Betreff
Bildungsgerechtigkeit im Landkreis; Durchführung einer Elternumfrage und Sachstandsbericht eines Jugendsozialarbeiters an der Schule
Vorlage
2021/0426
Art
Sitzungsvorlage

Mit Antrag vom 15.03.2021 bat die SPD-Kreistagsfraktion die Verwaltung, eine Umfrage unter der Schülerschaft an den weiterführenden Schulen und deren Eltern durchzuführen, inwieweit die Bildungsgerechtigkeit an den weiteführenden Schulen im Landkreis Ebersberg sichergestellt ist. In der Sitzung des zuständigen Ausschusses für Soziales, Familie, Bildung, Sport und Kultur (SFB) am 04.05.2021 erläuterte das Team Bildung ausgiebig das Ergebnis ihrer hierzu durchgeführten Online Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern bzw. deren Eltern.

 

Der SFB-Ausschuss nahm den Sachstandsbericht zur Kenntnis, bat jedoch darum, noch eingehender über mögliche Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Bildungsgerechtigkeit unter den Schülerinnen und Schülern im Landkreis Ebersberg informiert zu werden.

 

In diesem Zusammenhang erklärte das Team Bildung, dass es die Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern bzw. bei deren Eltern vornehmlich als Sachaufwandsträger durchgeführt hatte und sich demzufolge vorrangig darauf konzentriert habe, unter der Schülerschaft den erforderlichen technischen Bedarf an Hardware und das Vorhandensein einer stabilen Internetverbindung abzufragen, weswegen der Landrat erklärte, dass die Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Bildungsgerechtigkeit im Rahmen einer neuerlichen Erhebung, diesmal in Kooperation mit dem Kreisjugendamt Ebersberg, zu ermitteln sei.

 

Nachdem der Ausgleich sozialer Beeinträchtigungen und die Überwindung individueller Beeinträchtigungen in den Verantwortungsbereich der Jugendsozialarbeit an Schulen gemäß § 13a n.F. SGB VIII und damit in die Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe fällt, wurde im SFB-Ausschuss am 29.06.2021 festgelegt, dass das Ergebnis der neuerlichen Elternumfrage im Jugendhilfeausschuss am 20.10.2021 vorgestellt wird. Ergänzend wird ein Jugendsozialarbeiter einer Schule darüber berichten, mit welchen Problemen er während der Pandemie seitens der Schülerinnen und Schüler konfrontiert gewesen war.

 

Die beabsichtigte Abfrage unter allen Schülerinnen und Schülern erwies sich allerdings als nicht durchführbar, nachdem eine Vorgabe des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus die Erhebung unter den Schülerinnen und Schülern an öffentlichen Schulen an ein aufwändiges Genehmigungsverfahren knüpft, das neben der Genehmigung  durch das Staatliche Schulamt bei den Grund- und Mittelschulen bzw. der Genehmigung durch das Staatsministerium bei den Realschulen und Gymnasien, auch eine Vorabinformation in Form eines Anschreibens an alle Schülerinnen, Schüler, Erziehungsberechtigte und Lehrer vorsieht und zudem allen Erziehungsberechtigten die Möglichkeit eröffnen muss, vorab den Fragebogen einzusehen. Dies hätte nicht nur ein aufwendiges Genehmigungsverfahren, sondern auch ein Anschreiben an alle Erziehungsberechtigte der rund 8.600 Schülerinnen und Schüler ab der fünften Jahrgangsstufe erforderlich gemacht.

 

Nachdem diese Form der Erhebung einen nicht zu leistenden personellen und zeitlichen Aufwand verursacht und das langwierige Genehmigungsverfahren überdies einen zeitnahen Erkenntnisgewinn verhindert hätte, regte das Kreisjugendamt Ebersberg in der Sitzung des SFB-Ausschusses am 29.06.2021 an, sich stattdessen an einer Umfrage des Kreisjugendrings zu beteiligen, die ab 01.09.2021 unter allen Jugendlichen im Landkreis Ebersberg zum Thema Jugendpartizipation durchgeführt wird. Der Kreisjugendring bot dem Kreisjugendamt Ebersberg an, sich mit fünf Fragestellungen an der Umfrage zu beteiligen. Um sicherzustellen, dass die Fragestellungen dem Informationsbedürfnis der Ausschussmitglieder zum Thema Bildungsgerechtigkeit möglichst nahekommen, wurden die im SFB-Ausschuss vertretenen Fraktionen gebeten, Fragestellungen oder Themeninhalte, aus denen sich passende Fragestellungen ableiten lassen, zu formulieren und dem Kreisjugendamt bis 16.07.2021 zukommen zu lassen. Aus den eingegangenen Rückläufen formulierte die Fachstelle für Sozial und Bildungsmonitoring einen zielgruppenorientiert formulierten Fragekatalog (siehe Anlage 1).

 

Vor dem Hintergrund, das die Umfrage vom Kreisjugendring zum 01.09.2021 gestartet wurde und Erfahrungen der Vergangenheit zeigten, dass viele Antworten erst gegen Ende der Umfrage eingehen, sind belastbare Ergebnisse frühestens im November 2021 zu erwarten. Das vollständige Ergebnis wird daher dem SFB-Ausschuss und dem Jugendhilfeausschuss erst in den jeweiligen Frühjahrssitzungen 2022 präsentiert werden können.

 

Davon unabhängig wird der Jugendsozialarbeiter an der Seerosenschule, Herr Alex Helwer, einen kurzen Einblick in seinen Arbeitsalltag während der Corona Pandemie geben und schildern, mit welchen Problemen er seitens der Schülerinnen und Schüler konfrontiert gewesen war.

Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                                                                       ja, positiv

                                                                       ja, negativ

                                                                       nein

Dem Jugendhilfeausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:

 

Keiner. Kenntnisnahme.

Auswirkung auf den Haushalt:

 

Keine