Beschluss: angenommen

Abstimmung: Nein: 1

Vorberatung        

KSA-Ausschuss am 07.05.2012, TOP 8

KSA-Ausschuss am 03.12.2012, TOP 3

KSA-Ausschuss am 29.04.2013, TOP 18

An der Beratung nehmen teil:

Martina Rettenbeck, Inklusionsbeauftragte und Leiterin Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus ; Mirjana Simic, Integrationsbeauftragte; Carola Schreiner, Leitung Team Demografie; Sabine Stöhr, Seniorenbeauftragte; Stefanie Geisler, Leiterin Abteilung S – Soziales und Bildung

 

 

Der Landrat ruft den Tagesordnungspunkt auf und erinnert, dass im KSA am 29.04.2013 beschlossen worden sei, ein Rahmenkonzept zur Bewältigung der Auswirkungen des Demografischen Wandels zu erstellen. Dieses Konzept solle Handlungsfelder definieren.

 

Der Landrat übergibt das Wort an die Mitarbeiterinnen des Teams Demografie.

 

 

Frau Rettenbeck (Inklusion), Frau Simic (Integration), Frau Schreiner (Familien und Ehrenamt), Frau Stöhr (Senioren) stellen die Prioritäten des Konzeptes mittels einer Präsentation (Anlage 4 zum Protokoll) vor. Das ganze Demografiekonzept wurde bereits mit der Sitzungsvorlage versandt.

 

Der Landrat bedankt sich bei den Kolleginnen und ergänzt, dass die koordinierte Umsetzung der Handlungsfelder noch viel Arbeit u.a. mit den Gemeinden bedeute.

 

Auf Anfrage aus dem Gremium (Rolf Jorga), inwieweit alle Kinder für die Schulungsmaßnahme Deutschkenntnisse erfasst werden, antwortet Frau Simic: im Kita-Bereich gäbe es sowohl bei Deutschen als auch bei Migranten 1,5 Jahre vor Einschulung eine verbindliche Sprachstandserhebung. Ferner erfolge ein halbes Jahr vor Einschulung noch eine Schuleingangsuntersuchung. Förderbedürftige Kinder erhielten dann durch die Kitas und in der Grundschule einen Vorkurs. Ältere, schulpflichtige Kinder würden in Übergangsklassen vorbereitet werden. Die Erfassung von über 16-jährigen sei schwieriger, da es dort zu wenig Schulen gäbe. Nachdem 97% der Kinder spätestens ein halbes Jahr vor Einschulung eine Kita besuchen würden, könnten weitgehend alle Kinder mit frühsprachlichem Bedarf erfasst werden. Die wenigen Kinder, die nie eine Kita besuchen, kämen meist aus gebildeten Familien.

 

Auf die Anregung aus dem Gremium (Dr. Wilfried Seidelmann), das Thema Asylbewerber 2016 im Sozialbericht und Demografiekonzept mehr einzuarbeiten, bemerkt Frau Geisler, dass dies berücksichtigt werde, aber nicht verknüpft mit den zwei Berichten, da sich die Daten ständig ändern würden.

 

Auf die Frage (Bettina Zetzl), inwieweit man den sprachlichen Förderbedarf an Schulen ohne Übergangsklassen kontrollieren könne, antwortet Frau Simic, dass es im Landkreis fünf gemeindeübergreifende Übergangsklassen gäbe und man im engen Kontakt mit Frau Sauter stünde. Nur in der Gemeinde Frauenneuharting gäbe es eine Einzelfallregelung mit Einzelzusatzunterricht.

 

Anregung aus dem Gremium (Dr. Renate Glaser), zur Erleichterung der Helferkreise den Asylbewerbern Sprachkurse verpflichtend aufzuerlegen, antwortet Frau Geisler, dass dies bereits versucht worden sei aber es keine rechtliche Grundlage dafür gäbe. Es könne jedoch gerne immer wieder kommuniziert werden.

 

Wortmeldung aus dem Gremium (Bianka Poschenrieder), dass in Zorneding zur Motivation für Sprachkursbesuche den Asylbewerbern ein Zertifikat mit Stempel vom Helferkreis ausgestellt werde. Ferner solle ein Augenmerk darauf gelegt werden, dass Sozialhilfe oft „vererbt“ werde. Dies, so Frau Schreiner, läge zum Teil an der fehlenden Förderung und Bildung.

 

Anmerkung aus dem Gremium (Marina Matjanovski), man müsse sich Gedanken machen, wie wir Menschen zum Erlernen der Sprache mehr bewegen können. Mehr-Generationenhäuser seien zur gegenseitigen Hilfe in Zukunft notwendig. Das Ehrenamt müsse gestärkt werden um Vereinsamung zu minimieren und Ansprache zu stärken.

 

Auf die Frage (Vincent Kalnin), wann eine Differenzierung von Asylbewerbern und Bewilligten sinnvoll sei, antwortet Frau Geisler, dass dies individuell anhand der Maßnahme erfolge.

 

Die Frage (Vincent Kalnin), warum das Thema Einheimischenbauland im Demografiekonzept aufgeführt sei, beantwortet Frau Schreiner insofern, dass dies eine gute Möglichkeit sei, Familien im Landkreis zu halten. Herr Kalnin sehe „schön hierzubleiben“ nicht als Argument und möchte mehr Augenmerk auf sozialen Wohnungsbau haben. Frau Geisler dazu, dass einige Gemeinden ihren Schwerpunkt mehr auf Einheimischenbauland legen, andere auf sozialen Wohnungsbau. Beides werde das Landratsamt unterstützen. Der Landrat ergänzt, dass gerade in kleineren Gemeinden mehr Einheimischenbauland angebracht sei als Geschosswohnungsbau. Der Landkreis sei seit Jahrzenten ein Vorreiter im sozialen Wohnungsbau. Der Sozialbericht und das Demografiekonzept sollen Themen beschreiben und anregen aber nicht vorschreiben.

 

Weitere Anregung (Barbara Bittner), die Adressen der Seniorenbeauftragten in den Gemeinden im Internet des Landratsamtes einzupflegen. Frau Geisler antwortet dazu, dass dies gerne gemacht werden könne, sofern es der Datenschutz zulasse.

 

Auf die Frage (Dr. Wilfried Seidelmann) zur Erläuterung des Begriffs DaF, antwortet Frau Simic, „Deutsch als Fremdsprache“ sei ein Studiengang, den u.a. sie abgeschlossen habe. Integrationskurse an den Volkshochschulen werden in der Regel von studierten, offiziell anerkannten Lehrkräften gegen Entgelt gehalten. Bei den Helferkreisen erfolge der Unterricht meist durch ehrenamtliche Lehrer aber es gäbe auch drei DaF-Lehrer im Landkreis. Deutsch als Zweitsprache (DaZ) sei ein Aufbaustudiengang.

 

Der Landrat betont noch einmal, dass das Demografiekonzept ein fortlaufender Prozess sei, der weitergelebt und geprüft werden soll.


Der SFB-Ausschuss fasst folgenden Beschluss:

 

1.    Der SFB-Ausschuss nimmt das Demografiekonzept zur Kenntnis.

 

2.    Dem SFB-Ausschuss wird einmal jährlich über die Umsetzung der Maßnahmen und über die Tätigkeiten der Fachstellen in der Fachgruppe „Demografie“ berichtet.