Beschluss: Kenntnis genommen

An der Beratung nahmen teil:

Herrmann Schmidtbartl, Leiter des Jobcenter Ebersberg

Landrat Robert Niedergesäß rief den Tagesordnungspunkt auf und übergab das Wort an Herrn Schmidbartl.

Herr Schmidbartl informierte das Gremium über die derzeitige Arbeitslosenquote (ALGII, Langzeitarbeitslose) von 0,9 % (650 Arbeitslose) was sich wie folgt darstellt:

 

Für den Anstieg der Personen und Bedarfsgemeinschaften nannte Herr Schmidbartl folgende Gründe:

-       Rückgang der Fördermittel

-       Anstieg von „Aufstockern“

-       Zuzug in den Landkreis

-       Anstieg von Asylberechtigten

Die zur Verfügung stehenden Eingliederungsmittel sind von 1.197.000 € im Jahr 2010 auf 293.000 € im Jahr 2014 gesunken. Schuld ist hier unter anderem der sogenannte Problemdruckindikator, der dafür sorgt, dass Jobcenter mit einer geringen Arbeitslosenquote weniger Eingliederungsmittel pro Fall erhalten als Jobcenter mit einer höheren Quote.

Diese dennoch sehr erfreuliche niedrige Arbeitslosigkeit hat aber auch ihre Kehrseite. Die betroffenen Arbeitslosen weisen zum großen Teil schwere Vermittlungshemmnisse auf:

 

  • psychische und körperliche Beeinträchtigungen
  • familiäre Umbrüche und soziale Isolation (hoher Anteil an Alleinstehenden)
  • fehlende soziale Kompetenzen, auffälliges Sozialverhalten
  • Schulden
  • Sucht oder Drogenabhängigkeit
  • Vorstrafen
  • Fehlende Deutschkenntnisse und damit ineffiziente und unzureichende Teilnahme an Fördermaßnahmen
  • Fehlender oder nicht mehr verwertbarer Berufsabschluss

 

Ein Großteil von ihnen findet deshalb auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt  keine Beschäftigung und kann nur in kleinen Schritten wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt werden.

 

Diese Integration ist meist sehr aufwändig, jedoch zwingend erforderlich: Jede geglückte Wiedereingliederung in das Berufsleben ernährt im Durchschnitt drei Familienmitglieder und entlastet damit sowohl die Steuerzahler als auch - über die Kosten der Unterkunft - den Landkreishaushalt.

 

Herr Schmidbartl zeigte anhand einer Beispielrechnung (siehe anhand der folgenden Folie) die Einsparungen für den Landkreis.

 

Amortisierung von operativen Kosten am Beispiel einer GanzIl-Maßnahme (GanzIl = Ganzheitliche Integrationsmaßnahme

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Amortisierung von operativen Kosten am Beispiel einer GanzIl-Maßnahme
(GanzIl = Ganzheitliche Integrationsmaßnahme)

Fortsetzung 1

 

 

Amortisierung von operativen Kosten am Beispiel einer GanzIl-Maßnahme (GanzIl = Ganzheitliche Integrationsmaßnahme)

 

Fortsetzung 2

 

 

Folgende Anregungen wurden aus dem Gremium gestellt:

 

  • Jobcenter und Sozialamt müssten besser verknüpft werden, damit die Antragsstellung erleichtert und Kooperationen bei Problemfällen besser behandelt werden können.

 

Herr Schmidbartl sowie auch Herr Niedergesäß bestätigten, dass bereits Maßnahmen umgesetzt wurden und an Lösungen gearbeitet wird. Frau Geisler wird die Koordination zwischen Jobcenter und Sozialamt übernehmen.

 

 


Der SFB-Ausschuss nahm Kenntnis.