Das
preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2024 nach ersten
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,2 % niedriger als im
Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung in
Deutschland ebenfalls 0,2 %. Das verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe kämpfen
mit deutlichen Einbußen, Dienstleistungsbereiche legen insgesamt zu. Die
preisbereinigte gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung ging im Jahr 2024 um
0,4 % zurück. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den
einzelnen Wirtschaftsbereichen.
Im
verarbeitenden Gewerbe wurde weniger erwirtschaftet, die Bruttowertschöpfung
nahm gegenüber dem Vorjahr deutlich ab (-3,0 %). Vor allem wichtige
Bereiche wie der Maschinenbau oder die Automobilindustrie produzierten deutlich
weniger. In den energieintensiven Industriezweigen – hierzu zählen
beispielsweise die Chemie- und Metallindustrie – blieb die Produktion auf
niedrigem Niveau. Im Jahr 2023 war sie infolge der stark gestiegenen
Energiepreise erheblich zurückgegangen.
Im
Baugewerbe nahm die Bruttowertschöpfung 2024 gegenüber dem Vorjahr mit
-3,8 % noch etwas stärker ab. Die nach wie vor hohen Baupreise und Zinsen
führten dazu, dass insbesondere weniger Wohngebäude errichtet wurden. Auch das
Ausbaugewerbe musste Produktionsrückgänge hinnehmen. Die Modernisierung und der
Neubau von Straßen, Bahnverkehrsstrecken und Leitungen führten dagegen zu einem
Plus im Tiefbau.
Die
Dienstleistungsbereiche entwickelten sich im Jahr 2024 insgesamt positiv
(+0,8 %), jedoch uneinheitlich. So stagnierte die Bruttowertschöpfung im
zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe. Die
wirtschaftlichen Aussichten bleiben allerdings trüb: Für das laufende Jahr
rechnen die meisten Ökonomen nun bestenfalls mit einem leichten Wachstum. Die
Bundesbank hat ihre Prognose für die deutsche Wirtschaft bereits gesenkt und
rechnet für 2025 nur mit einem Mini-Wachstum von 0,2 Prozent. Der
Sachverständigenrat ("Wirtschaftsweise") erwartet ein Plus von 0,4 Prozent.[1]
Die Landkreisbewohner verdienen überdurchschnittlich
gut – und leisten sich dementsprechend viel. Das geht aus einer Studie des
Institutes der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Neben der Kaufkraft haben die
Forscher dort auch einen Blick auf die Lebenshaltungskosten im Ebersberger Land
geworfen – mit überraschendem Ergebnis. Im Landkreis Ebersberg haben die
Menschen einen recht ausschweifenden Lebensstil. Denn wer hier lebt, der gibt
tendenziell mehr Geld für Konsumgüter, wie Kleidung, Technik und Autos, aus. Zu
diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie des Instituts der Deutschen
Wirtschaft (IW), in der die Kaufkraft aller 400 Landkreise und kreisfreien
Städte der Bundesrepublik Deutschland verglichen wurde. Die Ebersberger
Bewohner glänzen dabei solide auf dem 45. Platz – und das trotz der hier
exorbitanten Lebenshaltungskosten. Mit rund 28. 400 Euro pro Kopf
verdienen die Landkreisbürger laut Studie überdurchschnittlich gut. Im
Vergleich: Dem Bundes-Durchschnitts-Deutschen stehen jährlich nur knapp
25 800 Euro zur Verfügung. Bei den Ebersbergern landet so über zehn
Prozent mehr Geld auf dem Konto. Das macht sich in der Kaufkraft bemerkbar:
Flächendeckend nimmt die Dichte an Hofläden zu. Der Markt mit den regionalen,
durchaus höherpreisigen Produkten floriert.[2]
Ergebnisentwicklung
2024 im Landkreis Ebersberg:
Für das Jahr 2024
ergab sich in der Ergebnisrechnung ohne KAW ein Gewinn von 6.904.854 €. Das Ergebnis fiel damit um 2.406.915 € mehr aus als geplant.
2023 |
2024 |
|||
Ist |
Plan |
Ist |
Vergleich Ist/Plan |
|
KSA |
11.267.547 |
13.851.562 |
12.964.887 |
-886.676 |
JHA |
17.556.967 |
19.000.000 |
19.280.153 |
280.153 |
SFB |
21.532.012 |
22.541.336 |
21.663.932 |
-877.403 |
LSV |
16.341.091,51 |
19.4 51.960,66 |
18.611.873,76 |
-840.086,90 |
ULV (ohne KAW) |
9.840.092 |
11.826.159 |
11.620.858 |
-205.301 |
KAW |
(387.352) |
0 |
(1.137.347) |
(1.137.3479 |
Finanzierung |
-84.255.624 |
-91.168.957 |
-91.046.558 |
122.399 |
Gesamt ohne. KAW |
-7.717.915 |
-4.497.939 |
-6.904.854 |
-2.406.915 |
Das
Gesamtvermögen des Landkreises Ebersberg beträgt 347 Mio. €; 27 Mio. € mehr als
im Jahr 2023.
Vermögensentwicklung – Bilanz Landkreis Ebersberg
(verkürzte Form)
Aktiva |
2023 |
2024 |
Passiva |
2023 |
2024 |
€ |
€ |
€ |
€ |
||
A.
Anlagevermögen |
277.663.861 |
294.575.272 |
A.
Eigenkapital |
-146.781.088 |
-152.548.595 |
B.
Umlaufvermögen |
40.497.872 |
50.944.829 |
B.
Sonderposten |
-53.616.108 |
-60.541.884 |
C. Aktive
Rechnungsabgrenzung |
1.708.815 |
1.463.902 |
C.
Rückstellungen |
-32.511.324 |
-30.759.802 |
D. Nicht durch
Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag |
0 |
0 |
D.
Verbindlichkeiten |
-86.759.045 |
-102.422.232 |
E.
Treuhandvermögen |
0 |
0 |
E. Passive Rechnungsabgrenzung |
-202.984 |
-711.490 |
|
|
|
F.
Treuhandkapital |
0 |
0 |
Summe Aktiva |
319.870.548 |
346.984.002 |
Summe Passiva |
-319.870.548 |
-346.984.002 |
Die größeren
Veränderungen in der AKTIVA Bilanz
·
Anlagevermögen:
Das Anlagevermögen lässt sich weiter differenzieren
in immaterielles Anlagevermögen, Sachanlagevermögen und Finanzanlagen. Zu den
immateriellen Vermögensgegenständen zählen z.B. Konzessionen, Lizenzen,
Patente, Geschäfts- und Firmenwerte. Zum Sachanlagevermögen gehören körperliche
Vermögensgegenstände, wie Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung sowie geleistete Anzahlungen im Bau. Finanzanlagen stellen
die langfristig, außerhalb des Landkreises eingesetzten Kapitalmittel,
beispielsweise Kapitalbeteiligungen, dar.
Sachanlagen
Ist |
|||
2023 |
2024 |
Veränderung in € |
|
1. Unbebaute
Grundstücke und grundstücksgl. Rechte |
6.637.393 |
6.751.513 |
114.121 |
2. Bebaute
Grundstücke und grundstücksgl. Rechte |
157.375.531 |
176.964.484 |
19.588.953 |
3.
Infrastrukturvermögen |
21.020.950 |
23.160.736 |
2.139.786 |
a) Grund und
Boden des Infrastrukturvermögens |
5.746.865 |
6.811.686 |
1.064.821 |
b) Brücken
Tunnel und sonstige Anlagen |
96.374 |
85.179 |
-11.195 |
c) Sonstige
Anlagen des Infrastrukturvermögens |
1.243.294 |
1.135.385 |
-107.909 |
i) Straßen,
Wege, Plätze, Verkehrslenkungsanlagen |
13.934.416 |
15.128.486 |
1.194.069 |
Die bebauten Grundstücke sind im Jahr 2024 hauptsächlich durch die
Aktivierung von Gymnasium Vaterstetten EW II um 19,6 Mio € gestiegen. Der Wert
von Infrastrukturvermögens ist im Jahr 2024 um 2,1 Mio € gestiegen. Grund ist
hier: die Fertigstellung und Aktivierung von EBE 6- Radweg und EBE 9 Ausbau
zwischen. Haging und Jakobneuharting b. Schaurach.
Anlagen im Bau (AIB) zum 31.12.2024
Ist |
|||
2023 |
2024 |
Veränderung in € |
|
8. Geleistete
Anzahlungen Anlagen im Bau |
18.429.922 |
2.752.917 |
-15.677.005 |
Anlagen im Bau per 31.12.2024 (Nur die
Anlagen mit einem Wert über 100T €)
Beschreibung |
Buchwert 31.12.23 |
Buchwert 31.12.24 |
AIB Projektentwicklung |
192.588,69€ |
192.588,69€ |
AIB Gymn. Vaterstetten Erweiterung Möbel |
32.625,50€ |
707.319,51€ |
AIB Realschule EBE-Erweiterung Verwaltungstrakt |
159.417,28€ |
159.417,28€ |
AIB Generalsanierung d. Physikräume |
39.485,02€ |
315.483,19€ |
AIB Erweiterung SFZ Grafing |
244.540,48€ |
291.689,59€ |
AIB Erweiterungsbau 1 Gymnasium Kirchseeon |
4.789,75€ |
277.109,22€ |
AIB EBE 12 - Brückenneubau |
0,00€ |
471.953,12€ |
Finanzanlagen
Ist |
|||
2023 |
2024 |
Veränderung in € |
|
4.
Ausleihungen |
20.480.268 |
29.956.632 |
9.476.364 |
a)
Ausleihungen an Sondervermögen |
0 |
0 |
0 |
b)
Ausleihungen an verb. Unternehmen |
19.369.297 |
28.906.777 |
9.537.480 |
c)
Ausleihungen an Beteiligungen |
0 |
0 |
0 |
d) Sonstige
Ausleihungen |
1.110.971 |
1.049.855 |
-61.116 |
b) Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Nr.
|
Beschreibung |
Buchwert
31.12.2024 |
Buchwert
31.12.2023 |
ANL012567 |
Darlehen an KK für KFH Dialyse |
2.330.813,66€ |
2.443.880,14€ |
ANL012855 |
Darlehen an KK für Parkdeck |
377.707,35€ |
465.707,31€ |
ANL014319 |
Darlehen an KK für PGH |
597.151,64€ |
678.382,37€ |
ANL014320 |
Darlehen an KK .Sanierung OP 0,4,5 |
370.025,54€ |
398.174,12€ |
ANL014321 |
Darlehen an KK .Sanierung für BA 8 |
1.039.266,68€ |
1.118.325,96€ |
ANL022870 |
Darlehen Kreisklinik |
81.804,06€ |
92.017,18€ |
ANL024412 |
Darlehen an Klinik BA 9 |
1.610.007,73€ |
1.672.809,56€ |
Summen Ausleihungen an verb.Unternehmen |
6.406.776,66€ |
6.869.296,64€ |
In Jahr 2024 konnte die
Kreisklinik 462.520 € von den
in Anspruch genommenen Darlehen tilgen.
Hier sind noch die 22.500.000 € als Kassenkredit gebucht.
·
Umlaufvermögen
Erbe Jakob
Der Landkreis Ebersberg hat
im November 2017 das gesamte Vermögen bestehend aus Geld- und Sachanlagen,
geerbt. Im April 2019 wurden die gesamten Sach- und Finanzanlagen in die
Buchhaltung des Landkreises Ebersberg aufgenommen. Zum Stichtag 31.12.2024 gibt
die folgenden Aufstellung Aufschluss über die Anlage – und Umlaufvermögen:
Aktiva |
2023 |
2024 |
Passiva |
2023 |
2024 |
Umlaufvermögen |
|||||
Grundstücke als Vorräte |
3.287.000 € |
3.287.000 € |
|||
Bankkonto Sparkasse |
270.617 € |
261.408 € |
|||
Bankkonto HVB |
26.525 € |
26.477 € |
|||
Kautionskonto HVB |
8.442 € |
4.433 € |
|||
Sparkonto NLB 4,04% |
2.500.000 € |
1.448.508 € |
|||
Sonstige Forderungen |
Verbindlichkeiten |
-6.074.085 € |
-6.145.188 € |
Durch die beauftrage
Maklerfirma Künzl wurden in 2023 die Villa in der Erika-Köth-Str. und die vier
Doppelhaushälften in Baldham für insgesamt 5,7 Mio. € verkauft. Hinzu kamen in
2022 noch 200.000 € durch die Realteilung des Grundstücks in der
Erika-Köth-Str. Das ergibt insgesamt ein Erlös aus dem Bestandsvermögen in Höhe
von 5,9 Mio. €. Somit konnte die offene Forderung aus 2022 für
Krankenhausbetten und BA 9 in Höhe von 2.440.000 € umgehend in 2023
ausgeglichen werden. Des Weiteren wurde im Juli 2023 eine erste
Abschlagszahlung für den Eigenanteil von 80 % des Landkreises in Höhe von
870.000 € an die Kreisklinik überwiesen. Der Restbetrag aus dem Verkauf der
Häuser in Höhe von ca. 2,4 Mio. € wurde auf einem Sparkonto mit einem Zins von
4,04 % für 6 Monate angelegt. Im Mai 2024 wurde der Eigenanteil von 20% der
Kreisklinik für die ZNA in Höhe von 1,13 Mio. € an die Kreisklinik überwiesen.
Somit konnte der Restbetrag in Höhe von 1,44 Mio. € mit einem Zins von 2,82 %
bis zum 25.04.2025 angelegt werden.
Aktuell stehen noch zwei
Doppelhaushälften (Rauwagnerstr. 17 und 19) in Ebersberg zum Verkauf. Die Nr.
17 steht seit dem 01.10.2024 leer. Die anderen zwei leerstehenden Hälften (Nr.
21 und 23) werden voraussichtlich in 2025/2026 vom Landkreis Ebersberg
erworben.
In 2024 konnte aus den zwei
vermieteten Doppelhaushälften in Ebersberg ein Erlös von 47.606,39 €
eingebracht werden. Zuzüglich kamen in 2024 noch 2.574,59 € aus der
Ausgleichzahlung (Rechtsstreit Seifert) hinzu. Weiteres wurde in 2024 ein Teil
des Erlöses aus dem Bestandsverkauf auf einem Sparkonto angelegt. Dafür ergaben
sich in 2024 Zinserträge in Höhe von 27.166,58 €. Dagegen standen Reparaturen,
Verwaltungskosten und Sonstiges von 52.855,59 € entgegen.
Entwicklung von Forderungen
Im Jahr 2024 sanken die
Forderungen im Vergleich zu 2023 um 5 %.
Beschreibung |
2020 |
2021 |
2022 |
2023 |
2024 |
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
12.977.548 |
12.658.189 |
15.227.365 |
14.854.678 |
14.080.422 |
1. Öffentlich-rechtliche Forderungen und
Ford. a. Transf.L. |
9.759.356 |
10.184.487 |
12.584.532 |
13.906.158 |
13.180.425 |
a) Gebührenforderungen |
584.807 |
794.477 |
718.175 |
759.618 |
877.707 |
b) Beitragsforderungen |
|
|
|
|
|
c) Steuerforderungen |
|
|
|
|
|
d) Forderungen aus Transferleistungen |
7.271.801 |
7.489.924 |
9.549.057 |
10.865.517 |
10.077.621 |
e) Sonstige öffentlich-rechtliche Forderung |
1.902.747 |
1.900.085 |
2.317.300 |
2.281.023 |
2.225.096 |
2. Privatrechtliche Forderungen |
441.197 |
76.046 |
153.411 |
117.980 |
670.123 |
a) Forderungen gegenüber Sondervermögen |
|
|
|
|
|
b) Forderungen gegenüber verbundenen
Unternehmen |
|
|
|
|
|
c) Forderungen gegenüber Beteiligungen |
|
|
|
|
|
d) Forderungen gegenüber dem sonstigen
privaten Bereich |
437.425 |
72.814 |
132.302 |
90.694 |
632.168 |
e) Forderungen geg. d. sonst. Öffentl. Bereich |
3.772 |
3.232 |
21.110 |
27.285 |
37.955 |
3. Sonstige Vermögensgegenstände |
2.776.995 |
2.397.656 |
2.489.422 |
830.541 |
229.874 |
Liquide Mittel:
Die
grundsätzliche Regel bezüglich der liquiden Mittel lautet: So niedrig wie
möglich, aber so hoch wie nötig. Das bedeutet: Der Landkreis muss über
ausreichend liquide Mittel verfügen, um seine laufenden Ausgaben begleichen zu
können - ansonsten droht Zahlungsunfähigkeit.
Die
liquiden Mittel des Landkreises, einschließlich der Kommunalen Abfallwirtschaft
(KAW), hatten am 31.12.2024 einen Stand von 33.577.407 € (davon
waren 6.661.658 € vom Landkreis, 4.241.488 € von der KAW und 292.318 € vom Erbe
Jakob. Neu ab 2022 ist das Konto Ansparung Kassenkredit, auf dem 20.933.434
gebucht sind.
Entwicklung der Liquidität bis 2024:
Gesamt |
Landkreis |
Abfallwirtschaft |
Erbe Jakob |
Ansparung Kassenkredit |
||
Saldo |
Veränderung |
Saldo |
Saldo |
Saldo |
Saldo |
|
2015 |
12.337.679 |
-2.055.359 |
5.093.874 |
7.243.804 |
|
|
2016 |
21.456.304 |
9.118.626 |
14.444.201 |
7.012.104 |
|
|
2017 |
28.960.245 |
7.503.941 |
21.928.683 |
7.031.562 |
|
|
2018 |
12.888.120 |
-16.072.124 |
6.133.375 |
6.754.746 |
|
|
2019 |
19.580.829 |
6.692.708 |
12.952.317 |
6.458.703 |
169.809 |
|
2020 |
11.070.703 |
-8.510.126 |
4.554.204 |
6.310.052 |
206.447 |
|
2021 |
15.038.086 |
3.967.383 |
9.038.512 |
5.751.208 |
248.366 |
|
2022 |
21.606.387 |
6.568.301 |
7.204.224 |
5.824.060 |
467.696 |
8.110.407 |
2023 |
22.356.194 |
749.807 |
4.477.209 |
5.851.680 |
2.805.584 |
9.221.720 |
2024 |
33.577.407 |
11.221.213 |
6.661.658 |
4.241.488 |
292.318 |
20.933.434 |
Liquidität 3. Grades (Finanzrechnungskennzahl):
Die Liquidität
3. Grades gibt stichtagsbezogen Aufschluss über die kurzfristige
Zahlungsfähigkeit der Kommune und die Notwendigkeit (Kassen-) Kredite
aufzunehmen. Als Faustregel gilt, dass die Liquidität 3. Grades 200%
übersteigen sollte. Ein Wert unter 100% gilt als existenzbedrohend.
Liquidität
3. Grades |
= |
Liquide Mittel + kurzfrist. Ford. +
Wertpapiere d. Umlaufvermögens + Vorräte |
|
|
|
||||||
kurzfristige Verbindlichkeiten |
|
|
|
||||||||
Liquidität
3. Grades |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
2023 |
2024 |
|
|
2,05 |
3,16 |
2,77 |
1,78 |
1,75 |
2,77 |
2,53 |
2,85 |
3,3 |
3,13 |
Die größeren
Veränderungen in der PASSIVA Bilanz
Veränderung
des Eigenkapitals in 2024:
Der
Jahresüberschuss aus der Ergebnisrechnung in Höhe von 6.904.854€ (ohne KAW)
5.767.507€ (mit Verlust von KAW) geht als Gewinnvortrag bei der Position
Eigenkapital in die Bilanz ein.
Bezeichnung |
Stand nach
Ablauf HHJ 2020 |
Stand nach
Ablauf HHJ 2021 |
Stand nach
Ablauf HHJ 2022 |
Stand nach
Ablauf HHJ 2023 |
Veränderg.
in 2024 +/- |
Stand nach
Ablauf HHJ 2024 |
1. Allgemeine
Rücklage (Nettoposition) |
-61.459.536 |
-61.371.144 |
-61.371.144 |
-61.371.144 |
-11.088.741 |
-72.459.885 |
2.
Rücklagen aus nicht ertragswirksam aufzulösenden Zuwendungen |
-2.000.000 |
-2.000.000 |
-2.000.000 |
-2.000.000 |
0 |
-2.000.000 |
3.
Ergebnisrücklage |
-58.715.401 |
-58.715.401 |
-78.943.439 |
-62.331.255 |
11.088.741 |
-51.242.514 |
3.1.
Sonderrücklage |
-308.926 |
-337.491 |
-421.002 |
0 |
0 |
0 |
4.
Ergebnisvortrag |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
5.
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag |
-3.615.855 |
-7.503.139 |
2.864.058 |
-21.078.689 |
-5.767.507 |
-26.846.196 |
6. Summe =
Eigenkapital |
-126.099.718 |
-129.927.175 |
-139.871.527 |
-146.781.088 |
-5.767.507 |
-152.548.595 |
Das
Eigenkapital (Teil: allgemeine Rücklage) steht dem Landkreis langfristig und
unkündbar zur Verfügung. Im Jahr 2024 wurden 11.088.741 € von der
Ergebnisrücklage in der Allgemeine Rücklage umgebucht. Dadurch steigt der
Anteil der Allgemeinen Rücklage am Eigenkapital, von 44% auf 47%.
Das
Eigenkapital hat für die Banken als Fremdkapitalgeber die Funktion der
Sicherung des ausgeliehenen Fremdkapitals. Die Höhe des Eigenkapitals ist eine der
wesentlichen Komponenten für die Kreditwürdigkeit einer Kommune, was auch in der Forderung nach Einhaltung bestimmter vertikaler Finanzierungsregeln zum Ausdruck kommt. Je größer die
Summe des Eigenkapitals ist, umso größer ist auch der Kreditspielraum der
Kommune.
Eigenkapitalquote
(Bilanzrechnungskennzahl):
Eine
steigende Eigenkapitalquote ist ein Indiz dafür, dass die intergenerative
Gerechtigkeit bei der Finanzierung der kommunalen Aufgaben mit Erfolg beachtet
wurde. Eine sinkende Eigenkapitalquote lässt hingegen auf eine teilweise
Verlagerung der Finanzierung heutiger Standards bei der Aufgabenerfüllung auf
die Zukunft schließen. Die Eigenkapitalquote beschreibt die Beziehung zwischen
Eigen- und Gesamtkapital. Je mehr Eigenkapital eine Kommune zur Verfügung hat,
desto besser ist in der Regel die Bonität der Kommune, desto höher ist die
finanzielle Stabilität und desto unabhängiger ist eine Kommune von
Fremdkapitalgebern.
Eigenkapitalquote I |
= |
Eigenkapital |
X100 |
|
|
|
|
|
||
Bilanzsumme |
|
|
|
|
|
|||||
Eigenkapitalquote I |
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
2023 |
2024 |
|
43 |
45 |
48 |
51 |
51 |
46 |
45 |
46 |
46 |
44 |
Die Eigenkapitalquote unterlag in der Vergangenheit
starken Schwankungen. Seit dem Jahr 2012 steigt die Eigenkapitalquote
kontinuierlich bis im Jahr 2019 an. Sie ist dagegen im Jahr 2020 und 2021 auf
46 bzw. 45 Prozent gesunken. Im Jahr 2022 und 2023 steigt sie auf 46%. Das sind
fünf Prozentpunkte weniger als im Jahr 2019. Im Jahr 2024 sank die
Eigenkapitalquote auf 44%.
·
Wesentliche
Veränderungen Sonderposten 2024
Ist |
|||
2023 |
2024 |
Veränderung in € |
|
I.
Sonderposten aus Zuwendungen |
-51.770.965 |
-58.738.012 |
-6.967.047 |
II.
Sonderposten aus Beiträgen und ähnlichen Entgelten |
|
|
0 |
IV.
Sonderposten für den Gebührenausgleich |
-17.840 |
0 |
17.840 |
III. Sonstige
Sonderposten |
-1.827.302 |
-1.803.872 |
23.430 |
Summe
Sonderposten |
-53.616.108 |
-60.541.884 |
-6.925.776 |
Sonderposten aus Zuwendungen
Kommunen
erhalten für bestimmte Investitionen Fördermittel des Landes oder des Bundes.
Diese Mittel stellen kein Eigenkapital der Gemeinden dar, da sie nicht aus
eigener Steuerkraft erwirtschaftet wurden. Es handelt sich aber auch nicht um Kredite, da keine Rückzahlungspflicht besteht. Fördermittel
und Beiträge bilden deshalb ein eigenständiges Finanzierungselement und werden
als Sonderposten passiviert.
Sonstige Sonderposten
Hier
sind die Büchergeldrücklagen , Seminarschulenrücklagen und ein
Digitalisierungzuschuss für das Gesundheitsamt verbucht.
Gebührenausgleich
Der
Sonderposten Gebührenausgleich beinhaltet die Rücklage für die
Fleischbeschaugebühren des Veterinäramts und die Rücklage des Sonderpostens
Gebührenausgleich der Kommunale Abfallwirtschaft. Der Sonderposten
Gebührenausgleich der Kommunalen Abfallwirtschaft wird im Anhang zum
Jahresabschluss unter Punkt 5.1.3 erläutert.
·
Rückstellungen 2024:
Alle
Veränderungen bei den Rückstellungen werden ergebnis- und aufwandswirksam abgebildet. Eine Ausnahme bilden die
Umweltrückstellungen. Jeglicher Aufwand, der bei der Kommunalen
Abfallwirtschaft anfällt, muss von den Gebührenzahlern getragen werden.
Arten der Rückstellungen |
Bilanzkonto |
Stand |
Zuführung |
Auflösung |
Stand |
|
|
01.01.2024 |
|
|
31.12.2024 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen
Verpflichtungen |
|
|
|
|
|
1.Pensionsrückstellungen
|
251.101
|
16.018.750 € |
229.835 € |
|
16.248.585 € |
2.Rückstellungen
für Beihilfe |
287.131
|
3.550.656 € |
80.173 € |
|
3.630.829 € |
3.Rückstellungen
Altersteilzeit |
253.101
|
275.812 € |
- 69.139,84 € |
206.672 € |
|
|
|
|
|
|
|
Umweltrückstellungen |
|
|
|
|
|
Rückstellungen f.
Rekultivierung u. Nachsorgeverpflichtungen |
261.101
|
5.911.551 € |
- 240.747 € |
5.670.804 € |
|
|
|
|
|
|
|
Instandhaltungsrückstellungen |
271.101
|
930.123 € |
1.048.326 € |
- 930.123 € |
1.048.326 € |
|
|
|
|
|
|
Rückstellungen im Rahmen
d. Finanzausgleichs und v.Steuerschuldverhältnissen |
281.101
|
1.500.000 € |
|
- 1.500.000 € |
- € |
|
|
|
|
||
Rückstellungen
f. droh.Verpflichtungen a.Bürgsch,Gewährv,anh.Gerichts-/Widers |
287.220
|
- € |
|
- € |
- € |
|
|
|
|
|
|
Sonstige Rückstellungen |
|
|
|
|
|
1.Rückstellungen für nicht
in Anspruch genommenen Urlaub |
287.111
|
1.613.241 € |
- 58.927 € |
1.554.314 € |
|
2.Rückstellungen für Überstunden |
287.121
|
2.136.057 € |
- 311.319 € |
1.824.738 € |
|
3.Rückstellungen für
ausstehende Rechnungen |
287.301
|
575.134 € |
400 € |
575.534 € |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
||
Summe |
|
32.511.324 € |
1.358.334 € |
- 3.109.856 € |
30.759.802 € |
·
Verbindlichkeiten 2024
Verbindlichkeiten,
die am Bilanzstichtag dem Grund und der Höhe nach bestimmt und der Kommune
bekannt sind, müssen ohne Rücksicht auf die Fälligkeit passiviert werden. Der Landkreis Ebersberg sollte
im eigenen Interesse dem Verbindlichkeitenspiegel ausreichend Beachtung
schenken und diese Gruppe der betrieblichen Schulden (daneben wirken sich noch
die anderen Passivposten auf die Liquidität aus, die nicht zum Eigenkapital
gehören, also die Rückstellungen und die passiven Rechnungsabgrenzungsposten)
im Auge behalten.
Beschreibung |
Ergebnis 2023 |
Ergebnis 2024 |
Veränderung |
D. Verbindlichkeiten |
- 86.759.045 € |
- 102.422.232 € |
-
15.663.187 € |
I. Anleihen |
|||
II. Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen |
- 42.573.335 € |
- 52.554.724 € |
-
9.981.389 € |
III. Verbindlichkeiten aus Krediten zur Liquiditätssicherung |
- 23.500.000 € |
- 28.500.000 € |
-
5.000.000 € |
IV. Verbindlichkeiten, die Kreditaufnahmen wirtschaftlich
gleichkommen |
- 3.050.458 € |
- 2.464.164 € |
586.294 € |
V. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung |
- 6.059.085 € |
- 6.467.403 € |
-
408.318 € |
VI. Verbindlichkeiten aus Transferleistungen |
- 1.970.954 € |
- 6.817.153 € |
-
4.846.199 € |
VII. Sonstige Verbindlichkeiten |
- 9.605.213 € |
- 5.618.788 € |
3.986.425
€ |
Re-Investitionsquote (Vermögensrechnungskennzahl)
Die Re-Investitionsquote gibt Auskunft darüber, in welchem
Umfang die Kommune Neuinvestitionen durch jährliche Abschreibungen
erwirtschaften kann.
Re-Investitionsquote |
= |
Nettoinvestitionen |
|
x100 |
|
|||||
Jahresabschreibungen auf Anlagevermögen |
|
|||||||||
|
2015 |
2016 |
2017 |
2018 |
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
2023 |
2024 |
Re-Investitionsquote |
278 |
153 |
149 |
241 |
175 |
99 |
229 |
159 |
262 |
219 |
|
Die Reinvestitionsquote ist eine
Finanzkennzahl, die in doppisch rechnenden Kommunen zum Einsatz kommen kann.
Bei der gängigsten Berechnungsmethode werden die Nettoinvestitionen in das Anlagevermögen durch
die Abschreibungen auf
das Anlagevermögen (im Haushaltsjahr)
dividiert. Die Kennzahl gibt damit an, ob die Investitionen im
Haushaltsjahr ausgereicht haben, um den Wertverlust des Anlagevermögens durch
Abschreibungen auszugleichen. Die Re-Investitionsquote von 219% zeigt, dass die
Investitionen von 26 Mio. € (inklusiv Finanzanlagen) den Wertverlust des
Anlagevermögens durch die jährliche Abschreibung von 12 Mio. € übertroffen
haben.
Investitionen 2024
Im Jahr 2024 konnte der Landkreis von dem geplanten
Investitionsvolumen von 30.433.245 €
Investitionen in Höhe von 13.257.037
€ tatsächlich umsetzen. Die Investitionen lagen damit um 17 Mio. € unter den Planungen.
Dem Kreis- und Strategieausschuss wird folgender Beschluss
vorgeschlagen:
1.
Der
Jahresabschluss 2024 wird zur Kenntnis genommen und zur örtlichen Prüfung an
das Revisionsamt weitergeleitet.
2.
Der
Jahresüberschuss 2024 folgender Betriebe gewerblicher Art werden der Rücklage
innerhalb des „BgA“ zugeführt (Gewinnthesaurierung).
BgA |
2024 |
Feinstaubplaketten |
+ 28.008,35 |
Im
abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Investitionen von insgesamt 13 Mio. € getätigt. Die
Finanzierung konnte aus dem Cashflow und Investitionskredite erfolgen und die
unterjährige Entwicklung des Banksaldos konnte stabil gehalten werden. Die
Eigenkapitalquote beträgt 44% und
die Bilanzsumme steigt auf 347 Mio. €.