Vorberatung        

Kreis- und Strategieausschuss am 13.11.2017, TOP 10ö

SFB-Ausschuss am 21.03.2018, TOP 9ö

SFB-Ausschuss am 02.10.2018, TOP 15ö

SFB-Ausschuss am 29.05.2019, TOP 6ö

SFB-Ausschuss am 01.10.2019, TOP 13ö

SFB-Ausschuss am 14.10.2020, TOP 6ö

SFB-Ausschuss am 04.05.2021, TOP 5ö

SFB-Ausschuss am 13.10.2021, TOP 5ö

SFB-Ausschuss am 12.10.2022, TOP 4ö

Sachvortragende(r):

Hubert Radan, ehemaliger Heimleiter, Marienheim in Glonn

 

Matthias Hilzensauer, Kreisgeschäftsführer, Zentrum für Ambulante Hospiz- und Palliativversorgung der Caritas-Dienste im Landkreis München

 

Thomas Beinert, 1. stellvertretenden Leiter des Zentrums für Ambulante Hospiz- und PalliativVersorgung

Die Sachvortragende zu TOP 04 ö ist noch nicht anwesend. Der Landrat zieht daher den TOP 05 ö Jahresberichte a) Hospizinsel b) Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) vor.

 

Der ehemalige Heimleiter des Marienheims in Glonn Hubert Radan entschuldigt seine Nachfolgerin Brit Demuth, die heute einen wichtigen Termin wahrnehmen musste.

Hubert Radan berichtet, dass seit der feierlichen Eröffnung am 10.05.2022 bis zum 30.06.2023 in der Hospizinsel im Marienheim Glonn 44 Gäste pflegerisch in ihrer letzten Lebensphase betreut und versorgt wurden. In der Hospizinsel arbeiten als Stammpersonal derzeit fünf Pflegekräfte in Vollzeit und zwei Pflegefachkräfte als Geringverdiener– alle mit Palliativweiterbildung. Die Geringverdiener werden über die Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung finanziert. Darüber hinaus unterstütze der Christopherus-Hospiz-Verein Ebersberg mit ehrenamtlichen Hospizhelfern. Zur medizinischen Fallbesprechung konnte einer der Hausärzte als Ansprechpartner für das Personal gewonnen werden, der den Gästen auf Wunsch auch als Hausarzt zur Verfügung stehe. Aufgrund der Belegungssituation wurde das Jahr 2022 mit einem Defizit von 142.000 € abgeschlossen, was über den Zuschuss des Landkreises Ebersberg sowie über Spenden und Eigenmittel des Caritasverbandes ausgeglichen werden konnte. Aufgrund des höheren Bekanntheitsgrades der Einrichtung bestehe im Jahr 2023 eine bessere Belegungssituation. Durch die zeitintensive bedarfsgerechte Pflege und Betreuung sowie den vermehrten Beratungsgesprächen der Angehörige und höheren Personalkosten, werde das Jahr 2023 voraussichtlich mit einem Defizit von 144.000 € abschließen. Die Hospizinsel sei daher weiterhin auf den Zuschuss von 65.000 € des Landkreises Ebersberg sowie auf Spenden und Eigenmittel des Caritasverbandes angewiesen. Um den rechtlichen Kontext zu klären, so Hubert Radan, werde das Projekt wissenschaftlich begleitet. Mittelfristig müsse auf politischer Ebene das Ziel sein, so Hubert Radan, für diese Versorgungsform kostendeckende Sätze bei den Kostenträgern zu erreichen, damit am Ende dieses Projektzeitraumes die Hospizinsel ohne Zuschüsse und Spenden finanziert werden könne.   

Der Landrat bedankt sich beim früheren Leiter der Hospizinsel mit einem Präsent für dessen Engagement und für die gute Zusammenarbeit.

Ebenso bedankt sich der Landrat bei den Initiatoren der Hospizinsel KRin Marina Matjanovski und Rolf Jorga, ehemaliger Kreisrat. Deren Idee zur Gründung einer Hospizinsel fraktionsübergreifend aufgegriffen wurde, nachdem ein normales Hospiz - aufgrund der Kontingente - im Landkreis Ebersberg nicht möglich war. Er zeigt sich erfreut über den guten Start im letzten Jahr, denn die Hospizinsel sei ein wichtiger neuer Mosaikstein im sozialen Gefüge des Landkreises. Gerade auch in Verbindung mit der Palliativstation an der Kreisklinik, auf der die Patienten in der Regel nur für ein paar Wochen bleiben können. Den Hinweis von Herrn Radan nehme die Politik als Anregung mit, so der Landrat. Perspektivisch sei aber ein mit Palliativpflege vollausgestattetes Hospiz im Landkreis Ebersberg weiterhin als Ziel festzuhalten. Der Landrat bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Palliativstation an der Kreisklinik und des Marienheimes, beim Hospizverein als auch bei Herrn Radan für deren wichtigen Arbeit zum Wohle der Gäste auf ihrem letzten Weg.

Auf die Nachfrage von KRin Ottilie Eberl erklärt Hubert Radan, dass von Anfang an von einem defizitären Betrieb der Hospizinsel ausgegangen wurde, denn, der Unterschied des deutlich höheren Personalaufwands für die pflegerische Versorgung werde nicht über die Krankenkasse finanziert. Die derzeitige Auslastung liege bei 85 %, was aus Gründen der Pietät auch die Obergrenze bleiben werde. Trotz der Einnahmen (Eigenbeteiligung der Gäste in Höhe von 70 € bis 75 € pro Tag, abschöpfen des Pflegegradzuschusses und Abrechnung der ambulanten Leistungen) werde die Hospizinsel aufgrund der Rahmenbedingungen ein Zuschussbetrieb bleiben.

Es folgt keine weitere Wortmeldung.

Der Landrat begrüßt den Kreisgeschäftsführer Matthias Hilzensauer und den 1. stellvertretenden Leiter des Zentrums für Ambulante Hospiz- und PalliativVersorgung Thomas Beinert, die über die interne Umstrukturierung - basierend auf einen Beschluss des Caritasverbandes - im Bereich der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung als auch im Hospizbereich berichten. Ziel der Umstrukturierung sei die Stärkung des Gesundheitsbereichs innerhalb des Caritasverbandes. Im Rahmen der Transformation erfolgte u.a. eine Trennung der Dienste innerhalb des Bereichs der ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung. Die SAPV wurde dem Geschäftsfeld gesundheitsrefinanzierte ambulante Dienste zugeordnet und die Hospizarbeit an die Kreisgeschäftsführung rückübertragen. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im Zuge der Trennung gekündigt. Viele seien aber auch geblieben. Zwischenzeitlich konnte auch neues Personal gewonnen werden, sodass die Versorgung der Patienten im Hospiz- und SAPV-Bereich sichergestellt sei.

Matthias Hilzensauer beantwortet eine Verständnisfrage aus dem Gremium.


Der SFB-Ausschuss nimmt die Jahresberichte zur Kenntnis.