Diese Angelegenheit wurde bereits behandelt im
SFB-Ausschuss
am 04.05.2021, TOP 4ö
SFB-Ausschuss
am 29.06.2021, TOP 7ö
JHA
am 20.10.2021, TOP 8ö
SFB-Ausschuss
am 02.02.2022, TOP 6ö
In der Sitzung des
zuständigen Ausschusses für Soziales, Familie, Bildung, Sport und Kultur (SFB)
am 04.05.2021 erläuterte das Team Bildung ausgiebig das Ergebnis einer
durchgeführten Online Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern bzw. deren
Eltern.
Der SFB-Ausschuss nahm den
Sachstandsbericht zur Kenntnis, bat jedoch darum, noch eingehender über
mögliche Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Bildungsgerechtigkeit bei den
Schülerinnen und Schülern im Landkreis Ebersberg informiert zu werden.
In diesem Zusammenhang
erklärte das Team Bildung, dass es die Umfrage unter den Schülerinnen und
Schülern bzw. bei deren Eltern vornehmlich als Sachaufwandsträger durchgeführt
hatte und sich demzufolge vorrangig darauf konzentriert habe, unter der
Schülerschaft den erforderlichen technischen Bedarf an Hardware und das Vorhandensein
einer stabilen Internetverbindung abzufragen, weswegen der Landrat darum bat,
die Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Bildungsgerechtigkeit im Rahmen
einer neuerlichen Umfrage, diesmal in Kooperation mit dem Kreisjugendamt
Ebersberg, zu ermitteln.
Nachdem der Ausgleich
sozialer Beeinträchtigungen und die Überwindung individueller
Beeinträchtigungen in den Verantwortungsbereich der Jugendsozialarbeit an
Schulen gemäß § 13 Sozialgesetzbuch-Achtes Buch (SGB VIII) und damit in die
Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe fällt, wurde im SFB-Ausschuss am
29.06.2021 festgelegt, dass das Ergebnis der neuerlichen Umfrage im
Jugendhilfeausschuss am 20.10.2021 vorgestellt werden soll.
Die beabsichtigte Abfrage
unter allen Schülerinnen und Schülern erwies sich allerdings als nicht
durchführbar, nachdem eine Vorgabe des Bayerischen Staatsministeriums für
Unterricht und Kultus die Erhebung unter den Schülerinnen und Schülern an
öffentlichen Schulen an ein aufwändiges Genehmigungsverfahren knüpft, das neben
der Genehmigung durch das Staatliche
Schulamt bei den Grund- und Mittelschulen bzw. der Genehmigung durch das
Staatsministerium bei den Realschulen und Gymnasien, auch eine Vorabinformation
in Form eines Anschreibens an alle Schülerinnen, Schüler, Erziehungsberechtigte
und Lehrer vorsieht und zudem allen Erziehungsberechtigten die Möglichkeit
eröffnen muss, vorab den Fragebogen einzusehen. Dies hätte nicht nur ein
aufwändiges Genehmigungsverfahren, sondern auch ein Anschreiben an alle
Erziehungsberechtigte der rund 8.600 Schülerinnen und Schüler ab der fünften
Jahrgangsstufe erforderlich gemacht.
Nachdem diese Form der
Erhebung einen nicht zu leistenden personellen und zeitlichen Aufwand
verursacht und das langwierige Genehmigungsverfahren überdies eine zeitnahen
Erkenntnisgewinn verhindert hätte, regte das Kreisjugendamt Ebersberg in der
Sitzung des SFB-Ausschusses am 29.06.2021 an, sich stattdessen an einer Umfrage
des Kreisjugendrings zu beteiligen, die ab September 2021 unter allen
Jugendlichen im Landkreis Ebersberg zum Thema Jugendpartizipation durchgeführt
wird. Der Kreisjugendring ermöglichte dem Kreisjugendamt Ebersberg in diesem
Zusammenhang, sich mit fünf Fragestellungen an der Umfrage zu beteiligen. Um
sicherzustellen, dass die Fragestellungen dem Informationsbedürfnis der
Ausschussmitglieder zum Thema Bildungsgerechtigkeit möglichst nahekommen,
wurden die im SFB-Ausschuss vertretenen Fraktionen gebeten, Fragestellungen
oder Themeninhalte, aus denen sich passende Fragestellungen ableiten lassen, zu
formulieren und dem Kreisjugendamt Ebersberg bis 16.07.2021 zukommen zu lassen.
Aus den eingegangen Rückläufen gestaltete die Fachstelle für Sozial- und
Bildungsmonitoring einen zielgruppenorientiert formulierten Fragenkatalog.
Die Umfrage vom Kreisjugendring
wurde im Zeitraum Mitte September bis Ende November 2021 online durchgeführt.
Dadurch war das ursprüngliche Vorhaben, das Ergebnis der Jugendbefragung in den
Sitzungen des SFB-Ausschusses am 13.10.2021 und des Jugendhilfeausschusses am
20.10.2021 zu präsentieren, zeitlich nicht zu realisieren und wird nun
nachgeholt.
Um eine rege Teilnahme
unter den Jugendlichen zu erreichen, startete der Kreisjugendring eine
Werbekampagne für die Befragung. Hierfür wurden Plakate mit dem QR-Code in
allen Schulen aufgehängt, in Zeitungen platziert und gezielt Schulen
aufgesucht, um die Jugendlichen durch persönliche Ansprache zur Teilnahme an
der Befragung zu bewegen. Zur weiteren Motivationssteigerung wurden
jugendgeeignete Incentives am Ende der Befragung verlost. Die Ergebnisse der
Befragung sind zwar nicht repräsentativ, da die etwa 500 teilnehmenden
Jugendlichen keine repräsentative Stichprobe darstellen, spiegeln allerdings
ein allgemeines Stimmungsbild und bestimmte Tendenzen wider, welche Themen die
befragten Jugendlichen in der Pandemiezeit beschäftigten.
Fast 80 % der befragten
jungen Menschen verfügt demnach über eine ausreichende Ausstattung für den
Unterricht zu Hause. Die Unterstützung beim Homeschooling seitens der Schule
wurde nicht ausschließlich positiv bewertet. So gaben rund 25 % der Befragten
an, keine oder nur wenig Unterstützung zu erhalten. Genauso viele Schüler
vergaben aber auch die höchste Punktezahl und fühlen sich von ihrer Schule
stark unterstützt. 70 % der befragten Jugendlichen haben es gelernt, mit Corona
zu leben und empfinden keine existentiellen Einschränkungen. Allerdings äußern
21 % der beteiligten Jugendlichen auch psychische Belastungen und Angst vor
Einsamkeit.
Für das Kreisjugendamt
Ebersberg ist es beruhigend zu wissen, dass 84 % der Teilnehmer eine
Vertrauensperson haben, an die sie sich wenden können, wenn es ihnen nicht gut
geht. Allerdings gaben 4 % an, keinen Ansprechpartner zu haben, was deutlich
macht, dass weitere Anstrengungen nötig sind, damit auch diese Jugendlichen nicht
aus dem Blickfeld geraten.
Insgesamt nahmen 495
Jugendliche zwischen 10 und 21 Jahren an der Umfrage teil, wobei 649 den
QR-Code eingescannt hatten, aber die Befragung vorzeitig abbrachen. An der
Umfrage beteiligten sich 55 % Mädchen und 43 % Jungen. Die größte
Teilnehmergruppe mit 40 % besucht ein Gymnasium, gefolgt von Teilnehmern aus
der Mittelschule (26 %) und der Realschule (16 %).
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
Dem Jugendhilfeausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:
Keiner, Kenntnisnahme.
Auswirkung auf den Haushalt:
Keine