Betreff
Haushalt 2021; Zwischenberichte 2021 aus den Fachbereichen
Vorlage
2020/0213
Art
Sitzungsvorlage

Die Zwischenberichte der Fachausschüsse sind ebenso standardisiert, wie die Budget- und Abschlussberichte. Sollte es aus der Mitte des Ausschusses Anregungen zur Verbesserung der Transparenz geben, würde sich die AG Politik und Verwaltung damit befassen.

 

Die Einbeziehung der Fachausschüsse bei der Beratung über die Eckwerte ist nach der Beschlusslage des Kreistages nicht vorgesehen. Die Eckwerteberatungen für den Haushalt 2022 finden im Kreis- und Strategieausschuss am 19.07.2021 und im Kreistag am 02.08.2021 statt. Unabhängig von der Eckwertediskussion erhalten die Fachausschüsse einen Zwischenbericht über den Stand des Haushaltsvollzuges ihrer Fachbereiche.

 

1.    Gesamtüberblick (Cockpit):

 

1.1 Ergebnisrechnung

 

Die Gesamtausgaben des ULV-Ausschusses stellen sich wie folgt dar:

 

 

Erläuterung zur Grafik:

 

Die linke Säule zeigt die Planansätze eines Jahres, die rechte Säule, die aufgelaufenen Ist-Werte (bis Ende Juni 2021). Die gelbe Linie markiert den Stand zum 31.05. eines Jahres.

 

Die lineare Betrachtung der Vergleichsjahre führt zu folgendem Ergebnis:

 

 

% 31.05.

Ist

Ist / Plan %

Planerfüllung in %

Jan - Mai

Jan - Dez

2014

24,26%

1.087.652

3.796.468

84,70%

15,31%

2015

30,80%

1.466.605

4.247.038

89,20%

10,80%

2016

6,95%

330.610

4.545.631

95,60%

4,40%

2017

34,90%

1.710.100

4.843.676

98,86%

1,14%

2018

36,48%

1.962.311

5.210.172

96,85%

3,15%

2019

26,50%

1.567.209

5.206.258

88,03%

11,97%

2020

31,58%

2.079.953

6.099.887

92,62%

7,38%

2021

29,33%

2.300.413

2.944.404

37,55%

62,45%

 

Der Ausschöpfungsgrad liegt mit rund 29 % zum Stand 31.05.2021 leicht unter dem durchschnittlichen Ausschöpfungsgrad des letzten Jahres.

 

1.2 Investitionen:

Auf eine detaillierte Darstellung der Investitionen wird im Zwischenbericht verzichtet, weil dies zu diesem Zeitpunkt keine Aussagekraft hat. Auch in diesem Jahr werden die veranschlagten Mittel in Höhe rund 3,8 Mio. Euro voraussichtlich nicht ausgeschöpft werden. Zum 31.05.2021 beträgt die Ausschöpfung des Investitionsansatzes rund 60.000 € bzw. 1,6 %.

Insbesondere im Bereich des Straßenbaus rechnet man nach ersten Hochrechnungen mit einer Unterschreitung von bis zu 1 Mio. € durch verschobene Maßnahmen.

 

2.    Darstellung der einzelnen Kostenstellen des ULV-Ausschusses

 

2.1 Die Sachgebiete

 

Jan - Mai

Jan - Dez

Prognose

Ist

Plan

2017

2018

2019

2020

2021

2021

Ausschöpfung %

080 Wirtschaftsförderung/Regionalmanagement (WR)

107.277

122.717

164.934

174.627

141.418

389.667

36,3%

Planunterschreitung

-35.500 €  

112 ÖPNV/ Fernradwege

704.128

497.541

345.188

-193.406

849.252

2.663.815

31,9%

Planunterschreitung

-93.800 €   

113 Schülerbeförderung

292.866

273.397

178.753

417.576

195.603

610.317

32,0%

Planüberschreitung 121.000 

150 Kommunale Abfallwirtschaft Sondervermögen

20

-4.198

-2.904

-3.077

-4.705

-4.000

117,6%

Planeinhaltung

320 KfZ-Zulassungsstelle

-257.443

-229.055

-253.858

-41.347

-160.860

-474.595

33,9%

Planüberschreitung 60.000 

325 Führerscheinstelle

7.840

32.314

11.795

72.761

69.887

75.132

93,0%

Planüberschreitung 87.900 

330 Öffentliche Sicherheit, Gemeinden

4.536

-5.356

20.508

123.393

181.751

884.421

20,6%

Planeinhaltung

340 Veterinärwesen und gesundheitl. Verbraucherschutz

-75.962

-18.710

-7.564

-2.482

-4.992

89.445

-5,6%

Planeinhaltung

405 Landschaftspflegeverband (LPV)

35.668

54.055

78.970

78.140

78.186

87.134

89,7%

Planunterschreitung

-7.700 € 

410 Bauleitplanung, Wohnungsbauförderung, Gutachterauss

80.764

79.237

105.309

105.383

112.517

253.907

44,3%

Planüberschreitung 6.100 € 

420 Bauamt

-24.612

138.654

-58.088

182.375

130.847

422.972

30,9%

Planeinhaltung

440 Wasserrecht, Staatl. Abfallrecht, Immissionsschutz

102.796

117.498

100.863

1.933

125.023

344.768

36,3%

Planeinhaltung

450 Naturschutz, Landschaftspflege

150.954

184.736

170.268

162.278

148.754

527.392

28,2%

Planüberschreitung 86.600 €

910 Kreisstraßen und -unterhalt

581.267

719.481

713.035

1.001.798

437.734

1.971.892

22,2%

Planüberschreitung 65.600 € 

SUMME

1.710.100

1.962.311

1.567.209

2.079.953

2.300.413

7.842.268

29,3%

 

 

Wirtschaftsförderung/Regionalmanagement (WR) (080):

Für das Jahr 2021 werden mit weniger Ausgaben für den Wirtschaftsempfang, für Tourismusmessen und für die EGA-Ausfallbürgschaft gerechnet. Insgesamt wird mit Einsparungen in Höhe von 35.500 € ausgegangen.

 

 

 

 

ÖPNV/ Fernradwege (112)

Die Abrechnung der Betriebskosten für das Jahr 2019 des MVV hat einen höheren Erstattungsbetrag als den Durchschnitt der letzten fünf Jahre ergeben. So wird insgesamt die Kostenstelle um 93.800 € unterschritten.

 

Schülerbeförderung (113):

Es wird eine Planüberschreitung von rund 121.000 € für das Jahr 2021 prognostiziert. Die Erträge für die Schülerbeförderung fallen um ungefähr 121.000 € niedriger aus als erwartet, da eine niedrigere Schülerzahl an das statistische Landesamt gemeldet wurde als bei der Haushaltsplanung bekannt war (bei der Haushaltsplanung wird der Wert vom Vorjahr verwendet).

 

KfZ-Zulassungsstelle (320):

Für 2021 ist mit Erlösausfällen von rund 60.000 € zu rechnen, die vermutlich in den kommenden Monaten nicht kompensiert werden können. Die Gebühreneinnahmen liegen für die Monate Januar und Februar bereits um 60.000 € unter den Erträgen dieser Monate aus 2020.

 

Führerscheinstelle (325)

Die Führerscheinstelle prognostiziert für dieses Jahr einen Mehrbedarf in Höhe von 87.900 €. Corona-bedingt entwickeln sich die Erlöse nur schleppend. Die Fahrschulen waren für ca. 11 Wochen geschlossen, weshalb in dieser Zeit kaum Anträge auf die Ersterteilung oder für Erweiterungen eingegangen sind. Nach dem Lockdown steigen die Anträge extrem an, welches auch auf eine Rechtsänderung B197 zum 01.04.2021 zurückzuführen ist. Erschwerend kommt hinzu, dass von ca. 6.000 geplanten Pflichtumtausche bisher nur knapp 1000 eingegangen sind. Die restlichen 5.000 werden vermutlich erst kurz vor Ende der Frist beantragt. Zurzeit hat sich ein Bearbeitungsrückstand von 6 Wochen angestaut. Es wird versucht diesen Rückstand durch Besetzung bislang noch unbesetzter Stellenanteile zeitnah entgegenzuwirken. Zusätzlich fallen ungeplante Personalkosten an, weil eine Staatsbediensteten-Stelle vom Landkreis besetzt wird.

 

Landschaftspflegeverband (LPV) (405):

Beim Landschaftspflegeverband ist mit einer Unterschreitung in Höhe von 7.700 € zu rechnen. Während der Planung wurden die Personalaufwendungen korrigiert, aber nicht parallel dazu die Erträge. Die Personalkosten werden zu 100 % erstattet, wodurch die Planunterschreitung entsteht.

 

Bauleitplanung, Wohnungsbauförderung, Gutachterausschuss (410):

Die Kostenstelle 410 wird den Plan voraussichtlich um ca. 6.100 € überschreiten. Den Ausgaben für Gutachten stehen immer Einnahmen gegenüber. Bei den Pauschalkürzungen vom KSA wurden aber nur die Aufwendungen, um 2,5 % gekürzt und nicht parallel dazu die Erträge. Außerdem werden bis Ende des Jahres noch Kosten über der ursprünglich geplanten Höhe für fremde EDV-Dienstleistungen anfallen. Die neuen Richtlinien zur statistischen Abgabe der Kaufpreise an das statistische Landesamt machen eine Programmergänzung beim GRK-Programm (einmalige Ausgabe) und in RIWA-GiS erforderlich. Eine Prognose für Mehreinnahmen für z.B. Auskünfte für Kaufpreissammlung, Richtwertauskünfte kann erst im August abgegeben werden.

 

Naturschutz, Landschaftspflege (450):

Die Kostenstelle 450 rechnet mit einer Planüberschreitung von ca. 86.600 €. Für die Windkraftanlagen wird bezüglich der Gutachten mit einem Betrag von ca. 58.100 € gerechnet. Eine zusätzliche Stelle für die untere Naturschutzbehörde (Windkraft) ist ab Mitte 2021 mit ca. 20.000 € berücksichtigt. Weitere 5.000 € sind zusätzlich für ein Gutachten bezüglich der Graugans-Problematik beim Ismaninger Speichersee einbezogen und der restliche Betrag ist für EDV-Ausstattung vorgesehen.

 

Kreisstraßen und –unterhalt (910):

Die Kostenstelle 910 wird voraussichtlich 65.600 € mehr als geplant benötigen. Die 2,5 % Pauschalkürzungen vom KSA können nicht kompensiert werden, weil es sich bei den Kreisstraßen um Pflichtaufgaben handelt. Die Abrechnung 2020 vom Freistaat Bayern für den Winterdienst wird erst 2021 eingehen und es wird erwartet, dass die Abrechnung für 2021 ebenfalls im Jahr 2021 beglichen wird. Zusätzlich gab es eine neue Entgeltordnung für Arbeiter, sodass eine Nachzahlung rückwirkend bis zum 01.01.2020 dieses Jahr erfolgte.

 

Der ULV-Ausschuss bewirtschaftet mit über 120 Produkten fast ein Drittel aller Produkte im Kreishaushalt, die meisten aus dem staatlichen Aufgabenvollzug. Die kosten- bzw. ertragsmäßig größten sowie die relevanten freiwilligen Aufgaben (FL) sind nachfolgend dargestellt.

 

Die Kostenstelle 080 (Wirtschaftsförderung/ Regionalmanagement) ist ebenfalls eine freiwillige Aufgabe, diese ist in die Produkte Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement gegliedert.

 

Die betragsmäßig höchsten Erträge werden im ULV-Ausschuss aus Baugenehmigungsverfahren sowie Kfz-Zulassungen erzielt. Hierbei handelt es sich um rein staatliche Aufgaben, die Gebühreneinnahmen hieraus werden als überlassenes Kostenaufkommen beim Landkreis vereinnahmt und haben entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des ULV-Teilbudgets.

 

 

Jan - Mai

Ist

2017

2018

2019

2020

2021

080 Wirtschaftsförderung/Regionalmanagement (WR)

107.277

122.717

164.934

174.627

141.418

1131-1132 Schülerbeförderung

262.408

239.981

131.752

369.137

130.293

1123 MVV Busverkehr im Landkreis (ÖPNV)

685.414

477.166

324.511

-215.188

621.800

4217/4218 Baugenehmigungsverfahren

-287.914

-177.962

-417.006

-246.489

-292.988

4236 Geoinformationssystem (FL)

32.208

33.706

41.615

32.180

32.497

3211 KfZ-Zulassungen

-337.967

-339.771

-354.528

-234.637

-317.801

405 Landschaftspflegeverband (LPV)

35.668

54.055

78.970

78.140

78.186

 

Die Einnahmen aus Baugenehmigungsverfahren (vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren und Sonderbauten) liegen mit rund 293.000 € deutlich unter dem Rekordwert aus 2019. Allerdings ist der in den ersten fünf Monaten abgebildete Betrag wieder mit den anderen Vorjahren vergleichbar und eine Planeinhaltung wird prognostiziert.

 

Bewertung Finanzmanagement im Hinblick auf das Jahresergebnis:

 

Zusammenfassend erwarten die Sachgebiete eine Planüberschreitung für 2021 von rund 290.200 €. Insbesondere die Entwicklung des überlassenen Kostenaufkommens ist nur sehr schwer plan- und steuerbar.

 

Kommunale Abfallwirtschaft (Kostenrechnende Einrichtung):

 

Seit 1.1.2008 wird die Kommunale Abfallwirtschaft nicht mehr als Sondervermögen geführt, sondern in den Kreishaushalt als kostenrechnende Einrichtung eingegliedert. Eine kostenrechnende Einrichtung wird durch Gebühren finanziert und hat keine Auswirkungen auf die Kreisumlage, sie wird deshalb immer separat dargestellt.

 

Darstellung der Kostenträger:

 

 

Jan - Mai

Prognose

Ist

2017

2018

2019

2020

2021

7280 KAW: Duales System (ohne PPK)

121.331

-20.767

0

-28.785

0

Planeinhaltung  

7281 KAW: PPK (kommunal und dual)

174.096

120.706

50.646

23.233

-195.358

Planeinhaltung  

7282 KAW: Metallschrott/ Alteisen

35.925

-26.879

78.616

61.762

56.196

Planeinhaltung  

7283 KAW: Problemabfall

33.525

25.831

25.748

15.041

25.175

Planeinhaltung  

7284 KAW: Gartenabfall (Grüngut)

-591.676

250.729

-586.476

-646.748

-683.928

Planeinhaltung  

7285 KAW: Bioabfall/ Kompost

254.698

263.699

270.439

295.209

310.670

Planeinhaltung   

7286 KAW: Asbest

-304

265

315

4.008

3.410

Planeinhaltung  

7287 KAW: Elektronikschrott (Elektroaltgeräte)

-24.343

-9.993

12.668

1.467

-30.923

Planeinhaltung  

7288 KAW: Baurestmassen (Bauschutt)

-27.495

5.971

-29.292

-25.790

-29.572

Planeinhaltung  

7289 KAW: Restmüll/ Sperrmüll (Selbstanlieferer)

-141.128

-122.437

-137.599

-131.785

-208.830

Planunterschreitung

- 51.700 € 

7290 KAW: Deponienachsorge

25.851

25.849

36.656

14.914

24.614

Planeinhaltung  

7291 KAW: Entsorgungsumlage

-1.062.598

-977.747

-248.484

-244.992

-499.860

Planunterschreitung

- 436.000 € 

7292 KAW: Kunststofferfassung

-7.539

4.119

-11.279

-11.817

-11.970

Planeinhaltung  

7293 KAW: Altdeponien/ Altlasten

6.352

4.148

0

0

0

Planeinhaltung  

7294 KAW: Künstliche Mineralfasern (KMF)

4.009

2.305

4.039

2.220

1.045

Planeinhaltung  

 

 

Die Kommunale Abfallwirtschaft erwartet dieses Jahr ca. 490.000 € mehr Erträge als ursprünglich geplant. Die Mehreinnahmen entstehen aufgrund der neuen Abfallgebühren ab 01.01.2021 (Gebührenerhöhung), größtenteils beim Rest- u. Sperrmüll und bei der Entsorgungsumlage. Durch die Pandemie ist ein höheres Müllaufkommen bei den Selbstanlieferern zu verzeichnen, wodurch die Erträge beim Rest- und Sperrmüll steigen. Außerdem steigen die Kosten für die Entsorgungsumlage gemäß der neuen Gebührenkalkulation 10/2020. Auch das generelle Bevölkerungswachstum trägt zu den Mehreinnahmen bei.

 

Die tatsächliche Entwicklung der Kostenträger ist allerdings sehr stark mengenabhängig. Das Jahresergebnis der Kommunalen Abfallwirtschaft wird zum Jahresabschluss durch eine Erhöhung bzw. Reduzierung der Gebührenausgleichsrücklage ausgeglichen.

 

 

Bewertung Finanzmanagement im Hinblick auf das Jahresergebnis:

 

Als kostenrechnende Einrichtung hat dieser Bereich keine Auswirkungen auf die Kreisumlage, wohl aber auf die Gebührengestaltung. Die Schwerpunkte des zentralen Controllings liegen in diesem Bereich auf den Liquiditätseinsatz sowie der Bildung und Auflösung der zweckgebundenen Rücklagen.

 

Falls das Jahresergebnis wie prognostiziert dieses Jahr positiv ausfällt, wird die Gebührenausgleichsrücklage, die derzeit bei 0 € (Stand 31.12.2020) liegt, sich wieder erhöhen. Auswirkungen auf die Kreisumlage sind nicht gegeben.

 

Im Übrigen verfügt die Abfallwirtschaft über eine Rückstellung für Rekultivierung und Nachsorgeverpflichtungen in Höhe von 6,4 Mio. € (Stand: 31.12.2020).

Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                                                                       ja, positiv

                                                                       ja, negativ

                                                                       nein

Dem ULV-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:

Diese Vorlage dient der Information der Kreisräte; ein Beschluss ist nicht notwendig. Im nächsten Jahr wird dem ULV-Ausschuss in dieser Form wieder berichtet.

Auswirkung auf Haushalt:

Derzeit geht das Finanzmanagement von einer Planüberschreitung von 290.200 € aus. Die 2,5 Pauschalkürzungen vom Kreis- und Strategieausschuss können aus heutiger Sicht nicht eingehalten werden. Die Eckwertediskussionen werden voraussichtlich die Einhaltung der 2,5%igen Kürzung bekräftigen.