Betreff
Landkreishaushalt; Jahresabschluss 2024
Vorlage
2025/1385
Art
Sitzungsvorlage

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2024 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,2 % niedriger als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland ebenfalls 0,2 %. Das verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe kämpfen mit deutlichen Einbußen, Dienstleistungsbereiche legen insgesamt zu. Die preisbereinigte gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung ging im Jahr 2024 um 0,4 % zurück. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Wirtschaftsbereichen.

 

Im verarbeitenden Gewerbe wurde weniger erwirtschaftet, die Bruttowertschöpfung nahm gegenüber dem Vorjahr deutlich ab (-3,0 %). Vor allem wichtige Bereiche wie der Maschinenbau oder die Automobilindustrie produzierten deutlich weniger. In den energieintensiven Industriezweigen – hierzu zählen beispielsweise die Chemie- und Metallindustrie – blieb die Produktion auf niedrigem Niveau. Im Jahr 2023 war sie infolge der stark gestiegenen Energiepreise erheblich zurückgegangen.

 

Im Baugewerbe nahm die Bruttowertschöpfung 2024 gegenüber dem Vorjahr mit -3,8 % noch etwas stärker ab. Die nach wie vor hohen Baupreise und Zinsen führten dazu, dass insbesondere weniger Wohngebäude errichtet wurden. Auch das Ausbaugewerbe musste Produktionsrückgänge hinnehmen. Die Modernisierung und der Neubau von Straßen, Bahnverkehrsstrecken und Leitungen führten dagegen zu einem Plus im Tiefbau.

 

Die Dienstleistungsbereiche entwickelten sich im Jahr 2024 insgesamt positiv (+0,8 %), jedoch uneinheitlich. So stagnierte die Bruttowertschöpfung im zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe. Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben allerdings trüb: Für das laufende Jahr rechnen die meisten Ökonomen nun bestenfalls mit einem leichten Wachstum. Die Bundesbank hat ihre Prognose für die deutsche Wirtschaft bereits gesenkt und rechnet für 2025 nur mit einem Mini-Wachstum von 0,2 Prozent. Der Sachverständigenrat ("Wirtschaftsweise") erwartet ein Plus von 0,4 Prozent.[1]

 

Die Landkreisbewohner verdienen überdurchschnittlich gut – und leisten sich dementsprechend viel. Das geht aus einer Studie des Institutes der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Neben der Kaufkraft haben die Forscher dort auch einen Blick auf die Lebenshaltungskosten im Ebersberger Land geworfen – mit überraschendem Ergebnis. Im Landkreis Ebersberg haben die Menschen einen recht ausschweifenden Lebensstil. Denn wer hier lebt, der gibt tendenziell mehr Geld für Konsumgüter, wie Kleidung, Technik und Autos, aus. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), in der die Kaufkraft aller 400 Landkreise und kreisfreien Städte der Bundesrepublik Deutschland verglichen wurde. Die Ebersberger Bewohner glänzen dabei solide auf dem 45. Platz – und das trotz der hier exorbitanten Lebenshaltungskosten. Mit rund 28. 400 Euro pro Kopf verdienen die Landkreisbürger laut Studie überdurchschnittlich gut. Im Vergleich: Dem Bundes-Durchschnitts-Deutschen stehen jährlich nur knapp 25 800 Euro zur Verfügung. Bei den Ebersbergern landet so über zehn Prozent mehr Geld auf dem Konto. Das macht sich in der Kaufkraft bemerkbar: Flächendeckend nimmt die Dichte an Hofläden zu. Der Markt mit den regionalen, durchaus höherpreisigen Produkten floriert.[2]

 

Ergebnisentwicklung 2024 im Landkreis Ebersberg:

 

Für das Jahr 2024 ergab sich in der Ergebnisrechnung ohne KAW ein Gewinn von 6.904.854 €. Das Ergebnis fiel damit um 2.406.915 € mehr aus als geplant.

 

2023

2024

Ist

Plan

Ist

Vergleich Ist/Plan

KSA

11.267.547

13.851.562

12.964.887

-886.676

JHA

17.556.967

19.000.000

19.280.153

280.153

SFB

21.532.012

22.541.336

21.663.932

-877.403

LSV

16.341.091,51

19.4 51.960,66

18.611.873,76

-840.086,90

ULV (ohne KAW)

9.840.092

11.826.159

11.620.858

-205.301

KAW

(387.352)

0

(1.137.347)

(1.137.3479

Finanzierung

-84.255.624

-91.168.957

-91.046.558

122.399

Gesamt ohne. KAW

-7.717.915

-4.497.939

-6.904.854

-2.406.915

 

Das Gesamtvermögen des Landkreises Ebersberg beträgt 347 Mio. €; 27 Mio. € mehr als im Jahr 2023.

 

Vermögensentwicklung – Bilanz Landkreis Ebersberg (verkürzte Form)

 

Aktiva

2023

2024

Passiva

2023

2024

A. Anlagevermögen

277.663.861

294.575.272

A. Eigenkapital

-146.781.088

-152.548.595

B. Umlaufvermögen

40.497.872

50.944.829

B. Sonderposten

-53.616.108

-60.541.884

C. Aktive Rechnungsabgrenzung

1.708.815

1.463.902

C. Rückstellungen

-32.511.324

-30.759.802

D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

0

0

D. Verbindlichkeiten

-86.759.045

-102.422.232

E. Treuhandvermögen

0

0

E. Passive Rechnungsabgrenzung

-202.984

-711.490

 

 

 

F. Treuhandkapital

0

0

Summe Aktiva

319.870.548

346.984.002

Summe Passiva

-319.870.548

-346.984.002

 

Die größeren Veränderungen in der AKTIVA Bilanz

 

·         Anlagevermögen:

 

Das Anlagevermögen lässt sich weiter differenzieren in immaterielles Anlagevermögen, Sachanlagevermögen und Finanzanlagen. Zu den immateriellen Vermögensgegenständen zählen z.B. Konzessionen, Lizenzen, Patente, Geschäfts- und Firmenwerte. Zum Sachanlagevermögen gehören körperliche Vermögensgegenstände, wie Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie geleistete Anzahlungen im Bau. Finanzanlagen stellen die langfristig, außerhalb des Landkreises eingesetzten Kapitalmittel, beispielsweise Kapitalbeteiligungen, dar.

 

Sachanlagen

 

Ist

2023

2024

Veränderung in €

1. Unbebaute Grundstücke und grundstücksgl. Rechte

6.637.393

6.751.513

114.121

2. Bebaute Grundstücke und grundstücksgl. Rechte

157.375.531

176.964.484

19.588.953

3. Infrastrukturvermögen

21.020.950

23.160.736

2.139.786

a) Grund und Boden des Infrastrukturvermögens

5.746.865

6.811.686

1.064.821

b) Brücken Tunnel und sonstige Anlagen

96.374

85.179

-11.195

c) Sonstige Anlagen des Infrastrukturvermögens

1.243.294

1.135.385

-107.909

i) Straßen, Wege, Plätze, Verkehrslenkungsanlagen

13.934.416

15.128.486

1.194.069

 

Die bebauten Grundstücke sind im Jahr 2024 hauptsächlich durch die Aktivierung von Gymnasium Vaterstetten EW II um 19,6 Mio € gestiegen. Der Wert von Infrastrukturvermögens ist im Jahr 2024 um 2,1 Mio € gestiegen. Grund ist hier: die Fertigstellung und Aktivierung von EBE 6- Radweg und EBE 9 Ausbau zwischen. Haging und Jakobneuharting b. Schaurach.

 

Anlagen im Bau (AIB) zum 31.12.2024

 

Ist

2023

2024

Veränderung in €

8. Geleistete Anzahlungen Anlagen im Bau

18.429.922

2.752.917

-15.677.005

 

Anlagen im Bau per 31.12.2024 (Nur die Anlagen mit einem Wert über 100T €)

 

Beschreibung

Buchwert 31.12.23

Buchwert 31.12.24

AIB Projektentwicklung

192.588,69€

192.588,69€

AIB Gymn. Vaterstetten Erweiterung Möbel

32.625,50€

707.319,51€

AIB Realschule EBE-Erweiterung Verwaltungstrakt

159.417,28€

159.417,28€

AIB Generalsanierung d. Physikräume

39.485,02€

315.483,19€

AIB Erweiterung SFZ Grafing

244.540,48€

291.689,59€

AIB Erweiterungsbau 1 Gymnasium Kirchseeon

4.789,75€

277.109,22€

AIB EBE 12 - Brückenneubau

0,00€

471.953,12€

 

 

Finanzanlagen

 

Ist

2023

2024

Veränderung in €

4. Ausleihungen

20.480.268

29.956.632

9.476.364

a) Ausleihungen an Sondervermögen

0

0

0

b) Ausleihungen an verb. Unternehmen

19.369.297

28.906.777

9.537.480

c) Ausleihungen an Beteiligungen

0

0

0

d) Sonstige Ausleihungen

1.110.971

1.049.855

-61.116

 

 

b) Ausleihungen an verbundene Unternehmen

 

Nr.

Beschreibung

Buchwert 31.12.2024

Buchwert 31.12.2023

ANL012567

Darlehen an KK für KFH Dialyse

2.330.813,66€

2.443.880,14€

ANL012855

Darlehen an KK für Parkdeck

377.707,35€

465.707,31€

ANL014319

Darlehen an KK für PGH

597.151,64€

678.382,37€

ANL014320

Darlehen an KK .Sanierung OP 0,4,5

370.025,54€

398.174,12€

ANL014321

Darlehen an KK .Sanierung für BA 8

1.039.266,68€

1.118.325,96€

ANL022870

Darlehen Kreisklinik

81.804,06€

92.017,18€

ANL024412

Darlehen an Klinik BA 9

1.610.007,73€

1.672.809,56€

Summen Ausleihungen an verb.Unternehmen

6.406.776,66€

6.869.296,64€

 

In Jahr 2024 konnte die Kreisklinik 462.520 von den in Anspruch genommenen Darlehen tilgen.

 

Hier sind noch die 22.500.000 als Kassenkredit gebucht.

 

·         Umlaufvermögen

 

Erbe Jakob

 

Der Landkreis Ebersberg hat im November 2017 das gesamte Vermögen bestehend aus Geld- und Sachanlagen, geerbt. Im April 2019 wurden die gesamten Sach- und Finanzanlagen in die Buchhaltung des Landkreises Ebersberg aufgenommen. Zum Stichtag 31.12.2024 gibt die folgenden Aufstellung Aufschluss über die Anlage – und Umlaufvermögen:

 

Aktiva

2023

2024

Passiva

2023

2024

Umlaufvermögen

Grundstücke als Vorräte

 3.287.000 €

 3.287.000 €

Bankkonto Sparkasse

    270.617 €

261.408 €

Bankkonto HVB

      26.525 €

      26.477 €

Kautionskonto HVB

       8.442 €

      4.433 €

Sparkonto NLB 4,04%

 2.500.000 €

1.448.508 €

Sonstige Forderungen

Verbindlichkeiten

-6.074.085 €

-6.145.188 €

 

 

Durch die beauftrage Maklerfirma Künzl wurden in 2023 die Villa in der Erika-Köth-Str. und die vier Doppelhaushälften in Baldham für insgesamt 5,7 Mio. € verkauft. Hinzu kamen in 2022 noch 200.000 € durch die Realteilung des Grundstücks in der Erika-Köth-Str. Das ergibt insgesamt ein Erlös aus dem Bestandsvermögen in Höhe von 5,9 Mio. €. Somit konnte die offene Forderung aus 2022 für Krankenhausbetten und BA 9 in Höhe von 2.440.000 € umgehend in 2023 ausgeglichen werden. Des Weiteren wurde im Juli 2023 eine erste Abschlagszahlung für den Eigenanteil von 80 % des Landkreises in Höhe von 870.000 € an die Kreisklinik überwiesen. Der Restbetrag aus dem Verkauf der Häuser in Höhe von ca. 2,4 Mio. € wurde auf einem Sparkonto mit einem Zins von 4,04 % für 6 Monate angelegt. Im Mai 2024 wurde der Eigenanteil von 20% der Kreisklinik für die ZNA in Höhe von 1,13 Mio. € an die Kreisklinik überwiesen. Somit konnte der Restbetrag in Höhe von 1,44 Mio. € mit einem Zins von 2,82 % bis zum 25.04.2025 angelegt werden.

 

Aktuell stehen noch zwei Doppelhaushälften (Rauwagnerstr. 17 und 19) in Ebersberg zum Verkauf. Die Nr. 17 steht seit dem 01.10.2024 leer. Die anderen zwei leerstehenden Hälften (Nr. 21 und 23) werden voraussichtlich in 2025/2026 vom Landkreis Ebersberg erworben.

 

In 2024 konnte aus den zwei vermieteten Doppelhaushälften in Ebersberg ein Erlös von 47.606,39 € eingebracht werden. Zuzüglich kamen in 2024 noch 2.574,59 € aus der Ausgleichzahlung (Rechtsstreit Seifert) hinzu. Weiteres wurde in 2024 ein Teil des Erlöses aus dem Bestandsverkauf auf einem Sparkonto angelegt. Dafür ergaben sich in 2024 Zinserträge in Höhe von 27.166,58 €. Dagegen standen Reparaturen, Verwaltungskosten und Sonstiges von 52.855,59 € entgegen.

 

Entwicklung von Forderungen

 

Im Jahr 2024 sanken die Forderungen im Vergleich zu 2023 um 5 %.

 

Beschreibung

2020

2021

2022

2023

2024

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

12.977.548

12.658.189

15.227.365

14.854.678

14.080.422

 1. Öffentlich-rechtliche Forderungen und Ford. a. Transf.L.

9.759.356

10.184.487

12.584.532

13.906.158

13.180.425

  a) Gebührenforderungen

584.807

794.477

718.175

759.618

877.707

  b) Beitragsforderungen

 

 

 

 

 

  c) Steuerforderungen

 

 

 

 

 

  d) Forderungen aus Transferleistungen

7.271.801

7.489.924

9.549.057

10.865.517

10.077.621

  e) Sonstige öffentlich-rechtliche Forderung

1.902.747

1.900.085

2.317.300

2.281.023

2.225.096

 2. Privatrechtliche Forderungen

441.197

76.046

153.411

117.980

670.123

  a) Forderungen gegenüber Sondervermögen

 

 

 

 

 

  b) Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen

 

 

 

 

 

  c) Forderungen gegenüber Beteiligungen

 

 

 

 

 

  d) Forderungen gegenüber dem sonstigen privaten Bereich

437.425

72.814

132.302

90.694

632.168

  e) Forderungen geg. d. sonst. Öffentl. Bereich

3.772

3.232

21.110

27.285

37.955

 3. Sonstige Vermögensgegenstände

2.776.995

2.397.656

2.489.422

830.541

229.874

 

Liquide Mittel:

 

Die grundsätzliche Regel bezüglich der liquiden Mittel lautet: So niedrig wie möglich, aber so hoch wie nötig. Das bedeutet: Der Landkreis muss über ausreichend liquide Mittel verfügen, um seine laufenden Ausgaben begleichen zu können - ansonsten droht Zahlungsunfähigkeit.

Die liquiden Mittel des Landkreises, einschließlich der Kommunalen Abfallwirtschaft (KAW), hatten am 31.12.2024 einen Stand von 33.577.407 (davon waren 6.661.658 € vom Landkreis, 4.241.488 € von der KAW und 292.318 € vom Erbe Jakob. Neu ab 2022 ist das Konto Ansparung Kassenkredit, auf dem 20.933.434 gebucht sind.

 

 

Entwicklung der Liquidität bis 2024:

Gesamt

Landkreis

Abfallwirtschaft

Erbe Jakob

Ansparung Kassenkredit

Saldo

Veränderung

Saldo

Saldo

Saldo

Saldo

2015

12.337.679

-2.055.359

5.093.874

7.243.804

 

 

2016

21.456.304

9.118.626

14.444.201

7.012.104

 

 

2017

28.960.245

7.503.941

21.928.683

7.031.562

 

 

2018

12.888.120

-16.072.124

6.133.375

6.754.746

 

 

2019

19.580.829

6.692.708

12.952.317

6.458.703

169.809

 

2020

11.070.703

-8.510.126

4.554.204

6.310.052

206.447

 

2021

15.038.086

3.967.383

9.038.512

5.751.208

248.366

 

2022

21.606.387

6.568.301

7.204.224

5.824.060

467.696

8.110.407

2023

22.356.194

749.807

4.477.209

5.851.680

2.805.584

9.221.720

2024

33.577.407

11.221.213

6.661.658

4.241.488

292.318

20.933.434

 

 

Liquidität 3. Grades (Finanzrechnungskennzahl):

Die Liquidität 3. Grades gibt stichtagsbezogen Aufschluss über die kurzfristige Zahlungsfähigkeit der Kommune und die Notwendigkeit (Kassen-) Kredite aufzunehmen. Als Faustregel gilt, dass die Liquidität 3. Grades 200% übersteigen sollte. Ein Wert unter 100% gilt als existenzbedrohend.

 

Liquidität 3. Grades

=

Liquide Mittel + kurzfrist. Ford. + Wertpapiere d. Umlaufvermögens + Vorräte

 

 

 

kurzfristige Verbindlichkeiten

 

 

 

Liquidität 3. Grades

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

2024

 

2,05

3,16

2,77

1,78

1,75

2,77

2,53

2,85

3,3

3,13

 

 

 

Die größeren Veränderungen in der PASSIVA Bilanz

 

Veränderung des Eigenkapitals in 2024:

 

Der Jahresüberschuss aus der Ergebnisrechnung in Höhe von 6.904.854€ (ohne KAW) 5.767.507€ (mit Verlust von KAW) geht als Gewinnvortrag bei der Position Eigenkapital in die Bilanz ein.

 

 

Bezeichnung

Stand nach Ablauf HHJ 2020

Stand nach Ablauf HHJ 2021

Stand nach Ablauf HHJ 2022

Stand nach Ablauf HHJ 2023

Veränderg. in 2024 +/-

Stand nach Ablauf HHJ 2024

1. Allgemeine Rücklage (Nettoposition)

-61.459.536

-61.371.144

-61.371.144

-61.371.144

-11.088.741

-72.459.885

2. Rücklagen aus nicht ertragswirksam aufzulösenden Zuwendungen

-2.000.000

-2.000.000

-2.000.000

-2.000.000

0

-2.000.000

3. Ergebnisrücklage

-58.715.401

-58.715.401

-78.943.439

-62.331.255

11.088.741

-51.242.514

3.1. Sonderrücklage

-308.926

-337.491

-421.002

0

0

0

4. Ergebnisvortrag

0

0

0

0

0

0

5. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-3.615.855

-7.503.139

2.864.058

-21.078.689

-5.767.507

-26.846.196

6. Summe = Eigenkapital

-126.099.718

-129.927.175

-139.871.527

-146.781.088

-5.767.507

-152.548.595

 

 

 

Das Eigenkapital (Teil: allgemeine Rücklage) steht dem Landkreis langfristig und unkündbar zur Verfügung. Im Jahr 2024 wurden 11.088.741 € von der Ergebnisrücklage in der Allgemeine Rücklage umgebucht. Dadurch steigt der Anteil der Allgemeinen Rücklage am Eigenkapital, von 44% auf 47%.

 

Das Eigenkapital hat für die Banken als Fremdkapitalgeber die Funktion der Sicherung des ausgeliehenen Fremdkapitals. Die Höhe des Eigenkapitals ist eine der wesentlichen Komponenten für die Kreditwürdigkeit einer Kommune, was auch in der Forderung nach Einhaltung bestimmter vertikaler Finanzierungsregeln zum Ausdruck kommt. Je größer die Summe des Eigenkapitals ist, umso größer ist auch der Kreditspielraum der Kommune.

 

Eigenkapitalquote (Bilanzrechnungskennzahl):

 

Eine steigende Eigenkapitalquote ist ein Indiz dafür, dass die intergenerative Gerechtigkeit bei der Finanzierung der kommunalen Aufgaben mit Erfolg beachtet wurde. Eine sinkende Eigenkapitalquote lässt hingegen auf eine teilweise Verlagerung der Finanzierung heutiger Standards bei der Aufgabenerfüllung auf die Zukunft schließen. Die Eigenkapitalquote beschreibt die Beziehung zwischen Eigen- und Gesamtkapital. Je mehr Eigenkapital eine Kommune zur Verfügung hat, desto besser ist in der Regel die Bonität der Kommune, desto höher ist die finanzielle Stabilität und desto unabhängiger ist eine Kommune von Fremdkapitalgebern.

 

Eigenkapitalquote I

=

Eigenkapital

X100

 

 

 

 

 

Bilanzsumme

 

 

 

 

 

Eigenkapitalquote I

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

2024

 

43

45

48

51

51

46

45

46

46

44

 

 

Die Eigenkapitalquote unterlag in der Vergangenheit starken Schwankungen. Seit dem Jahr 2012 steigt die Eigenkapitalquote kontinuierlich bis im Jahr 2019 an. Sie ist dagegen im Jahr 2020 und 2021 auf 46 bzw. 45 Prozent gesunken. Im Jahr 2022 und 2023 steigt sie auf 46%. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als im Jahr 2019. Im Jahr 2024 sank die Eigenkapitalquote auf 44%.

 

·         Wesentliche Veränderungen Sonderposten 2024

 

Ist

2023

2024

Veränderung in €

I. Sonderposten aus Zuwendungen

-51.770.965

-58.738.012

-6.967.047

II. Sonderposten aus Beiträgen und ähnlichen Entgelten

 

 

0

IV. Sonderposten für den Gebührenausgleich

-17.840

0

17.840

III. Sonstige Sonderposten

-1.827.302

-1.803.872

23.430

Summe Sonderposten

-53.616.108

-60.541.884

-6.925.776

 

Sonderposten aus Zuwendungen

Kommunen erhalten für bestimmte Investitionen Fördermittel des Landes oder des Bundes. Diese Mittel stellen kein Eigenkapital der Gemeinden dar, da sie nicht aus eigener Steuerkraft erwirtschaftet wurden. Es handelt sich aber auch nicht um Kredite, da keine Rückzahlungspflicht besteht. Fördermittel und Beiträge bilden deshalb ein eigenständiges Finanzierungselement und werden als Sonderposten passiviert.

 

Sonstige Sonderposten

Hier sind die Büchergeldrücklagen , Seminarschulenrücklagen und ein Digitalisierungzuschuss für das Gesundheitsamt verbucht.

 

Gebührenausgleich

Der Sonderposten Gebührenausgleich beinhaltet die Rücklage für die Fleischbeschaugebühren des Veterinäramts und die Rücklage des Sonderpostens Gebührenausgleich der Kommunale Abfallwirtschaft. Der Sonderposten Gebührenausgleich der Kommunalen Abfallwirtschaft wird im Anhang zum Jahresabschluss unter Punkt 5.1.3 erläutert.

 

·         Rückstellungen 2024:

 

Alle Veränderungen bei den Rückstellungen werden ergebnis- und aufwandswirksam abgebildet. Eine Ausnahme bilden die Umweltrückstellungen. Jeglicher Aufwand, der bei der Kommunalen Abfallwirtschaft anfällt, muss von den Gebührenzahlern getragen werden.

Arten der Rückstellungen

Bilanzkonto

Stand

Zuführung

Auflösung

Stand

 

 

01.01.2024

 

 

31.12.2024

 Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen

 

 

 

 

 

1.Pensionsrückstellungen

    251.101  

    16.018.750 €

       229.835 €

 

      16.248.585 €

2.Rückstellungen für Beihilfe

    287.131  

      3.550.656 €

         80.173 €

 

        3.630.829 €

3.Rückstellungen Altersteilzeit

    253.101  

         275.812 €

-      69.139,84 €

           206.672 €

 

 

 

 

 

  

Umweltrückstellungen

 

 

 

 

 

Rückstellungen f. Rekultivierung u. Nachsorgeverpflichtungen

    261.101  

      5.911.551 €

-         240.747 €

        5.670.804 €

 

 

 

 

 

 

 Instandhaltungsrückstellungen

    271.101  

         930.123 €

    1.048.326 €

-         930.123 €

        1.048.326 €

 

 

 

 

 

Rückstellungen im Rahmen d. Finanzausgleichs und v.Steuerschuldverhältnissen

    281.101  

      1.500.000 €

 

-      1.500.000 €

                     -  

 

 

 

 

Rückstellungen f. droh.Verpflichtungen a.Bürgsch,Gewährv,anh.Gerichts-/Widers

    287.220  

                   -  

 

                    -  

                     -  

 

 

 

 

 

 

Sonstige Rückstellungen

 

 

 

 

 

1.Rückstellungen für nicht in Anspruch genommenen Urlaub

    287.111  

      1.613.241 €

-           58.927 €

        1.554.314 €

2.Rückstellungen  für Überstunden

    287.121  

      2.136.057 €

-         311.319 €

        1.824.738 €

3.Rückstellungen für ausstehende Rechnungen

    287.301  

         575.134 €

                 400 €

           575.534 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Summe

 

    32.511.324 €

    1.358.334 €

-      3.109.856 €

      30.759.802 €

 

 

 

·         Verbindlichkeiten 2024

 

Verbindlichkeiten, die am Bilanzstichtag dem Grund und der Höhe nach bestimmt und der Kommune bekannt sind, müssen ohne Rücksicht auf die Fälligkeit passiviert werden. Der Landkreis Ebersberg sollte im eigenen Interesse dem Verbindlichkeitenspiegel ausreichend Beachtung schenken und diese Gruppe der betrieblichen Schulden (daneben wirken sich noch die anderen Passivposten auf die Liquidität aus, die nicht zum Eigenkapital gehören, also die Rückstellungen und die passiven Rechnungsabgrenzungsposten) im Auge behalten.

 

Beschreibung

Ergebnis 2023

Ergebnis 2024

Veränderung

D. Verbindlichkeiten

-   86.759.045 €

-    102.422.232 €

-     15.663.187 €

I. Anleihen

II. Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen

-   42.573.335 €

-      52.554.724 €

-      9.981.389 €

III. Verbindlichkeiten aus Krediten zur Liquiditätssicherung

-   23.500.000 €

-      28.500.000 €

-      5.000.000 €

IV. Verbindlichkeiten, die Kreditaufnahmen wirtschaftlich gleichkommen

-     3.050.458 €

-        2.464.164 €

        586.294 €

V. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung

-     6.059.085 €

-        6.467.403 €

-         408.318 €

VI. Verbindlichkeiten aus Transferleistungen

-     1.970.954 €

-        6.817.153 €

-      4.846.199 €

VII. Sonstige Verbindlichkeiten

-     9.605.213 €

-        5.618.788 €

     3.986.425 €

 

 

Re-Investitionsquote (Vermögensrechnungskennzahl)

Die Re-Investitionsquote gibt Auskunft darüber, in welchem Umfang die Kommune Neuinvestitionen durch jährliche Abschreibungen erwirtschaften kann.

Re-Investitionsquote

=

Nettoinvestitionen

 

x100

 

Jahresabschreibungen auf Anlagevermögen

 

 

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

2024

Re-Investitionsquote

278

153

149

241

175

99

229

159

262

219

 

 

Die Reinvestitionsquote ist eine Finanzkennzahl, die in doppisch rechnenden Kommunen zum Einsatz kommen kann. Bei der gängigsten Berechnungsmethode werden die Nettoinvestitionen in das Anlagevermögen durch die Abschreibungen auf das Anlagevermögen (im Haushaltsjahr) dividiert. Die Kennzahl gibt damit an, ob die Investitionen im Haushaltsjahr ausgereicht haben, um den Wertverlust des Anlagevermögens durch Abschreibungen auszugleichen. Die Re-Investitionsquote von 219% zeigt, dass die Investitionen von 26 Mio. € (inklusiv Finanzanlagen) den Wertverlust des Anlagevermögens durch die jährliche Abschreibung von 12 Mio. € übertroffen haben.

 

Investitionen 2024

 

HH-Rest

Plan

Ist

Vergleich Ist/Plan

2023

2024

2024

2024

Gesamtsumme Investitionen KSA

258.379

1.613.111

1.662.023,08

-209.467

Gesamtsumme Investitionen SFB

2.875.865

2.279.856

2.381.222,22

-2.774.499

Gesamtsumme Investitionen LSV

9.081.772

5.925.413

6.424.048,05

-8.583.137

Gesamtsumme Investitionen ULV

1.972.606

6.335.152

2.767.672,98

-5.540.085

Gesamtsumme Investitionen JHA

38.571

52.519

22.071,04

-69.019

Summe Investitionen Landkreis Ebersberg

14.227.194

16.206.051

13.257.037,37

-17.176.207

 

Im Jahr 2024 konnte der Landkreis von dem geplanten Investitionsvolumen von 30.433.245 Investitionen in Höhe von 13.257.037 tatsächlich umsetzen. Die Investitionen lagen damit um 17 Mio. € unter den Planungen.



[1] ARD 15.01.2025

[2] Merkur 30.12.2024

Dem Kreis- und Strategieausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:

 

 

1.    Der Jahresabschluss 2024 wird zur Kenntnis genommen und zur örtlichen Prüfung an das Revisionsamt weitergeleitet.

 

2.    Der Jahresüberschuss 2024 folgender Betriebe gewerblicher Art werden der Rücklage innerhalb des „BgA“ zugeführt (Gewinnthesaurierung).

 

BgA

2024

Feinstaubplaketten

+ 28.008,35

 

Auswirkung auf den Haushalt:

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Investitionen von insgesamt 13 Mio. getätigt. Die Finanzierung konnte aus dem Cashflow und Investitionskredite erfolgen und die unterjährige Entwicklung des Banksaldos konnte stabil gehalten werden. Die Eigenkapitalquote beträgt 44% und die Bilanzsumme steigt auf 347 Mio. .