Sitzung: 02.05.2023 LSV-Ausschuss
Vorlage: 2023/0971
Sachvortragende(r): |
Brigitte Keller, Finanzmanagerin, Abteilungsleiterin 1 (Zentrales und
Bildung) |
Der Landrat führt in das Thema ein und erklärt, dass aufgrund der Preisentwicklung am Bau sowie der schwierigen Finanzlage des Landkreises die beiden geplanten Großprojekte ‚Gymnasium Poing‘ und ‚Berufsschulzentrum Ebersberg in Grafing-Bahnhof‘ auf die Warteliste gesetzt wurden. Die neu gegründete Arbeitsgruppe ‚Schulneubauten‘ soll bis Oktober 2023 die Frage klären, ob der Landkreis es schaffe, beide Schulen in abgespeckter Form gleichzeitig zu bauen und falls dies unrealistisch sei zu klären, welche Schule von beiden zuerst gebaut werden solle. Der Anbau am Gymnasium in Kirchseeon sei aufgrund der Umstellung auf den neunjährigen Bildungsgang (G9) im Schuljahr 2025/26 unstrittig, so der Landrat, und habe seiner Meinung nach Priorität. Die Arbeitsgruppe wurde um die Maßnahme am Gymnasium in Kirchseeon erweitert, denn hier gebe es ebenfalls noch einiges zu prüfen und zu entscheiden. Die Arbeitsgruppe tagte bisher einmal im Monat und man habe sich darauf geeinigt, den Fachausschuss regelmäßig zu informieren.
Brigitte Keller berichtet, dass die erste Sitzung der Arbeitsgruppe ‚Schulneubauten‘ am 08.03.2023 tagte und als Mitglieder
˗ Vertreterinnen
und Vertreter aus dem Kreistag
sowie folgende externe Teilnehmer und Teilnehmerin festgelegt wurden,
die die Arbeitsgruppe dauerhaft beratend begleiten sollen:
˗ Herr
Dr. Ernst Böhm
˗ Herr
Prof. Dr.-Ing. Hausladen, Erfahrungen durch das Schulzentrum München-Riem,
Gymnasium Kirchheim
˗ Herr
Stephan Scharnagl, Vorsitzender „Bund der Selbständigen“, Expertise im Bereich
Digitalisierung und digitale Vernetzung
˗ Frau
Susanne Asam, Schulleiterin am Gymnasium Trudering, „Lernhauskonzept der Stadt
München“ und
˗ eine weitere, namentlich noch nicht bekannte Person mit Erfahrungen im Privatschulbereich.
Das Ziel der Arbeitsgruppe ‚Schulneubauten‘ sei, so Brigitte Keller, dem Kreis- und Strategieausschuss für seine Sitzung am 09.10.2023 für die „Warteliste“ eine Empfehlung auszusprechen.
Folgende Arbeitsaufträge wurden in der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe
definiert:
1. Wie
können wir die Raumplanung optimieren?
2. Wie
kann ich Räume optimal nutzen, zeitliche maximale Auslastung sicherstellen?
3. Alternative
Bauweisen
4. Modulares
bauen.
5. Welchen
Einfluss haben die Gymnasien in Kirchheim und Aschheim auf die prognostizierten
Schülerzahlen in Poing?
6. Staatliches
Gymnasium vs. privater Träger
7. Folgekosten und Erweiterungsmöglichkeiten
8. Modular aufbauend bauen (zeitliche Flexibilität)
Die zweite Sitzung der Arbeitsgruppe ‚Schulneubauten‘ tagte am 20.04.2023.
Hier wurde über das Treffen im Bayerischen Landtag am 21.03.2023 zur
„Innovationspartnerschaft Berufsschulzentrum Ebersberg“ berichtet, an dem neben
Herrn Landrat und ihr u.a. auch Dr. Ernst Böhm, Prof. Gassner und Prof. Nagler
sowie Mitarbeiter des Innen-, Finanz- und Bauministeriums teilnahmen. Das
Bauministerium habe in diesem Gespräch von einer Innovationspartnerschaft abgeraten
und stattdessen eine Funktionalausschreibung vorgeschlagen. Als
Beratungsergebnis wurde in der Arbeitsgruppe festgehalten, dass Ministerialrat
Josef Bauer vom Bauministerium in der nächsten Sitzung über diese Möglichkeit referieren
solle, was er bereits zugesagt habe, so Brigitte Keller.
In der Sitzung am 20.04.2023 waren Prof. Dr.-Ing. Hausladen und Herr
Scharnagl anwesend, die anhand ihrer Expertisen Möglichkeiten darlegten, wie das
Raumprogramm durch Abstriche und Nutzungseffizienz optimiert und dadurch Kosten
gesenkt werden könnten. Es wurden auch technische Maßnahmen angesprochen, so
Brigitte Keller, wie z.B., ob eine Tiefgarage und mechanische Lüftungsanlagen
an Schulen zwingend notwendig seien. Frau Asam war leider verhindert, so
Brigitte Keller, und deren Vertreter konnte keine Ausführungen machen.
Die Arbeitsgruppe einigte sich darauf, dass in der nächsten Sitzung ein
Vertreter der ‚Montag Stiftungen‘ mit seiner Expertise teilnehmen soll, so Brigitte
Keller, denn die Stiftung unterstütze Schulplanungen mit ihrem Wissen und
finanziell.
Aufgrund der Empfehlungen von Prof. Dr.-Ing. Hausladen werden kleine
Planergruppen mit entsprechenden Fachleuten aus den Bereichen
Pädagogik/Architektur/Technik/Bau und eventuell auch IT in der kommenden
Sitzung aufgestellt, so Brigitte Keller. Dazu finde vorher noch eine
Videokonferenz statt, zu der bereits Prof. Dr.-Ing. Hausladen, Ministerialrat Bauer
(Bauministerium), Dr. Böhm und Dipl.-Ing. Architektin M.Eng. Barbara Pampe
(Vorständin der Montag Stiftungen) zugesagt haben. Ausstehend sei noch die
Zusage der Regierung von Oberbayern, die sie, so Brigitte Keller abschließend, aufgrund
der Förderungsmittel von Anfang an miteinbeziehen wolle.
KR Franz Greithanner erklärt im Namen seiner Fraktion (Bündnis 90/Die
Grünen), dass aufgrund der Wiedereinführung des G9 im Schuljahr 2025/26 die Erweiterung
am Gymnasium Kirchseeon Priorität haben müsse. Um dieses Ziel zeitnah realisieren
zu können, bittet er genügend Personal für die Liegenschaftsverwaltung sowie
finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.
Er erkundigt sich zu Alternativen einer Interimslösung bis zur Inbetriebnahme
des Erweiterungsbaus.
Brigitte Keller erklärt, dass sich die Räumlichkeiten im gegenüberliegenden Pflegeheim der AWO nicht eignen würden und die angedachte Übergangslösung im Berufsförderungswerk wegen einer dortigen Baumaßnahme leider nicht umgesetzt werden könne. Das Raumprogramm des Erweiterungsbaus solle ebenfalls überprüft und „verschlankt“ werden, so Brigitte Keller. Im Herbst werde die Arbeitsgruppe dem Kreis- und Strategieausschuss sowie dem Kreistag eine Empfehlung für die weitere Vorgehensweise bezüglich der Schulbauprojekte unterbreiten.
Es folgt keine weitere Wortmeldung.
Der LSV-Ausschuss nimmt den vorgetragenen Bericht aus der Arbeitsgruppe Schulneubauten zur Kenntnis.