Diese Angelegenheit wurde bereits behandelt im
ULV-Ausschuss am 19.03.2019, TOP Ö5
Im Jahr 2019 wurde für eine angedachte Radschnellwegverbindung von München nach Markt Schwaben, durch die Landeshauptstadt München eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Der Landkreis Ebersberg hat sich dabei, nach Beschluss des ULV- Ausschusses vom 19.03.2019, mit Kosten in Höhe von 25.000 € beteiligt.
Die Studie wurde im November 2020 veröffentlicht. Als Start-/Zielpunkt
wurde in Markt Schwaben der Bahnhof Markt Schwaben (mit S-Bahnanschluss) und in
der Landeshaupt-stadt München der Altstadtring definiert.
Im Landkreis Ebersberg verlaufen alle genannten Vorschläge in Markt
Schwaben zunächst über die Geltinger Straße. Eine direkte Führung in Richtung
Poing und weiter nach München verläuft südlich der Bahn auf einem parallelen
Wirtschaftsweg. Auf der nördlichen Bahnseite verläuft ab dem Ortsausgang Markt
Schwaben bis Poing eine alte Straße (Poinger Str.), die heute für den
Kfz-Verkehr weitgehend gesperrt ist (Anlieger frei) und bereits als Fuß- und
Radweg genutzt wird. Die festgelegte Variante schließt in Poing an die
Schwabener Straße an. Zur Querung der Ortsmitte von Poing wurde ein Verlauf
entlang der Gruber Straße von der Schwabener Straße bis zur
Senator-Gerauer-Straße, ein Abzweig durch die Kirchheimer Allee mit einer
Weiterführung über Wirtschaftswege nach Grub und eine Führung durch die
Hauptstraße (Voraussetzung war die Verlängerung der Anzinger Straße bis Am
Hansel-brunn) vorgeschlagen. Zwischen den Ortschaften Poing und Heimstetten
konzentrierten sich die Vorschläge auf eine Führung entlang der Senator-Gerauer
Straße.
In der Machbarkeitsstudie wurde eine Variante 1 und eine Variante 2
untersucht. Aus beiden Trassen wurde dann eine Bestvariante festgelegt (s.
Planskizze in der Anlage).
Das Nutzen-Kosten-Verhältnis einer Maßnahme gibt
Auskunft über deren Effizienz. Ist der Wert größer als 1,0, so ist ihr
gesamtwirtschaftlicher Nutzen größer als die zuvor notwendigen
Investitionsmaßnahmen. Der
Faktor auf dieser Streckenführung liegt bei 1,8, die Wirtschaftlichkeit dieses
Projekts kann damit nachgewiesen werden.
Der zuständige Mobilitätsausschuss des Landkreises München hat bereits im April 2021 einer vertieften Planung, mit dem Ziel einer baulichen Umsetzung, zugestimmt. Der Landkreis München wird dazu in Sonderbaulast die Radschnellverbindung, für die betroffenen Gemeinden errichten. Im Stadtrat der LH München wurde dieser Beschluss erst jetzt am 27.April 2022 durchgeführt. Details dazu, lagen aber bis zum Ladungsschluss noch nicht vor.
Als nächsten Schritt plant der Landkreis München mit der Landeshauptstadt eine gemeinsame Absichtserklärung zu unterzeichnen, in der der Bau der Radschnellverbindung besiegelt werden soll.
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
Dem ULV- Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:
1. Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, die erforderlichen Schritte für eine Realisierung der Radschnellwegeverbindung ab der Landkreisgrenze, über Poing bis Markt Schwaben, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis München und der Landeshauptstadt München herbeizuführen. Im Landkreis Ebersberg soll der Schwerpunkt bei der Wegeführung dabei auf bereits vorhandene Straßen und Radwege gelegt werden. Ein Standard nach den Richtlinien für Radschnellwege soll wo immer möglich berücksichtigt werden.
3. Der Landrat wird ermächtigt, eine Absichtserklärung, für die Vertiefung der Planungen, mit Landkreis und der Landeshauptstadt München zu unterzeichnen.
4. Über die weitere Umsetzung wird dem ULV-Ausschuss berichtet.
Auswirkung auf den Haushalt:
In der Machbarkeitsstudie sind für einen Vollausbau (im Landkreis
Ebersberg) nach Radschnellwegestandard Kosten von insgesamt 17,1 Mio. € brutto
veranschlagt. Die davon förderfähigen Kosten (Baukosten) betragen ca. 14 Mio. €
und würden mit bis zu 80% bezuschusst.
Eine tatsächliche Kostenaufstellung ist aber erst nach vertieften Planungen im Landkreis Ebersberg zu ermitteln. Die Streckenführung kann auch deutlich günstiger umgesetzt und größtenteils auf bereits vorhandenen Straßen und Radwegen geleitet werden, die aber dann zum Teil keinen Radschnellwegestandard hätten. Bauliche Maßnahmen wären (außer der Gruber Straße in Poing) in einem größeren Umfang dann wahrscheinlich nicht notwendig.