Beschluss: einstimmig angenommen

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0, Anwesend: 14

Sachvortragende(r):

Katja Witschaß, Sachbearbeiterin SG 14, Finanzen, Beteiligungen

Katja Witschaß, Sachbearbeiterin SG 14, hält einen Sachvortrag anhand einer Präsentation (Anlage 1 zum Protokoll).

Beratendes Mitglied Ruth Kaufmann bittet um Erläuterung der unterschiedlichen Darstellung der Kosten für den Bereich „Spielkistl“ in der Sitzungsvorlage (vgl. Seite 2 und 12).

Katja Witschaß informiert, dass die Übersicht auf Seite 2 die Investitionstätigkeiten abbilde, wohingegen auf Seite 12 die Ergebnisrechnung dargestellt werde. Der Bereich „Spielkistl“ würde dabei durch Spenden und der Verleihgebühr gegenfinanziert werden, damit würden keinerlei Betriebskosten anfallen (folglich IST 2022 entspricht 0 €).

KRin Antonia Schüller erkundigt sich nach den Gründen für den Minderbedarf im Bereich des Jugendamtes für die Pflegeelternfortbildung sowie die Vorbereitungsseminare. Als ursächlich vermute sie den Mangel an verfügbaren Pflegeeltern.

Florian Robida, Sachgebietsleiter des Kreisjugendamts, bestätigt diese Vermutung, bedauerlicherweise würden sich immer weniger Eltern für diesen Bereich zur Verfügung stellen. Zudem seien die Vorbereitungs- und Ausbildungstreffen im Jahr 2022 ausschließlich online angeboten worden.

Beschließendes Mitglied Mathias Weigl informiert sich über die Fallzahlen im Bereich der Familienhilfe, interessant sei hier insbesondere eine bevölkerungsbezogene Kategorisierung.

Beratendes Mitglied Regina Brückner erachtet weniger die Fallzahlen und Produkte als wissenswert, vielmehr seien beispielsweise die Anzahl der stationären Unterbringungen oder der Erziehungsbeistandschaften aufschlussreich.

Die Fallzahlen würden sich über sämtliche Bereiche erstrecken, allein im Jahr 2022 seien insgesamt 111 Fälle zu verzeichnen, so Florian Robida. Zu vergleichen seien dabei nur die Durchschnittsbelegungstage, je nach Hilfeart würde der Tag unterschiedlich veranschlagt werden.

Christian Salberg fügt ergänzend hinzu, dass eine detaillierte Berichterstattung der Fallzahlen erfolgen könne. Aufgrund der großen Bandbreite der Zahlen (61 Fallzahlen) sei jedoch eine Beschränkung auf das Wesentlichste wünschenswert.

Nach Ansicht von Ulrike Bittner, beschließendes Mitglied, werde der Haushalt des Jugendhilfeausschusses zukünftig nicht mehr positiv abgeschlossen werden können. Allein die Anzahl der notwendigen Individualbegleiter habe aufgrund der Corona-Pandemie einen starken Anstieg zu verzeichnen, viele Kinder hätten Schwierigkeiten sich mit ihrem Sozialverhalten in eine Gruppe zu integrieren. Die Finanzierung dieses Bereiches erfolge derzeit noch durch den Bezirk Oberbayern, werde jedoch einmal dem Jugendamt auferlegt werden.

Das Teilbudget des Jugendhilfeausschusses 2022 weise gegenüber dem Planansatz eine Unterschreitung von rund 1 Mio.€ auf, so Florian Robida. Diese Tatsache sei gewissen begünstigenden Umständen im Jahr 2022 zu verdanken. Vergleiche man die Abweichung mit dem Planansatz, so betrage die Unterschreitung lediglich 6,1 % und befinde sich im üblichen Rahmen. Die Verwaltung habe den Anspruch das Teilbudget prognosegenau festzulegen, minimale prozentuale Abweichungen werde es jedoch immer geben. Grundsätzlich zeige sich aber ein steigender Bedarf in vielen Hilfearten.

Christian Salberg führt aus, dass der finanzielle Aufwand pro Fall mit rund 200.000 € zu veranschlagen sei. Die Unterschreitung i. H. v. 1 Mio.€ stelle damit lediglich eine Abweichung von fünf Fällen dar.

Im Jahr 2022 seien natürlich glückliche Umstände eingetreten, aber die Verwaltung müsse hier nicht zu bescheiden sein, so der gewählte Stellvertreter des Landrats. Die Abteilung Jugend, Familie und Demografie hätte zudem hervorragende Arbeit geleistet.

Beratendes Mitglied Ruth Kaufmann nimmt Bezug auf die verwaltungsinternen Steuerungsmöglichkeiten im Rahmen der Budgetkontrolle, wonach, aufgrund einer mittlerweile enormen Anzahl an gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtleistungen, gewisse freiwillige Leistungen gestrichen werden müssen. Sie plädiert diese Einsparungen insbesondere nicht im Bereich des Ehrenamts durchzuführen. Durch die präventive Arbeit zahlreicher ehrenamtlicher Helfer könne der Landkreis viele Hilfsbedürftige unterstützen und langfristig betrachtet finanzielle Mittel einsparen. Das Ehrenamt sei weiter zu stärken und auszubauen.

KRin Ronja Schweinsteiger erkundigt sich nach möglichen Landkreisen mit vergleichbaren Fallzahlen.

Florian Robida informiert über die schwierige Vergleichbarkeit einzelner Landkreise, obgleich statistische Angaben dies bestmöglich umzusetzen versuchen. Dennoch würden sich die Fallzahlen der jeweiligen Landkreise recht unterschiedlich gestalten. Die Verwaltung erhebe an sich selbst den Anspruch der stetigen Optimierung, setze ein anderer Kreis gewisse Aufgaben effektiver um oder habe einen tollen Ansatzpunkt, so tausche man sich gerne darüber aus.


Der Jugendhilfeausschuss fasst folgenden Beschluss:

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Abschlussbericht 2022 zur Kenntnis. Es sind für den Fachausschuss sowie für den Kreistag keine genehmigungs-pflichtigen Sachverhalte eingetreten.