Beschluss: einstimmig angenommen

An der Beratung nahmen teil:

Brigitte Keller, Leiterin der Stabsstelle Finanzen und Controlling

 

Landrat Robert Niedergesäß rief den Tagesordnungspunkt auf und übergab das Wort an Frau Keller. Sie teilte dem Gremium mit, dass die Einbeziehung der Fachausschüsse bei der Beratung über die Eckwerte, gemäß Beschlusslage des Kreistages, nicht vorgesehen sei. Die Eckwerteberatungen für den Haushalt 2014 finde im Kreis- und Strategieausschuss am 14.7.2014 und im Kreistag am 28.7.2014 statt. Unabhängig von der Eckwertediskussion erhalten die Fachausschüsse einen Zwischenbericht über den Stand des Haushaltsvollzuges ihrer Fachbereiche.

Frau Keller hatte zur Erläuterung des Sachinhaltes die anschließende Präsentation vorbereitet:

Gesamtüberblick der Ausgaben des SFB-Ausschusses - Cockpit

Frau Keller erläuterte hierzu, dass die linke Säule die Planansätze eines Jahres und die rechte die Ist-Werte zeige. Die rote Linie markiere den Stand zum 31.05. eines Jahres. Durch die Entlastung des Landkreises ab 2014 durch den Bund bei den Kosten für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit, musste der Ansatz nicht noch mehr erhöht werden.

 

Lineare Entwicklung zum 31.5.

Diese Tabelle zeigt die Planausschöpfung zum 31.5. eines Jahres bezogen auf den jeweiligen Planansatz dieses Jahres. Die Planausschöpfung liegt unter der aus den Vorjahren, 2013 wurde der Planansatz aber um 321.012 € bzw. 2,15 % verfehlt.

 

Die Sachgebiete

Frau Keller erläuterte hierzu, dass dies dem Berichtswesen entspreche. Planeinhaltung bedeute, dass die Sachgebiete mit ihren Mitteln auskommen. Zu den Prognosen ohne Planeinhaltung verwies Frau Keller auf die Begründung in der Sitzungsvorlage.

 

Jobcenter Ebersberg (250)

Der Planung wurden 1.080 Bedarfsgemeinschaften zugrunde gelegt, aktuell sind es 1.065 BG´s.

 

Entwicklung der Kosten d. Unterkunft (KdU)

Die KdU in jedem Monat liegen deutlich über den Vorjahren!

Frau Keller erklärte hierzu, dass bereits in den ersten 5 Monaten des Jahres 2014 die Kosten der Unterkunft über der kalkulierten Höhe von 430 € pro Monat lägen.

 

KdU – Entwicklung seit 2006

 

KdU steigt stetig – geht man von 437 € pro BG aus, wird die Planung um 183.000 € überschritten.

 

Problem: Eingliederungsmittel

Der Anstieg der Bedarfsgemeinschaften ist auch auf die sehr niedrigen Mittel zurückzuführen:

Weil weniger Geld zur Verfügung steht, können Maßnahmenplätze nicht mehr belegt werden. Damit gehen Integrationen verloren.

Damit verbunden ist ein marktunabhängiger Anstieg der Zahl der BG´s.

PDI (Problemdruckindikator) muss verändert werden!

 

Problem: Bildung und Teilhabe

2013 wurden für 136.000 € Leistungskosten, die an Berechtigte ausgezahlt wurden, 110.000 € Personalkosten eingesetzt!

Zu fordern: Bundesteilhabegesetz

Eingliederungshilfe für Behinderte ist keine Sozialhilfe, weil sie nicht dem Nachrangprinzip folgt. 2015 ist den Kommunen eine Entlastung in Höhe von 1 Mrd. € versprochen – bisher keine Informationen!

 

Die Kostenträger

Diese 3 Produkte beanspruchen 2014 über 70 % des gesamten Budgets des SFB-Ausschusses.

 

Entwicklung 2014: Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit

Ab 2014 übernimmt der Bund die kompletten Kosten der Grundsicherung. Dies bedeutet eine Entlastung um insgesamt 2,2 Mio € mit steigender Tendenz.

 

Schulen mit Budgetvereinbarung

Sehr niedriger Ausgabenstand

 

Entwicklung der Büchergeldrücklagen

Diese Rücklagen sind zweckbestimmt und werden für Bücherkäufe verwendet. Sie werden Zug um Zug aufgelöst, falls die planmäßig bereitgestellten Mittel nicht ausreichen.

 

Entwicklung der allg. Rücklage

Seit 2011 werden diese Budgetrücklagen zum Ausgleich von Überschreitungen in der Ergebnisrechnung herangezogen, sie sind recht stabil.

Falls es keine Budgetrücklagen gibt, muss der SFB-Ausschuss über die Anwendung der Härtefallregelung beraten. Diese musste bisher nicht angewandt werden.

 

 

Bewertung Jahresergebnis 2014
Auswirkungen auf den Haushalt

Nach den Rückmeldungen wird die Budgeteinhaltung nicht ganz gelingen. Mit einer Budgetüberschreitung von knapp 200.000 € ist zu rechnen.

 

Nach der Präsentation wurden folgende Punkte angesprochen:

Anmerkung aus dem Gremium, dass die KdU durch Schaffung von günstigem Wohnraum entlastet werden könnte.

Landrat Robert Niedergesäß erklärte darauf, dass es zu diesem Thema bereits eine interfraktionelle Arbeitsgruppe gibt, die Konzepte erarbeitet, um die Wohnungsnot zu lindern. Laut Auskunft der Gemeinden fehlen derzeit 500 Wohnungen. Nach 20/25 Jahren fallen Sozialwohnungen aus der Sozialbindung und gehen in den freien Markt über. Es gibt Prognosen, dass der Landkreis in 10 Jahren 1.000 neue Wohnungen brauche. In der gestrigen Bürgermeisterdienstbesprechung wurde vereinbart, dass der Landkreis und die Gemeinden den Wohnungsbau noch stärker fördern wollen.

 

Auf Anfrage aus dem Gremium, welche Kosten die Kostenstelle 700 Gesundheit beinhalte, erklärte Frau Keller, dass diese Kosten nur im internen und externen Rechnungswesen abgebildet wurden. Es seien Kosten für Räume, EDV etc. die nötig sind, damit das Gesundheitsamt verwaltet und existieren könne. Die Vollkosten übernehme der Freistaat.

 

Dank aus dem Gremium an Frau Keller für den Zwischenbericht.


Der SFB-Ausschuss fasste folgenden Beschluss:

Auch im nächsten Jahr ist dem SFB-Ausschuss in dieser Form über den Stand des Haushaltsvollzuges zu berichten.