Beschluss: Mehrere Beschlüsse

Sachvortragende(r):

Margrita Schwanke-Berner, Leiterin des Sachgebiets 12, Personalservice

Margrita Schwanke-Berner hält anhand einer ausführlichen Präsentation (Anlage 4 zum Protokoll) einen Sachvortrag. Sie informiert über die von Seiten der Verwaltung befürworteten und vom Gremium zu genehmigende neue Stellensituation für den Landkreis ab 2024 mit 32 zusätzlichen Stellen, plus drei LGM-Stellen (Feste Stellen für leistungsgeminderte Mitarbeiter) und der in 2023 besetzten acht Reservestellen. Da zwei Zensus-Stellen eingezogen werden, ergibt sich nominal eine Stellenerhöhung von 41 Stellen mit einer Brutto-Summe von 1.758.630 €, abzüglich 147.310 € Refinanzierung.
Um den Haushalt ein wenig zu entlasten, schlägt die Finanzmanagerin Brigitte Keller vor, folgende Stellen in die Reservestellen aufzunehmen:

Stelle 11.37 – „Digitale Poststelle - Scanstelle

Stelle R.5 „Sachbearbeitung Revisionsamt“ (1 Stelle)

Stelle 44.19 und 44.20 „Sachbearbeitung Wasserrecht“ (1 Stelle)

Stelle 51.10 „Sachbearbeitung Infektionsschutz“ (1 Stelle)

Stelle 52.9 „Teamassistenz Schuleingangsuntersuchung“ (1 Stelle)

Der Haushalt 2024 könnte dadurch um 230.330 € entlastet werden. Die Stellen würden dennoch zur Verfügung stehen, würden aber bei Besetzung nochmal das interne Genehmigungsverfahren nach Genehmigung des Haushalts durchlaufen. Katja Witschaß stellt in der Präsentation neben dem Beschlussvorschlag der Sitzungsvorlage einen alternativen Beschluss vor, der den Vorschlag der Finanzmanagerin beinhaltet.

KR Manfred Schmidt lehnt im Namen der AfD-Kreistagsfraktion die zusätzlichen Stellen im Bereich Asyl ab und möchte auch die zusätzlichen Stellen für die Sachbearbeitung Einbürgerung in Frage stellen, die durch eine gravierende Gesetzesänderung (generelle Hinnahme von Mehrstaatlichkeit sowie Verkürzung der Voraufenthaltszeiten) verursacht werden. Obwohl seine Fraktion die Stellen für leistungsgeminderte Mitarbeiter ausdrücklich begrüße, könne er den Beschlussvorschlag aufgrund der Stellen im Bereich Asyl/Einbürgerung nicht mittragen.

Einige Mitglieder aus dem Gremium zeigen sich besorgt über die enorme Personalkostensteigerung 2024 ff., zumal überwiegend staatliche Aufgaben die massive Erhöhung verursachen würden, für die der Landkreis aufzukommen habe. Im Jahr 2022 beträgt die Kostenunterdeckung 4,7 Mio. €, was laut der Finanzmanagerin Brigitte Keller 2 KU-Punkte bedeute. Trotz Verständnis für die dringend benötigten zusätzlichen Stellen, sprechen sich einige Mitglieder mit Blick auf die finanzielle Gesamtsituation des Landkreises, als auch der Kommunen, dafür aus, an den kreisumlagerelevanten Personalkosten sparen zu wollen. Nach Ansicht des Gremiums könne aber nur die Verwaltung beurteilen, welche Stellen aus dem Stellenplan rausgenommen werden könnten.

Der Landrat erklärt, dass die Finanzierung der Staatsaufgaben durch den Freistaat Bayern weder bei der Personalausstattung noch beim FAG-Ausgleich erfolge. In den Jahren 2019- 2022 wurden vom Freistaat Bayern jeweils 70 neue Stellen für Landratsämter zur Verfügung gestellt, wovon der Landkreis jedes Jahr eine Stelle bekommen habe.

Der Personalratsvorsitzende Stefan Madl schildert den Arbeitsdruck der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt bei der Erfüllung von staatlichen Pflichtaufgaben und wie schwer es ist, Personal in diesen Bereichen zu gewinnen und zu halten.

Den Vorschlag von KR Christian Bauer aufgreifend, formulieren die Finanzmanagerin Brigitte Keller, die Leiterin des Personalservice Margrita Schwanke-Berner und Mitglieder des Gremiums gemeinsam einen weiteren alternativen Beschlussvorschlag, der während der Sitzungsunterbrechung auf Antrag von KRin Waltraud Gruber gemäß § 17 Abs. 3 Ziffer 1 f) der GeschO-KT von 11:33 Uhr bis 11:46 Uhr beraten wird.

Nach Wiedereröffnung der Sitzung spricht sich KRin Waltraud Gruber im Namen der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hinblick auf den Arbeitsdruck der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen die starke Einsparung beim Personal aus.

Auf die Nachfrage von KR Manfred Schmidt erklärt Brigitte Keller, dass die zur Finanzierung der 20 Reservestellen bereitgestellten 750.000 € ca. 0,3 Kreisumlagenpunkte ausmachen werden.

KR Benedikt Mayer bittet den in der Präsentation vorgestellten alternativen Beschlussvorschlag der Finanzmanagerin als den weitergehenden vorab zur Abstimmung zu stellen, dem der Landrat nachkommt. Anschließend erfolgt die Abstimmung über den gemeinsam erarbeiteten Beschlussvorschlag.  

 

 

Nach Beschlussfassung unterbricht der Landrat um 12:00 Uhr die Sitzung für eine kurze Mittagspause.


Der Kreis- und Strategieausschuss fasst folgenden Beschluss:

1.   Die beantragten 43 neuen Stellen

2.  Es werden 2 Stellen (Zensus 1.5 und 1.6) eingezogen.

3.  Im Haushalt 2024 werden zusätzlich Mittel in Höhe von 1.528.300 € bereitgestellt.

4.  Der haushaltsrechtliche Stellenplan 2024 des Landkreises wird auf Grundlage des vorgelegten Entwurfes verabschiedet. Die Beschlussfassung darüber erfolgt zusammen mit dem Kreishaushalt 2024.

&

abgelehnt

Ja  4  Nein  8  Anwesend 12 

 

Der Kreis- und Strategieausschuss fasst folgenden Beschluss:

1.   Die 8 Reservestellen 2023 werden wie folgt zugeordnet:

· Sachgebiet 22 – Team Asyl: Sachbearbeitung/Teamassistenz Unterkunftsverwaltung Asyl (1 Stelle) und Sachbearbeitung Asylbewerberleistungsgesetz
(1 Stelle)

· Sachgebiet 21: Teamassistenz Wohngeld (1 Stelle) sowie Sachbearbeitung Wohngeld (1 Stelle) sowie Teamassistenz Telefonmanagement Wohngeld
(1 Stelle)

· Sachgebiet 61: Teamleitung im Kreisjugendamt für Team Beistandschaften, UVG, Kindertagespflege, Kindertagesaufsicht (als Doppelspitze) (1 Stelle)

· Sachgebiet 17: Teamassistenz u. Sachbearbeitung für neues Sachgebiet Mobilität (1 Stelle)

· Sachgebiet 31: Sachbearbeitung Einbürgerung (1 Stelle)

2.   Die 2 Zensusstellen werden eingezogen.

3.   Die 3 refinanzierten Stellen (1 x KAW, 2 x Einrichtungen der Jugendhilfe) werden genehmigt.

4.   Es werden 20 Reservestellen genehmigt.

5.   Im Gemeinkostentopf werden zur Finanzierung dieser 20 Reservestellen pauschal 750.000 € bereitgestellt. Die Priorisierung liegt bei der staatlichen Pflichtaufgabenerfüllung und bei der Abarbeitung von Rückständen im sozialen Bereich.

&

angenommen

Ja 8  Nein  4  Anwesend 12