. 2,0 m des gesamten Geländes mit
dem Grundwasserstand zu tun habe.
Aufgrund des weiteren
Beratungsverlaufs merkt Renate Ellmann, Leiterin SG 13 (Kreishochbau und
Liegenschaften) an, dass es sich hier nur um eine Machbarkeitsstudie mit
verschiedenen Lösungsansätzen und nicht
um eine konkrete Bauplanung nach einem Architektenwettbewerb handle.
KR Manfred Schmidt
weist darauf hin, dass nicht nur der Bau von weiterführenden Schulen, sondern auch
der Bau einer Berufsschule eine Pflichtaufgabe des Landkreises sei. Der
Landkreis Ebersberg sei bayernweit der einzige, der noch keine Berufsschule habe,
so KR Manfred Schmidt weiter, welche aber wichtig sei, um dem Fachkräftemangel
entgegenwirken zu können. Er plädiere daher, die Berufsschule prioritär zu
sehen und das Gymnasium Poing auf der Warteliste zu belassen, zumal Schulleiter
Popp im Juli 2022 festgestellt habe, dass die Schülerzahlen am Gymnasium Markt
Schwaben in den nächsten Jahren deutlich unter den Schulprognosen liegen könnten.
KRin Elisabeth
Platzer merkt an, dass die Machbarkeitsstudie gezeigt habe, dass das zur
Verfügung stehende Grundstück in Poing für eine Schule mit Sporthalle geeignet
sei. Sie bittet, die Studie den Fraktionen zur Verfügung zu stellen, um über
die Wirtschaftlichkeit beraten zu können.
Der Landrat
begrüßt Herrn Schulleiter Popp, die anwesenden Gemeinderatsmitglieder sowie Thomas
Stark, Bürgermeister der Gemeinde Poing, der kurz auf die Aufschüttung und die
Schulbedarfsprognose eingeht, die ohne das Gymnasium Poing eine Überschreitung
der Kapazitäten an den Gymnasien Vaterstetten und Markt Schwaben
prognostiziere.
Der Landrat
erklärt, dass das Gymnasium Vaterstetten derzeit 1.700 Schülerinnen und Schüler
unterrichte, was von der Größe her nicht mehr vertretbar sei. Der Landrat
betont, dass es heute nur um die Vorstellung der Machbarkeitsstudie und nicht
um die Grundsatzfrage gehe, wenngleich für ihn die grundsätzliche Notwendigkeit
des Gymnasiums in Poing unbestritten sei.
KR und
Bürgermeister der Gemeinde Pliening Roland Frick befürwortet den Bau des
Gymnasiums aufgrund des steten Wachstums der Gemeinde Poing. Für ihn habe der
Bau des Gymnasiums gegenüber der Berufsschule Priorität und müsse als
Pflichtaufgabe des Landkreises umgesetzt werden.
KR Josef Zistl appelliert,
die Leistungsfähigkeit des Landkreises müsse erhalten bleiben und die
Wichtigkeit der beiden Schulen solle nicht gegeneinander aufgewogen werden.
Der Landrat
stellt den Beschlussvorschlag zur Abstimmung und schließt den Tagesordnungspunkt
um 16:28 Uhr.
Der
LSV-Ausschuss fasst folgenden Beschluss:
1.
Die Machbarkeitsstudie wird zur Kenntnis genommen.
2.
Eine längere zeitliche Unterbrechung zwischen der
Planung und baulichen Realisierung, die über 6 Monate hinausgeht, wird aufgrund
der nicht kalkulierbaren Risiken und schwer darstellbaren Folgen, die sich auch
monetär niederschlagen würden, nicht in Erwägung gezogen.
3.
Zum weiteren Vorgehen wird zunächst abgewartet, bis der
Kreistag den Bau des Gymnasiums Poing von der
Warteliste nimmt.