Betreff
Radschnellwegverbindung München-Markt Schwaben; Schließung einer Absichtserklärung mit der Landeshauptstadt und den Landkreises München
Vorlage
2022/0688
Art
Sitzungsvorlage

Diese Angelegenheit wurde bereits behandelt im

ULV-Ausschuss am 19.03.2019, TOP Ö5

 

Im Jahr 2019 wurde für eine angedachte Radschnellwegverbindung von München nach Markt Schwaben, durch die Landeshauptstadt München eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Der Landkreis Ebersberg hat sich dabei, nach Beschluss des ULV- Ausschusses vom 19.03.2019, mit Kosten in Höhe von 25.000 € beteiligt.

 

Die Studie wurde im November 2020 veröffentlicht. Als Start-/Zielpunkt wurde in Markt Schwaben der Bahnhof Markt Schwaben (mit S-Bahnanschluss) und in der Landeshaupt-stadt München der Altstadtring definiert.

 

Im Landkreis Ebersberg verlaufen alle genannten Vorschläge in Markt Schwaben zunächst über die Geltinger Straße. Eine direkte Führung in Richtung Poing und weiter nach München verläuft südlich der Bahn auf einem parallelen Wirtschaftsweg. Auf der nördlichen Bahnseite verläuft ab dem Ortsausgang Markt Schwaben bis Poing eine alte Straße (Poinger Str.), die heute für den Kfz-Verkehr weitgehend gesperrt ist (Anlieger frei) und bereits als Fuß- und Radweg genutzt wird. Die festgelegte Variante schließt in Poing an die Schwabener Straße an. Zur Querung der Ortsmitte von Poing wurde ein Verlauf entlang der Gruber Straße von der Schwabener Straße bis zur Senator-Gerauer-Straße, ein Abzweig durch die Kirchheimer Allee mit einer Weiterführung über Wirtschaftswege nach Grub und eine Führung durch die Hauptstraße (Voraussetzung war die Verlängerung der Anzinger Straße bis Am Hansel-brunn) vorgeschlagen. Zwischen den Ortschaften Poing und Heimstetten konzentrierten sich die Vorschläge auf eine Führung entlang der Senator-Gerauer Straße.

 

In der Machbarkeitsstudie wurde eine Variante 1 und eine Variante 2 untersucht. Aus beiden Trassen wurde dann eine Bestvariante festgelegt (s. Planskizze in der Anlage).

 

Das Nutzen-Kosten-Verhältnis einer Maßnahme gibt Auskunft über deren Effizienz. Ist der Wert größer als 1,0, so ist ihr gesamtwirtschaftlicher Nutzen größer als die zuvor notwendigen Investitionsmaßnahmen. Der Faktor auf dieser Streckenführung liegt bei 1,8, die Wirtschaftlichkeit dieses Projekts kann damit nachgewiesen werden. 

 

Der zuständige Mobilitätsausschuss des Landkreises München hat bereits im April 2021 einer vertieften Planung, mit dem Ziel einer baulichen Umsetzung, zugestimmt. Der Landkreis München wird dazu in Sonderbaulast die Radschnellverbindung, für die betroffenen Gemeinden errichten. Im Stadtrat der LH München wurde dieser Beschluss erst jetzt am 27.April 2022 durchgeführt. Details dazu, lagen aber bis zum Ladungsschluss noch nicht vor.

 

Als nächsten Schritt plant der Landkreis München mit der Landeshauptstadt eine gemeinsame Absichtserklärung zu unterzeichnen, in der der Bau der Radschnellverbindung besiegelt werden soll.

 

Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                                                                       ja, positiv

                                                                       ja, negativ

                                                                       nein

Dem ULV- Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:

1.    Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.

2.    Die Verwaltung wird beauftragt, die erforderlichen Schritte für eine Realisierung der Radschnellwegeverbindung ab der Landkreisgrenze, über Poing bis Markt Schwaben, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis München und der Landeshauptstadt München herbeizuführen. Im Landkreis Ebersberg soll der Schwerpunkt bei der Wegeführung dabei auf bereits vorhandene Straßen und Radwege gelegt werden. Ein Standard nach den Richtlinien für Radschnellwege soll wo immer möglich berücksichtigt werden.

3.    Der Landrat wird ermächtigt, eine Absichtserklärung, für die Vertiefung der Planungen, mit Landkreis und der Landeshauptstadt München zu unterzeichnen.

4.    Über die weitere Umsetzung wird dem ULV-Ausschuss berichtet.

Auswirkung auf den Haushalt:

 

In der Machbarkeitsstudie sind für einen Vollausbau (im Landkreis Ebersberg) nach Radschnellwegestandard Kosten von insgesamt 17,1 Mio. € brutto veranschlagt. Die davon förderfähigen Kosten (Baukosten) betragen ca. 14 Mio. € und würden mit bis zu 80% bezuschusst.

 

Eine tatsächliche Kostenaufstellung ist aber erst nach vertieften Planungen im Landkreis Ebersberg zu ermitteln. Die Streckenführung kann auch deutlich günstiger umgesetzt und größtenteils auf bereits vorhandenen Straßen und Radwegen geleitet werden, die aber dann zum Teil keinen Radschnellwegestandard hätten. Bauliche Maßnahmen wären (außer der Gruber Straße in Poing) in einem größeren Umfang dann wahrscheinlich nicht notwendig.