Sachvortragende(r):

Amrei Bastin und Alice Szabo-Zitzmann, Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes im Kreisjugendamt Ebersberg

Amrei Bastin und Alice Szabo-Zitzmann, Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes im Kreisjugendamt Ebersberg, halten einen Sachvortrag anhand einer Präsentation (Anlage 2 zum Protokoll).

Der Landrat bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes für ihr Engagement und die wertvolle Arbeit. Ihre Begeisterung und Leidenschaft sei spürbar, auch bei Veranstaltungen merke man diesen Spirit.

KRin Ottilie Eberl erkundigt sich nach der Anzahl der Pflegeeltern sowie der Bereitschaftspflege im Landkreis. Zudem bittet sie um Information über die Höhe der Vergütung.

Die Anzahl der Pflegefamilien sei stets zu wenig, so Florian Robida. Aktuell gebe es im Landkreis 100 Pflege- und etwa 10 Bereitschaftsfamilien. Finanziell könne man die Bereitschaftspflege mit einem Platz für Inobhutnahme vergleichen, der mit 300 € pro Tag vergütet sei. Die Pflegefamilie werde mit 73 € pro Tag vergütet, hier seien jedoch alsbald Anpassungen nach oben vorzunehmen. Es werde versucht neue Familien zu akquirieren, was sich im Bereich der Bereitschaftspflege einfacher als im Vollzeitpflegebereich gestalte. Dies sei schon allein der langen Bindung des Pflegekindes an die Familie geschuldet. Neue Plätze seien daher schnell vergeben.

KR Toni Ried merkt lobend an, dass die Mitarbeiterinnen des Pflegedienstes ihre Tätigkeit mit Leidenschaft ausführen. Sodann informiert er sich über mögliches Konfliktpotenzial im Rahmen der Zusammenarbeit mit den leiblichen Eltern. Die Unterbringung eines Kindes in einer Pflegefamilie stelle für die leiblichen Eltern ja oftmals eine schwierige Situation dar.

Alice Szabo-Zitzmann erklärt, dass hierbei stets individuelle Lösungen erforderlich seien. Der Pflegekinderdienst müsse dabei Beziehungsarbeit leisten und abschätzen welche Maßnahmen und Hilfen notwendig seien, um die leiblichen Eltern für das Wohl ihrer Kinder zu gewinnen. Nur in äußerst seltenen Fällen gelinge dies dem Pflegekinderdienst nicht. Hier bestehe die Möglichkeit der sogenannten „Inkognitopflege“.


Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Vorstellung der Aufgaben des Pflegekinderdienstes im Kreisjugendamt Ebersberg zur Kenntnis.