Ana Stellmach, Mitarbeiterin der Stabsstelle Finanzen und Controlling |
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Brigitte Keller, Stabsstellenleiterin Finanzen und Controlling |
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Andreas Stephan, Abteilungsleiter Zentrales und Kreisangelegenheiten |
Landrat
Robert Niedergesäß führte in den Sachverhalt ein und informierte das Gremium
über die weitere Vorgehensweise zur Stärkung der Finanzkraft des Landkreises:
Der Landkreis Ebersberg hatte als erster
Landkreis in Bayern im Jahr 2005 die Haushaltsführung auf die kaufmännische
Buchführung, die sog. Doppik umgestellt.
Der Jahresabschluss 2013 habe gegenüber
den Vorjahren deutliche Verbesserungen gebracht. Nicht nur das Ergebnis sei mit
einem Überschuss von 5,2 Mio € erstmals wieder positiv, es konnten auch viele
nützliche Anregungen und Hinweise der überörtlichen Rechnungsprüfung bereits in
diesen Abschluss eingearbeitet werden.
Ein rechtzeitig vorgelegter
Jahresabschluss sei die Basis dafür, dass dieser für eine strategische
Ausrichtung in die Zukunft genutzt werden könne. Die Arbeitsgruppe Politik und
Verwaltung hatte bereits vor 3 Jahren in diese Zukunft gedacht und
Bilanzkennzahlen erarbeitet, die der Politik Hinweise zur Steuerung geben soll.
Die Bilanzsumme des Landkreises stieg seit der Eröffnungsbilanz von rd. 130 Mio € auf inzwischen fast 213 Mio € - dies zeige eindrucksvoll die starke Finanzkraft des Landkreises. Gleichzeitig blieb aber das Eigenkapital unverändert! Die seit 2005 angesammelten Ergebnisüberschüsse erreichten eine Höhe von 20 Mio €. Die Eigenkapitalquote, also der %Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme hatte 2005 seinen Höchststand mit 47 %, dieser ging mit dem Anstieg der Bilanzsumme auf 40 % im Jahr 2013 zurück. Und er werde weiter sinken, wenn hier keine Steuerungsmaßnahmen ergriffen werden. Landrat Robert Niedergesäß erklärte, dass er in der Arbeitsgruppe Politik und Verwaltung eine Diskussion darüber führen wolle, inwieweit es sinnvoll – ja sogar notwendig sei – einen Teil des Ergebnisüberschusses dauerhaft ins Eigenkapital zu überführen um die Eigenkapitalquote wieder zu erhöhen bzw. auf einen zu diskutierenden %Satz als Indikator für ein gesundes „Unternehmen Landkreis“ festzusetzen.
Zur
Erläuterung des Sachverhaltes übergab er das Wort an Frau Stellmach. Sie
stellte sich dem Gremium kurz vor und erklärte, dass nach zwei negativen Jahren, in denen der Kreishaushalt
in seiner Ergebnisrechnung Verluste hinnehmen musste, die Umkehr in einen
positiven Haushalt gelungen ist. Anhand der folgenden Präsentation erläuterte
Frau Stellmach den Sachverhalt:
Landkreishaushalt;
Jahresabschluss 2013
Ergebnisrechnung
2013
Ergebnis: + 5.207.403,65 €
Vermögensrechnung
Bilanz
Veränderungen
Aktivseite
Entwicklung des
Anlagevermögens
Das
Anlagevermögen ist um knapp 7 Mio. € gestiegen
(Gesamtinvestitionen
13,3 Mio. € – Afa 2013
6,4 Mio. € = 6,9 Mio. €).
Veränderungen Aktivseite
Entwicklung des
Umlaufvermögens
Das
Umlaufvermögen ist um 4,2 Mio. € gestiegen.
Die
Veränderung ist hauptsächlich auf Mittelzufluss von 6,1 Mio. € und die
Reduzierung von Forderungen um 1,9 Mio. zurückzuführen.
Veränderungen Aktivseite
Entwicklung des
Umlaufvermögens
2013
waren Netto-Investitionen über 19 Mio. € geplant. Tatsächlich flossen in der
Netto-Sicht „nur“ 13,3 Mio. € ab und somit
5,7 Mio. weniger als geplant.
Die
liquiden Mittel in diesem Jahr steigen um 6,1 Mio. €.
Veränderungen Passivseite
Der
Jahresüberschuss aus der Ergebnisrechnung mit 5.207.403,65 € geht als
Gewinnvortrag bei der Position Eigenkapital in die Bilanz ein.
Der
Jahresfehlbetrag aus 2012 in Höhe von 3.070.732,17 € ist durch einen Teil des
Jahresüberschusses 2013 ausgeglichen. Der Restbetrag im Wert von 2.136.671,48 €
wird der Ergebnisrücklage zugeführt und erhöht diese damit auf 20.597.351,86 €.
Entwicklung des Eigenkapitals:
Frau
Stellmach ergänzte, dass die
Eigenkapitalquote ein wichtiger Indikator sei. Das Eigenkapital sage aus,
welcher Anteil des Vermögens den Bürgern gehöre und nicht den Banken. Die Eigenkapitalquote unterlag in der
Vergangenheit starken Schwankungen. Durch die Wiedereingliederung der
Kommunalen Abfallwirtschaft im Jahr 2007 und die Überarbeitung der Bilanzierung
bei der Kreisklinik im Jahr 2008, 2009 und 2010 stieg sie aufgrund der hohen
Ergebnisüberschüsse. Durch den Verlust 2011 und 2012 konnte diese positive
Entwicklung nicht weiter fortgesetzt werden und die Eigenkapitalquote sank
leicht auf 39 %. Im Jahr 2013 stieg die Eigenkapitalquote auf 40%.
Veränderungen Passivseite
Entwicklung der Rückstellungen
Veränderungen Passivseite
Entwicklung der Verbindlichkeiten
Investitionstätigkeit 2013
Kennzahlen
Nach der Präsentation wurden aus dem Gremium folgende Punkte
angesprochen:
Anmerkung aus dem Gremium zur Sitzungsvorlage Seite
5, dass aufgrund des Wortes „durch“ in dem Satz „Die Re-Investitionsquote gibt Auskunft
darüber, in welchem Umfang die Kommune Neuinvestitionen durch jährliche Abschreibungen erwirtschaften kann“ sich ein
anderer Sachverhalt ergäbe, antwortete Frau Keller, dass diese Zahlen aussagen,
wie viel mehr investiert als abgeschrieben werde.
Auf Nachfrage zu den Rückstellungen
erklärte Frau Keller, dass der
Urlaub bis zum 30.04. des darauffolgenden Jahres aufgebraucht werden müsse. Die
Überstunden können bei Angestellten ausgezahlt werden, bei Beamten nicht. Landrat Robert Niedergesäß ergänzte,
dass ab nächstem Jahr die Überstunden ab einem gewissen Stand gekappt werden.
Es sei die Aufgabe des jeweiligen Sachgebietsleiters darauf zu achten, dass
nicht zu viele Überstunden anfallen.
Auf Nachfrage aus dem Gremium erklärte Frau Keller, dass im Jahr 2013
fast die Hälfte der Rückstellungen für die Altersteilzeit aufgelöst wurde, da
viele in den ordentlichen Ruhestand getreten sind. Die Altersteilzeit sei
gesetzlich geregelt. Die Entscheidung obliege den Betroffenen. Auf Nachfrage, ob mehr ausgeschieden
seien, als die Altersteilzeit unterschrieben haben erklärte Herr Stephan, dass die vorgesehene Arbeitsteilzeitquote
2,5 % sei. Die derzeitige Quote von ca. 5 % wird abgebaut.
Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen gab, ließ Landrat
Robert Niedergesäß über den Beschlussvorschlag abstimmen.
Der Kreis- und
Strategieausschuss fasste folgenden Beschluss:
- Der Jahresfehlbetrag aus
2012 in Höhe von 3.070.732,17 € wird durch einen Teil des
Jahresüberschusses 2013 ausgeglichen. Der Restbetrag in Höhe von
2.136.671,48 € wird der Ergebnisrücklage zugeführt und erhöht diese damit
auf 20.597.351,86
€.
- Der Jahresabschluss 2013 wird zur
Kenntnis genommen und zur örtlichen Prüfung an das Revisionsamt
weitergeleitet.