Sachvortragende(r):

Jochen Specht, Sachgebietsleiter SG 62, Sozialplanung und Demografie

Jochen Specht hält einen Sachvortrag anhand einer Präsentation (Anlage 2 zum Protokoll). Das Modell der häuslichen Kurzzeitpflege durch die Sozialagentur Oberbayern ersetze jedoch nicht die dringend benötigten Plätze in der Kurzzeitpflege. Es sei aus der Not geboren worden, aufgrund der bayernweit ungenügenden Versorgung mit Kurzzeitpflegeplätzen, obgleich das Modell gewisse Hürden (insbesondere finanziell) berge. Der Pflegestützpunkt weise auf dieses und andere Angebote hin, dürfe aber selbstverständlich keine Empfehlung aussprechen.

KRin Ottilie Eberl spricht sich für das Modell aus. Interessant wäre zudem ein Vergleich der Leistungen mit anderen Agenturen.

Jochen Specht schlägt vor, die Leistungen verschiedener Anbieter im Rahmen des „Runden Tisches Pflege“ gegenüberzustellen. Dies könne bei Bedarf auch nochmals in einer Sitzung des SFB-Ausschusses vorgestellt werden.

KR Johannes von der Forst zeigt sich erstaunt über die Vorstellung eines einzigen Unternehmens im Rahmen dieses Gremiums und informiert sich nach dessen Grund.

Dies sei ein Wunsch aus dem Gremium gewesen, so Jochen Specht.

KRin Marina Matjanovski bittet um Informationen über die Betreuungskräfte der Sozialagentur Oberbayern. Wissenswert sei hier insbesondere die Art der Ausbildung. Sodann erkundigt sie sich, ob die Behandlungspflege dennoch durch die ambulanten Dienste übernommen werde.

Die ambulanten Dienste würden die Patienten weiterhin nach ärztlicher Verordnung mit Behandlungspflege versorgen, so Jochen Specht. Den Ausbildungsgrad der Betreuungskräfte könne er gerne bei der Sozialagentur Oberbayern erfragen[1].



[1] Die Betreuungskräfte haben keine wirkliche Ausbildung in der Betreuung. Von 20 Kräften waren vielleicht 2-3 in Heimen, Krankenhäusern als gelerntes Personal in Osteuropa tätig. Diese Ausbildung hat leider keine Relevanz in Deutschland da dies nicht anerkannt ist.

Die Lebenswege in die Betreuung deutscher Senioren beginnen meist in den eigenen Familien in Osteuropa, hier hören die meisten dann über Umwege dass sich damit in Deutschland bis zu das 3-fache wie im Heimatland verdienen lässt – das ist dann meist der Beginn einer Karriere als Betreuungskraft.

Einige unserer 18 Partner in 8 Ländern bieten für die Kräfte gerade im Bereich der Demenz Aus- und Weiterbildung an.

Welche Kräfte vermittelt die Sozialagentur Oberbayern:

Ausschließlich Kräfte die mindestens schon 1 Jahr Erfahrung in Deutschland haben. Die Sprachkenntnisse müssen mindestens auf dem Niveau von A2 Europäischer Sprachreferenzrahmen (Schulnote 3) sein. Jede Kraft wird von uns im Vorfeld nach DIN Vorgabe geprüft – Anruf um die Deutschkenntnisse zu überprüfen und Prüfung der Qualifikation / Erfahrung durch unsere Examinierten Fachkräfte im Büro in Murnau. Erst nach Freigabe der beiden Personen geht der Vorschlag an die Familie.


Der SFB-Ausschuss nimmt die Vorstellung des Modells der häuslichen Kurzzeitpflege der Sozialagentur Oberbayern zur Kenntnis.