Im Jahr 1982 wurde
die Deponie auf dem südlichen Gelände des Entsorgungszentrums in Betrieb
genommen. Bis zum 31. Mai 2005 wurden dort rund 590.000 m³ Abfall durch den
Landkreis Ebersberg eingelagert. Das Gelände wurde damals so geplant, dass der ankommende
Abfall schnell auf die noch in Betrieb befindliche Deponie befördert werden
konnte. Da die Müllfahrzeuge jedoch nicht direkt auf die Deponie fahren konnten
– aufgrund des hohen Unfallrisikos und fehlender entsprechender Straßen – wurde
der Abfall über sechs Abkippbuchten in Abrollcontainer entladen. Sobald die
Container voll waren, wurden sie von einem Dumper zur Ablagerungsstelle auf der
Deponie transportiert und dort entleert. Dieses System wird bis heute genutzt.
An den Buchten wird
der Abfall in Abrollcontainer gefüllt und anschließend zur thermischen
Verwertung gebracht. Das ursprüngliche System ist nach wie vor in Betrieb, doch
aufgrund geänderten Rahmenbedingungen wird eine Neuausrichtung angestrebt.
Was damals eine
funktionale Lösung war, stellt uns heute vor große Herausforderungen. Die
Asphalt- und Betonflächen, auf denen die Container abgestellt und bewegt
werden, weisen aufgrund der dauerhaften Belastung erhebliche Mängel wie
Schlaglöcher, Absenkungen und Risse auf.
Wegen der sich veränderten
Anforderungen fordert das zuständige Wasserwirtschaftsamt eine Sanierung. Zudem
kann die Gefährdung durch verunreinigtes Wasser, das beispielsweise aus
Regenwasser stammt und durch die offenen Abrollcontainer sickert, nicht
ausgeschlossen werden. Besonders bei trockenem Wetter entsteht zudem eine hohe
Staubbelastung für die Mitarbeiter und Anlieferer, wenn der Müll abgekippt und
verladen wird. Ein weiteres Problem stellt der Arbeitsschutz und die Sicherheit
unserer Anlieferer dar, die unter den aktuellen Bedingungen nicht ausreichend
gewährleistet werden können. Es fehlt an einer räumlichen Trennung von privaten
und gewerblichen Entsorgern, an einer effektiven Absturzsicherung bei den
Abkippbuchten sowie an geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung der Staubentwicklung.
Um diese Probleme zu
lösen, wird eine umfassende Umgestaltung des Geländes geplant. Ein
Ingenieurbüro soll mit der Optimierung der Umladestation unter folgenden
Gesichtspunkten beauftragt werden:
- Trennung des Anliefer- und
Abholverkehrs für private und gewerbliche Entsorger zur Erhöhung der
Sicherheit.
- Schaffung von
Zwischenlagermöglichkeiten für den Restmüll, um im Falle eines Ausfalls
der Müllverbrennungsanlage oder bei Katastrophenereignissen, wie etwa
Hochwasser, eine alternative Lagerung zu gewährleisten.
- Umstellung der Verladung von
Abrollcontainern auf Schubbodenfahrzeuge für einen effizienteren
Transport, unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und der Reduktion
des CO₂-Ausstoßes.
- Überdachung der Verladestation zur
Vermeidung des Eintrags von Regenwasser in den Hausmüll.
- Verringerung der Staubfreisetzung beim
Be- und Entladevorgang.
- Reduzierung des Gefährdungspotentials
auf dem Gelände durch eine effektive Umplanung und die Installation von
Absturzsicherungen.
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
Dem ULV-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:
1.
Die Untersuchung der Umplanung
des Geländes des Entsorgungszentrum gemäß den dargestellten Gesichtspunkten
wird beschlossen.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, ein geeignetes Ingenieurbüro mit der Umplanung des Geländes zu beauftragen und die Ergebnisse dem ULV-Ausschuss zur Beratung über die Umsetzungsmaßnahmen vorzulegen.
Auswirkung auf den Haushalt:
Angebote von Ingenieurbüros für die Umplanung liegen noch nicht vor. Mittel für Gutachten und Beratungsleistungen sind im Haushalt eingeplant. Eine detaillierte Betrachtung der Umbaukosten erfolgt mit Ausarbeitung des Umbaukonzepts, das zu einem späteren Zeitpunkt dem ULV-Ausschuss zur Beratung vorgelegt wird.