Sachvortragende(r):

Karl Köller, Leiter der Finanzbuchhaltung der Kreisklinik Ebersberg gGmbH

Der Landrat führt kurz in das Thema ein. Die Vorstellung der Jahresergebnisse und Bilanzen der Kreisklinik Ebersberg sowie des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) sei auf einen Antrag der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zurückzuführen. Grundsätzlich seien die Jahresabschlüsse der Klinik in nichtöffentlicher Sitzung zu beraten, nach Veröffentlichung der Jahresabschlüsse im Bundesanzeiger, seien diese aber sodann in öffentlicher Sitzung vorzustellen.

a)    Jahresergebnisse und Bilanzen 2021 der Kreisklinik Ebersberg gGmbH

Karl Köller, Leiter der Finanzbuchhaltung der Kreisklinik Ebersberg, hält einen Sachvortrag anhand einer Präsentation (Anlage 1 zum Protokoll).

Der Landrat bedankt sich für die umfassende Darstellung des Zahlenwerks. Insbesondere empfinde er die transparente Bereitstellung der Ergebnisse für die Öffentlichkeit gut und sinnvoll.

KR Martin Wagner erkundigt sich nach den Ursachen der erhöhten Personalfluktuation im Jahr 2020.

Karl Köller erläutert, dass die Fluktuationsquote von 16,01 % dem Corona-Hilfskranken-haus, welches in der Turnhalle der Realschule Ebersberg eingerichtet worden wäre, geschuldet sei. Das hierfür erforderliche Personal sei aus organisatorischen Gründen teilweise an der Kreisklinik angesiedelt worden. Die Auflösung der Hilfsklinik spiegle sich in der Fluktuationsquote wieder.

KR Benedikt Mayer bittet um Informationen über die perspektivische Entwicklung der Verbindlichkeiten gegenüber dem Landkreis, welche von 12,5 Mio.€ auf 17,6 Mio.€ deutlich gestiegen seien.

Der überwiegende Anteil der Verbindlichkeiten bestehe mit rund 10 Mio.€ aus dem Kassenkredit, so Karl Köller. Aktuell kämen jedoch weitere Kredite hinzu. Die Endabrechnung des neunten Bauabschnitts sei zu Beginn des Jahres 2023 erfolgt. Dies führe zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten um 1,8 Mio.€, der im Gegenzug jedoch um den Zwischenfinanzierungskredit von 1,1 Mio.€ geschmälert werde. Grundsätzlich werde der Finanzbedarf der Kreisklinik zunehmen, bereits für das Jahr 2023 werde mit einem negativen Ergebnis geplant, das entsprechend finanziert werden müsse. Darüber hinaus sei die Liquidität zu sichern. Hier bestünden offene Forderungen gegenüber den Krankenkassen i. H. v. 15 Mio.€.

KR Reinhard Oellerer fügt ergänzend hinzu, dass die offenen Forderungen von 15 Mio.€ allein rund 13 Mio.€ aus den Vorjahren beinhalten würden. Dahingehend erkundigt er sich nach den Ursachen hierfür.

Aktuell sei die Höhe der offenen Forderungen außergewöhnlich, so Karl Köller. Das Jahr 2019 sei das erfolgreichste Jahr der Klinik gewesen, das, entsprechend der Budgetverhandlungen, zu bilanzieren sei. Grundsätzlich würde der Geldfluss jedoch drei bis vier Jahre zeitversetzt erfolgen.

b)    Jahresergebnisse und Bilanzen 2021 der MVZ Kreisklinik Ebersberg gGmbH

Karl Köller hält einen Sachvortrag anhand einer Präsentation (Anlage 2 zum Protokoll) und beantwortet zufriedenstellend eine Verständnisfrage aus dem Gremium.

Es folgt keine Wortmeldung.

Sodann bedankt sich der Landrat bei der Kreisklinik für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, insbesondere auch in den derzeit schwierigen Zeiten. Persönlich sei er dankbar über eine so aktive und fortschrittliche Klinik. Auch bedanke er sich bei den Mitgliedern des Aufsichtsrats, die sich stets intensiv mit den zu behandelnden Themen befassen und einen engen Austausch mit der Klinikleitung pflegen. Zukünftig werde die zunehmende Ambulantisierung der Patientenversorgung die Struktur der Gesundheitsversorgung verändern, dies fordere den Landkreis durch die Etablierung von Gesundheitszentren. Die stetige Weiterentwicklung des Kreises und der Kreisklinik sei damit umso wichtiger.


Der Kreis- und Strategieausschuss nimmt die Jahresergebnisse und Bilanzen 2021 der Kreisklinik Ebersberg gGmbH sowie der MVZ Kreisklinik Ebersberg gGmbH zur Kenntnis.