Betreff
Energieagentur gGmbH; Digitaler Energienutzungsplan-Vorstellung erste Ergebnisse
Vorlage
2021/0520
Art
Sitzungsvorlage

Diese Angelegenheit wurde bereits behandelt im

ULV-Ausschuss am 8.10.2020, TOP 6ö

 

Am 08.10.2020 beschloss der ULV-Ausschuss einstimmig die Erstellung eines digitalen Energienutzungsplans für den Landkreis Ebersberg.

 

Der ULV-Ausschuss fasst folgenden Beschluss:

1.    Die Klimaschutzmanagerin holt Angebote für die Umsetzung eines Digitalen Energienutzungsplans für den gesamten Landkreis Ebersberg und seine 21 Gemeinden ein.

2.    Der ULV-Ausschuss empfiehlt dem Kreis- und Strategieausschuss das Netto-Budget in Höhe von 21.000 € im Haushalt 2021 zur Verfügung zu stellen (70.000 € Aufwand, 49.000 € Zuschuss).

3.    Der Auftrag wird an das wirtschaftlichste Angebot vergeben. Der Auftrag wird vergeben, wenn eine Förderzusage des Fördermittelgebers eingegangen ist.

 

Ziel des Projekts „Digitaler Energienutzungsplan Landkreis Ebersberg“ ist, den Landkreis und die Kommunen bei der Umsetzung von Projekten zur Realisierung der Energiewende zu unterstützen. Hierfür erfolgt auf Basis der erhobenen Daten die Identifikation relevanter Projekte zusammen mit den Kommunen sowie deren technisch-wirtschaftliche Konzeption und die dazugehörige Fördermittelprüfung.

Das Projekt ist im November 2021 gestartet und befindet sich derzeit in der Phase der Datenauswertung, ab April werden dann die Ergebnisse mit den Gemeinden erörtert und in Maßnahmen übersetzt.

 

Schwerpunkte der Analysen zum heutigen Stand sind:

 

1.    Potenziale der Flächenplanung

a.    Potenzial Windkraft
Zur Bestimmung des Potenzials für Windkraft, wurden mehr als 30 „harte“ Kriterien geprüft. Die sich daraus ergebenden Potenzialgebiete sind analog zu Ergebnissen von Vorgängerstudien – die Ergebnisse wurden den Kommunen Mitte Februar zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, im nächsten Schritt zusammen mit den kommunalen Verwaltungen mögliche Standorte weiterzuentwickeln (z.B. Analyse mögliche Anzahl von Windenergie-Anlagen in priorisierten Gebieten). Die Potenzialkarte für Windenergie im Landkreis wird in der ULV Sitzung am 30.3. gezeigt werden.

b.    Potenzial Freiflächen-PV
Zur Entwicklung von Freiflächen-Photovoltaik, wurden zwei Untersuchungen durchgeführt: eine Karte verdeutlicht alle Restriktions- und Ausschlussflächen für Freiflächen-PV-Anlagen. Hier wurden Ausschlusskriterien wie beispielsweise Topographie (Gewässer, Siedlungs- und Waldflächen) sowie Einschränkungen aufgrund von Naturschutz, Wasserrecht oder Denkmalschutz berücksichtigt. Die „Negativ-Sicht“ dieser Analyse gibt das maximale theoretische Potenzial für PV-Freiflächen Anlagen wieder.


Eine weitere Potenzialkarte kombiniert diese Analyse mit der bestehenden EEG-Förderkulisse welche maßgeblich den wirtschaftlichen Betrieb von PV-Freiflächen Anlagen beeinflusst. Hierfür wurden landwirtschaftlich benachteiligte Gebiete und die Korridore an Autobahnen und Schienenwegen mit einem Maximalabstand von 200 m identifiziert und um die Ausschluss- und Restriktionsflächen korrigiert. Hierfür ergeben sich für den Landkreis Ebersberg folgende theoretische Potenziale: mit einer Fläche von ca. 2.200 Hektar kann eine installierbare Peak-Leistung von 880 MWp erreicht werden. Dies sind jedoch nur theoretische Werte – vielmehr gilt es nun, dass die Kommunen auf Basis dieser Betrachtung, eine Grundlage in ihrer kommunalen Bauleitplanung schaffen und Eigentümer von priorisierten Potenzialflächen aktivieren bzw. bei Flächen im Eigentum der Kommune selber eine mögliche Projektentwicklung anstoßen.

Für die Bürgermeister-Dienstbesprechung am 4. April ist die Vorstellung der Potenzialanalyse Freiflächen-Photovoltaik geplant, im Anschluss erhalten die Kommunen Ihre Daten.

2.    Wärmepotenziale

a.    Wärmekataster
Basierend auf 3D-Gebäudedaten, wurde für jede Kommune des Landkreises ein digitales Gebäudekataster erstellt. Mit Hilfe dieser Datengrundlage können Sanierungspotenziale identifiziert werden sowie das grundsätzliche Potenzial für die Entwicklung von Wärmenetzen anhand der Wärmebelegungsdichte abgeleitet werden.

b.    Wärmeträger
Daten des Bayerischen Landesamt für Umwelt sowie der TU München bzw. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wurden für den Landkreis München hinsichtlich des Potenzials von bodennaher Geothermie sowie Grundwasser-Wärme ausgewertet – die entsprechende Datenaufbereitung erfolgt bis Ende März. 
 

Die Potenzial-Analyse bzgl. „Photovoltaik auf großen Dachflächen“ wird im Anschluss zu den ausgeführten Analyse-Schwerpunkten bearbeitet. 

Die aus den Erkenntnissen mit den Kommunen abgeleiteten Maßnahmen bilden die Grundlage für Detailkonzepte (z.B. Varianten-Analysen für die Planung von Wärmenetzen), Projektentwicklung (z.B. Planung Windkraft-Anlage) oder Bauleitplanungen (z.B. regenerative Wärmekonzepte für Neubau-Gebiete).

Im April starten die Fachgespräche mit den Kommunen, parallel werden die Ergebnisse in der nächsten Bürgermeister-Dienstbesprechung vorgestellt. Eine Vorstellung der Potenzialkarten des Landkreises für Photovoltaik und Wärme ist für die nächste ULV-Sitzung am 18. Mai vorgesehen.   

Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                                                                       ja, positiv, bei Umsetzung der Maßnahmen, welche sich aus den Potenzialen ergeben, bzw. bei Nutzung der Potenziale.

                                                                       ja, negativ

                                                                       nein, durch die reine Kenntnisnahme entsteht keine Auswirkung auf das Klima, nur durch die daraus folgenden Handlungen.

Dem ULV-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:

 

Keiner, Kenntnisnahme.

Auswirkung auf den Haushalt:

 

Keine.