Betreff
Kommunale Abfallwirtschaft; Umplanung des Entsorgungszentrums an der Schafweide
Vorlage
2025/1484
Art
Sitzungsvorlage

Im Jahr 1982 wurde die Deponie auf dem südlichen Gelände des Entsorgungszentrums in Betrieb genommen. Bis zum 31. Mai 2005 wurden dort rund 590.000 m³ Abfall durch den Landkreis Ebersberg eingelagert. Das Gelände wurde damals so geplant, dass der ankommende Abfall schnell auf die noch in Betrieb befindliche Deponie befördert werden konnte. Da die Müllfahrzeuge jedoch nicht direkt auf die Deponie fahren konnten – aufgrund des hohen Unfallrisikos und fehlender entsprechender Straßen – wurde der Abfall über sechs Abkippbuchten in Abrollcontainer entladen. Sobald die Container voll waren, wurden sie von einem Dumper zur Ablagerungsstelle auf der Deponie transportiert und dort entleert. Dieses System wird bis heute genutzt.

An den Buchten wird der Abfall in Abrollcontainer gefüllt und anschließend zur thermischen Verwertung gebracht. Das ursprüngliche System ist nach wie vor in Betrieb, doch aufgrund geänderten Rahmenbedingungen wird eine Neuausrichtung angestrebt.

Was damals eine funktionale Lösung war, stellt uns heute vor große Herausforderungen. Die Asphalt- und Betonflächen, auf denen die Container abgestellt und bewegt werden, weisen aufgrund der dauerhaften Belastung erhebliche Mängel wie Schlaglöcher, Absenkungen und Risse auf.

Wegen der sich veränderten Anforderungen fordert das zuständige Wasserwirtschaftsamt eine Sanierung. Zudem kann die Gefährdung durch verunreinigtes Wasser, das beispielsweise aus Regenwasser stammt und durch die offenen Abrollcontainer sickert, nicht ausgeschlossen werden. Besonders bei trockenem Wetter entsteht zudem eine hohe Staubbelastung für die Mitarbeiter und Anlieferer, wenn der Müll abgekippt und verladen wird. Ein weiteres Problem stellt der Arbeitsschutz und die Sicherheit unserer Anlieferer dar, die unter den aktuellen Bedingungen nicht ausreichend gewährleistet werden können. Es fehlt an einer räumlichen Trennung von privaten und gewerblichen Entsorgern, an einer effektiven Absturzsicherung bei den Abkippbuchten sowie an geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung der Staubentwicklung.

Um diese Probleme zu lösen, wird eine umfassende Umgestaltung des Geländes geplant. Ein Ingenieurbüro soll mit der Optimierung der Umladestation unter folgenden Gesichtspunkten beauftragt werden:

  • Trennung des Anliefer- und Abholverkehrs für private und gewerbliche Entsorger zur Erhöhung der Sicherheit.
  • Schaffung von Zwischenlagermöglichkeiten für den Restmüll, um im Falle eines Ausfalls der Müllverbrennungsanlage oder bei Katastrophenereignissen, wie etwa Hochwasser, eine alternative Lagerung zu gewährleisten.
  • Umstellung der Verladung von Abrollcontainern auf Schubbodenfahrzeuge für einen effizienteren Transport, unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und der Reduktion des CO-Ausstoßes.
  • Überdachung der Verladestation zur Vermeidung des Eintrags von Regenwasser in den Hausmüll.
  • Verringerung der Staubfreisetzung beim Be- und Entladevorgang.
  • Reduzierung des Gefährdungspotentials auf dem Gelände durch eine effektive Umplanung und die Installation von Absturzsicherungen.

Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                                                                       ja, positiv

                                                                       ja, negativ

                                                                       nein

Dem ULV-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:

 

1.   Die Untersuchung der Umplanung des Geländes des Entsorgungszentrum gemäß den dargestellten Gesichtspunkten wird beschlossen.

2.   Die Verwaltung wird beauftragt, ein geeignetes Ingenieurbüro mit der Umplanung des Geländes zu beauftragen und die Ergebnisse dem ULV-Ausschuss zur Beratung über die Umsetzungsmaßnahmen vorzulegen.

Auswirkung auf den Haushalt:

 

Angebote von Ingenieurbüros für die Umplanung liegen noch nicht vor. Mittel für Gutachten und Beratungsleistungen sind im Haushalt eingeplant. Eine detaillierte Betrachtung der Umbaukosten erfolgt mit Ausarbeitung des Umbaukonzepts, das zu einem späteren Zeitpunkt dem ULV-Ausschuss zur Beratung vorgelegt wird.