Sachvortragende(r):

Stefan Huber, Geschäftsführer Kreisklinik Ebersberg gGmbH,

Dr. med. Peter Lemberger, Ärztlicher Direktor Kreisklinik Ebersberg gGmbH

Stefan Huber, Geschäftsführer Kreisklinik Ebersberg gGmbH und Dr. med. Peter Lemberger, Ärztlicher Direktor Kreisklinik Ebersberg gGmbH, informieren in ihrem Sachvortrag über den Geschäftsverlauf der Kreisklinik gemäß § 44 Abs. 7 GeschO-KT (Anlage 8 zum Protokoll).

Der Landrat bedankt sich für das Wirken und tägliche Engagement der Kreisklinik für die Gesundheit der Landkreisbürger.

KR Reinhard Oellerer bittet um Einschätzung der von der Bundesregierung geplanten Krankenhausreform durch die Vertreter der Kreisklinik Ebersberg. Seiner Ansicht nach würde diese zu Verbesserungen in defizitären und problematischen Bereichen führen.

Die Reformierung der Krankenhausstrukturen und –versorgung sei dringend erforderlich und er erhoffe sich damit Verbesserungen für die Kreisklinik Ebersberg, so Stefan Huber. Dafür müsse die Klinik jedoch zwingend die Einstufung „Level II – Regel- und Schwerpunktversorgung“ erreichen, andernfalls würde dies zu massiven Einschränkungen führen. Die Klinik des Landkreises verfüge über die notwendige Expertise, jedoch sei die Etablierung einer zusätzlichen Fachabteilung nebst entsprechender Chefärzte sowie die Einführung neuer Strukturen notwendig.

Dr. med. Peter Lemberg fügt ergänzend hinzu, dass für den langfristigen Erhalt viele Anstrengungen unternommen werden müssten. Es würde eine laufende Überprüfung der Strukturvoraussetzungen stattfinden. Dies sei jedoch ein ebenso guter Anreiz sich stetig zu verbessern und weiterzuentwickeln.

KR Toni Ried bedankt sich für das große Engagement der Kreisklinik. Dies würde sich positiv auf die Entwicklung auswirken, auch die vorgenommenen baulichen Maßnahmen seien lobend zu erwähnen.

Aus Sicht von KR Dr. Andreas Lenz seien insbesondere auch die vorgenommenen Energieeffizienzmaßnahmen der Kreisklinik lobenswert. Sodann erkundigt er sich nach der Möglichkeit der Versorgung von Kindern in der Klinik.

Stefan Huber informiert über die, im Rahmen der Krankenhausreform, geplante Möglichkeit der Errichtung von Perinatalzentren, die eine Stärkung der Geburtshilfe sowie der Kinderversorgung vorsehen. Innerhalb der Kreisklinik Ebersberg sei dir Errichtung eines Perinatalzentrums Level II oder III denkbar. Dies sei ein Vorhaben, dem man sich zukünftig widmen müsse, obgleich es schwierig sei in diesem Bereich qualifiziertes Personal zu finden. Die Etablierung der Facharztpraxis für Kinderheilkunde am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Klinik ab April 2023 sei dabei ein wegweisender Schritt.

KRin Franziska Hilger äußert sich positiv über den zukünftigen Kinderarzt an der Kreisklinik. Sie bittet um Information mit welchen Wochenarbeitsstunden diese Position angesetzt sei.

Stefan Huber erläutert, dass die entsprechende Position ab 01.04.2023 mit einer wöchentlichen Sprechstundenzeit von 22 Stunden sowie 4 Wochenstunden für Dokumentation besetzt werde. Die Kreisklinik sei dabei an einer Erhöhung der Stundenzahl interessiert, aktuell sei dies jedoch der genehmigte „Kassensitz“ durch die Kassenärztliche Vereinigung.

KRin Christa Stewens erläutert, dass sie sich angesichts des geplanten Modells der Versorgungsstufen einen Konkurrenzkampf zwischen den Kliniken im Münchner Umland vorstellen könne.

Stefan Huber teilt diese Ansicht. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt würde ein enormer Konkurrenzkampf bestehen, sämtliche umgebungsnahe Kliniken würden versuchen ihre Angebote zu verbessern. Es sei derzeit auch noch offen, wer über die Festsetzung der Stufen vor Ort sowie die lokalen Angebote entscheiden würde, denkbar sei hier der Bundesgesetzgeber.

Dr. med. Peter Lemberger empfindet das Stufenmodell als positiv. Er hege damit die Hoffnung, dass sich die Situation für leistungsfähige Häuser – wie es die Kreisklinik Ebersberg zweifellos sei – verbessern werde.


Der Kreistag nimmt den Halbjahresbericht 2022 der Kreisklinik Ebersberg gGmbH zur Kenntnis.