Beschluss: einstimmig angenommen

Abstimmung: Ja: 15, Nein: 0, Anwesend: 15

Vorberatung        

20. LSV-Ausschuss am 28.09.2022 TOP 18 NÖ Informationen und Bekanntmachungen

21. LSV-Ausschuss am 08.12.2022, TOP 3 Ö Dreifachturnhalle weiteres Vorgehen

23. LSV-Ausschuss am 02.05.2023, TOP 9 Ö Information zum Stand der Hallennutzung

Sachvortragende(r):

Matthias Garbe, Architekturbüro Garbe+Garbe,

Claudia Wergin, Sachbearbeiterin SG 13, Kreishochbau und Liegenschaften

Claudia Wergin, Sachbearbeiterin Kreishochbau und Liegenschaften, führt in das Thema ein. Matthias Garbe, Architekturbüro Garbe+Garbe, hält einen Sachvortrag anhand einer Präsentation (Anlage 2 zum Protokoll).

KRin Veronika Ruoff erkundigt sich nach der Möglichkeit eines Neubaus der Dreifachturnhalle an anderer Stelle (z. B. auf dem Gelände des neuen Lehrerparkplatzes) mit nachfolgendem Abriss der bestehenden Halle. Dies hätte eine wesentlich geringere Beeinträchtigung des Vereinssports zur Folge.

Claudia Wergin verneint dies aus städtebaulicher Sicht. Insbesondere der Vereinssport würde zum Unmut der Anwohner führen, denn dieser finde überwiegend in den Abendstunden statt. Die derzeitigen Lösungsansätze seien weniger störend. Zudem sei der direkte Anschluss an das Schulgebäude vorteilhaft.

Brigitte Keller erläutert das weitere Vorgehen, welches in Abstimmung mit dem Landrat und seinem Stellvertreter Georg Reitsberger erfolgt sei. Bedauerlicherweise fehle derzeit noch die Entscheidung über den gestellten Förderantrag durch die Regierung von Oberbayern. Diese zeige sich sehr zurückhaltend im Hinblick auf die Förderbewilligung der Variante 2, Unklarheiten bestünden über deren rechtmäßige Fördermöglichkeit bzw. deren Höhe aufgrund der vorliegenden DIN-Mängel der bestehenden Halle. Die Verwaltung rechne mit einer entsprechenden Rückmeldung in ca. fünf Wochen. Angesichts der erheblichen Baukosten schlage sie vor, dass sich die Kreistagsfraktionen zunächst intern über die drei möglichen Varianten beraten und ein entsprechender Empfehlungsbeschluss durch das Gremium in seiner Sitzung am 04.10.2023 erfolge.

KR Benedikt Mayer bittet um erneute Beratung in der kommenden Sitzung am 26.07.2023, im Falle fehlender neuer Erkenntnisse könne der Tagesordnungspunkt kurzfristig gestrichen werden.

KRin Marlene Ottinger erkundigt sich nach der Lebensdauer der Dreifachturnhalle bei Generalsanierung versus Neubau.

Die veranschlagte Lebensdauer eines Neubaus betrage 50 Jahre, im Falle einer General-sanierung sei mit 25 Jahren zu rechnen, so KR Benedikt Mayer. Bei reiner Betrachtung der ökologischen Gesichtspunkte sei Variante 3 vorzuziehen.

KRin Veronika Ruoff bittet um grobe Einschätzung der Kosten nach Ablauf der Lebensdauer im Falle einer Generalsanierung.

Hierüber könne keine verlässliche Aussage getroffen werden, allein schon aufgrund mangelnder Kenntnis über die zukünftig geltenden gesetzlichen Anforderungen, so Renate Ellmann, Sachgebietsleiterin Kreishochbau und Liegenschaften. Im ungünstigsten Falle sei die Bausubstanz so marode, dass ein Neubau erforderlich sei.

KR Max Weindl erachtet die in der Sitzungsvorlage aufgeführten Auswirkungen des Bauprojekts auf den Klimaschutz als unzureichend. Dahingehend bittet er um genaue Auflistung der Energiebilanzen beider Varianten (Neubau und Generalsanierung).

Brigitte Keller sichert eine detaillierte Gegenüberstellung der Varianten zu (Anlage 3 zum Protokoll).

Die endgültige Variantenentscheidung sei abhängig von der Förderbewilligung, so KR Roland Frick. Bei positiver Förderung bevorzuge er die Variante 2, obgleich ein generalsaniertes Gebäude sicherlich nicht um ein vielfaches schlechter sei. Angesichts der schwierigen Haushaltslage sowie der vielen Projekte auf der Warteliste erachte er eine fraktionsinterne Beratung als zielführend, insbesondere interessant seien Themenbereiche wie beispielsweise die Statik bei einer Kernsanierung sowie der neueste technische Standard.

Claudia Wergin geht auf die energetischen Maßnahmen ein, welche bei Variante 2 und 3 annähernd gleich seien. Lediglich die Verwertung der bestehenden Bausubstanz im Falle einer Generalsanierung würde sich, mangels notwendiger Neuerrichtung, positiv auf die Klimabilanz auswirken.

Rüdiger Modell, Schulleiter des Humboldt-Gymnasiums Vaterstetten, bedankt sich zunächst für die Vorstellung der Varianten, diese seien aus Sicht des Nutzers gut nachvollziehbar. Persönlich teile er ebenso die Ansicht, dass lediglich die Varianten 2 und 3 bei der Realisierung der Baumaßnahme in Frage kommen würden, ausschlaggebend für ihn sei die Nutzungsdauer von 50 Jahren im Falle der Variante 3 sowie die Nutzungsunterbrechung. Zu bedenken gebe er die Untersagung der Nutzung der bestehenden Halle mit Ablauf des Jahres 2024 aufgrund der statischen Probleme des Daches. Grundsätzlich sei das Gymnasium mit beiden Varianten zufrieden.

Claudia Wergin informiert über Bestrebungen einer Verlängerung der Nutzungsdauer, hier sei der Verwaltung mündlich ein gewisser Spielraum zugesagt worden.

Unter Berücksichtigung der Beratung des Gremiums überarbeitet Brigitte Keller den Beschlussvorschlag, diesen stellt der stellvertretende Landrat sodann zur Abstimmung.


Der LSV-Ausschuss fasst folgenden Beschluss:

1.    Das Gremium nimmt die Beratungen zur Machbarkeitsstudie Sanierung der Dreifachturnhalle des Humboldt-Gymnasiums Vaterstetten zur Kenntnis.

2.    Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Regierung von Oberbayern die sich noch in der Abstimmung befindliche Fördermöglichkeit nach FAG in Art und Höhe für die Variante 2 zu klären und den Kreistagsfraktionen baldmöglichst mitzuteilen.

3.    Die Kreistagsfraktionen werden um fraktionsinterne Befassung und Beratung über die drei möglichen Varianten gebeten.

4.    Eine erneute Befassung durch das Gremium erfolgt voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung am 26.07.2023. Für den Fall einer bis zu diesem Zeitpunkt fehlenden Auskunft über die Fördermöglichkeiten durch die Regierung von Oberbayern wird der Tagesordnungspunkt auf die Herbstsitzung am 04.10.2023 verlegt.