Betreff
Haushalt 2022; Zwischenbericht 2022 aus den Fachbereichen
Vorlage
2021/0543
Art
Sitzungsvorlage

Die Zwischenberichte der Fachausschüsse sind ebenso standardisiert, wie die Budget- und Abschlussberichte. Sollte es aus der Mitte des Ausschusses Anregungen zur Verbesserung der Transparenz geben, würde sich die AG Politik und Verwaltung damit befassen.

 

Die Einbeziehung der Fachausschüsse bei der Beratung über die Eckwerte ist nach der Beschlusslage des Kreistages nicht vorgesehen. Die Eckwerteberatungen für den Haushalt 2023 finden im Kreis- und Strategieausschuss am 18.07.2022 und im Kreistag am 25.07.2022 statt. Unabhängig von der Eckwertediskussion erhalten die Fachausschüsse einen Zwischenbericht über den Stand des Haushaltsvollzuges ihrer Fachbereiche.

 

1. Gesamtüberblick (Cockpit):

 

1.1 Ergebnisrechnung

 

Die Gesamtausgaben des SFB-Ausschusses stellen sich wie folgt dar:

 

Erläuterung:

Die linke Säule zeigt die Planansätze eines Jahres die rechte die Ist-Werte. Die rote Linie markiert den Stand zum 31.05. eines Jahres (einschließlich Schulen).

 

Die lineare Betrachtung (ohne Schulen) der Vergleichsjahre führt zu folgendem Ergebnis:

 

 

% 31.05.

Ist

Ist / Plan %

Planerfüllung in %

Jan - Mai

Jan - Dez

2015

37,59%

5.615.160

16.813.341

112,55%

-12,55%

2016

48,73%

8.015.834

13.963.226

84,88%

15,12%

2017

28,65%

4.847.451

15.042.754

88,91%

11,10%

2018

30,84%

4.768.409

15.700.617

101,55%

-1,55%

2019

29,43%

4.647.517

15.431.989

97,72%

2,28%

2020

38,05%

6.261.336

15.504.222

94,21%

5,79%

2021

35,08%

5.385.746

15.571.989

101,44%

-1,44%

2022

50,56%

8.139.048

7.824.948

48,61%

51,40%

 

Diese Tabelle zeigt die Planausschöpfung zum 31.5. eines Jahres bezogen auf den jeweiligen Planansatz dieses Jahres. Mit einer Planausschöpfung von 50,56 % zum 31.05.2022 liegt der Mittelabfluss über den Durchschnitt der Ausschöpfungsgrade der letzten Jahre und war noch nie so hoch.

 

Größtenteils ist hierfür die Kostenstelle 250 Jobcenter verantwortlich. Die Erstattungsbeiträge für die Beteiligung an den Kosten der Unterkunft sind im Jahr 2022 niedriger als in 2021. Außerdem fehlt im betrachteten Zeitraum noch die Erstattung für Mai 2022. Ebenso erfolgen die Kostenerstattung für die Kostenstelle Asyl nicht periodengenau, sodass es hier zu zeitlichen Verschiebungen zwischen Aufwendungen und Erträgen kommt.

 

1.2 Investitionen:

 

Auf die Darstellung der Investitionen wird im Zwischenbericht verzichtet, weil dies zu diesem Zeitpunkt keine Aussagekraft hat.

 

2. Darstellung der einzelnen Kostenstellen des SFB-Ausschusses

 

2.1 Die Sachgebiete und „besondere Schulen“

 

 

Jan - Mai

Jan - Dez

Prognose

Ist

Plan

2018

2019

2020

2021

2022

2022

Ausschöpfung %

110 Bildung und IT

31.946

38.463

75.398

74.421

71.385

193.109

37,0%

Planeinhaltung

116 Medienzentrum Ebersberg

48.709

18.342

7.835

6.326

6.789

83.172

8,2%

Planeinhaltung

094 Kulturförderung

66.390

72.873

76.387

59.075

-10.931

154.151

-7,1%

Planeinhaltung

114 Sport und Gastschüler

562.456

695.237

446.425

1.044.177

979.910

6.188.830

15,8%

593.900 €

200 Fachabteilung 2, Soziales

12.922

13.828

15.119

8.814

803

2.363

34,0%

2.100 €

203 Demografie

195.393

210.680

182.375

225.244

334.968

805.795

41,6%

-26.400 €

204 Beschulung/Ausbildung Asyl

1.463

0

0

0

0

0

0,0%

Planeinhaltung

210 Wohnungswesen, Ausbildungsförderung, Versicherungsangelegenheiten

129.654

201.612

214.683

34.831

306.424

513.808

59,6%

648.100 €

220 Sozialamt - örtlicher Träger

1.415.081

1.054.479

1.536.654

1.523.099

1.742.988

1.857.938

93,8%

100.000 €

221 Sozialamt - überörtlicher Träger

13.732

38.040

15.660

-22.058

13.570

0

0,0%

Planeinhaltung

222 Asyl

-108.383

87.523

477.623

545.671

1.324.236

246.394

537,4%

Planeinhaltung

250 Jobcenter Ebersberg

1.868.582

1.783.704

2.428.638

1.128.415

2.648.817

3.742.990

70,8%

466.600 €

310 Ausländer- und Personenstandswesen

214.591

202.084

267.406

312.800

299.090

860.614

34,8%

Planeinhaltung

700 Fachabteilung 5, Gesundheit

-211.757

-272.646

-145.015

-27.380

-22.809

-31.126

73,3%

15.000 €

710 Betreuungsstelle

110.486

118.117

122.291

121.253

103.947

301.129

34,5%

-30.000 €

835 Realschule Vaterstetten (ZV, Umlageanteil LK)

268.370

342.616

378.275

307.634

306.292

944.778

32,4%

171.300 €

870 Landwirtschaftsschule Ebersberg

5.178

7.203

5.981

7.140

-4.842

22.180

-21,8%

-9.400 €

875 FOS/BOS Erding

143.598

35.364

155.601

36.283

38.412

212.850

18,0%

Planeinhaltung

SUMME

4.768.409

4.647.517

6.261.336

5.385.746

8.139.048

16.098.975

50,6%

 

 

Begründungen:

 

114 Sport und Gastschüler – Überschreitung 593.900 €

Das Budget für die Gastschulbeiträge wird voraussichtlich den Planansatz um 446.000 € überschreiten. Für diese Prognose wurde der rechnerische Durchschnitt der letzten 3 Jahre für die Schulen herangezogen, bei denen die Schülerzahlen noch nicht gemeldet wurden und die Beitragspauschale noch offen ist. Für das Landratsamt Rosenheim wurde eine Rückstellung für das Haushaltsjahr 2021 gebildet, da der zuständige Sachbearbeiter noch im CT-Team des Landratsamtes Rosenheim abgerufen war und die Rechnungen deshalb nicht ausstellen konnte. Bis jetzt fehlt noch eine der insgesamt sechs Rechnungen. Wenn die fehlende Abrechnung so hoch wie erwartet ausfällt, entstehen Mehrausgaben von rund 147.900 €, da sich die Gastschulbeiträge erhöht haben.

 

200 Fachabteilung 2, Soziales – Überschreitung von 2.100 €

Zur Unterstützung des Sachgebietes wird die Assistenzstelle für das Vorzimmer wieder Mitte 2022 besetzt. Es sind mit Mehrkosten in Höhe von 2.100 € zu rechnen.

 

203 Demografie – Unterschreitung -26.400 €

Die Prognose 2022 geht von einer Planunterschreitung in Höhe von 26.400 € aus. Auch dieses Jahr sorgt die Corona-Pandemie dafür, dass einige Projekte nicht wie gewohnt stattfinden können. Zudem werden insbesondere die Wohnraumförderung für Auszubildende in der Pflege sowie die Förderung von Kurzzeitpflegeplätzen zu weniger als 50% ausgeschöpft. Der Minderbedarf im Bereich der Projektkosten kompensiert ebenfalls die ungeplanten Mehrausgaben für die Übernahme des federführenden Amtes der Partnerschaft für Demokratie ab 01.04.2022.

 

210 Wohnungswesen, Ausbildungsförderung, Versicherungsangelegenheiten – Überschreitung 648.100 €

Auf Basis der Hochrechnungen prognostiziert die Kostenstelle eine Überschreitung des Planansatzes um rund 648.100 €. Für den Bereich Bildung und Teilhabe (BuT) wird mit 690.000 € mehr Aufwendungen für z.B. die Mittagsverpflegung, den Schulbedarf und die Lernförderung gerechnet. Der Anstieg begründet sich hauptsächlich aufgrund des Ukraine-Krieges. Ein Teil ist auch der Corona-Pandemie zuzuschreiben. Für die Mittagsverpflegung (100 € pro Kind und Monat) wird mit 500 Kinder aus der Ukraine gerechnet. Hier ergibt sich ein Mehraufwand von ca. 300.000 €. Aufgrund der allgemeinen Fallzahlsteigerung wird zusätzlich von einem Mehrbedarf von 70.000 € ausgegangen. Für den Schulbedarf (156 € pro Jahr) ergibt sich für 500 Kinder ein Mehrbedarf in Höhe von 78.000 €. Für die Lernförderung wurde mit 200 Kindern aus der Ukraine kalkuliert. Für 6 Monate und einen Kostenaufwand von 160 € pro Monat ergeben sich Mehrkosten von ca. 192.000 € allein für Kinder aus der Ukraine. Aufgrund der allgemeinen Fallzahlenerhöhung wird voraussichtlich 12.000 € mehr benötigt. Der restliche Mehrbedarf entsteht aufgrund der ein- und mehrtägigen Ausflüge und der Teilhabe. Aufgrund des Gesetzesentwurf zur BBFestV 2022 wird von einer Erhöhung der BuT von 0,3%-Punkte ausgegangen. Dies entspricht mehr Erträge in Höhe von 38.000 €. Des Weiteren ist im Fachbereich der Pflegeversicherung mit mehr Einnahmen zu rechnen.

 

Kostenstelle 220 - Sozialamt - örtlicher Träger – Überschreitung 100.000 €

Zum Zeitpunkt der Planung waren weder die zwischenzeitlich in Kraft getretenen Rechtsänderungen bekannt, noch konnte man die Ukraine Krise erahnen. Bezüglich der Rechtsänderung ist im zweiten Halbjahr eine Einmalzahlung (zum Ausgleich der coronabedingten Belastung) in Höhe von 200 Euro pro Hilfeperson zu gewähren. Hinzu kommen die Kosten für die Leistungen nach dem SGB XII für die ukrainischen Flüchtlinge. Aufgrund der Hochrechnung der bis jetzt angefallenen Kosten wird von einer Planüberschreitung in Höhe von 100.000 € ausgegangen. Jedoch werden die Auswirkungen aufgrund der ukrainischen Flüchtlinge erst in der zweiten Jahreshälfte sichtbar. Niemand weiß zurzeit, wie viele Flüchtlinge und damit verbundene Kosten auf uns tatsächlich zukommen werden.

 

Kostenstelle 222 – Asyl – Planeinhaltung

Es wird davon ausgegangen, dass der Ansatz 2022 eingehalten werden kann.

 

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass weiterhin mit Ausnahme der Personalkosten die Kosten für die Unterkünfte sowie die Leistungen an die Asylbewerber im Rahmen der Kostenerstattung mit der Regierung von Oberbayern ausgeglichen werden. Es ist jedoch wieder damit zu rechnen, dass dies mit einer zeitlichen Verzögerung geschieht und nicht periodengerecht abgerechnet werden kann. Zudem ist aktuell hier die Regierung von Oberbayern im Verzug. Dennoch können pro Haushaltsjahr vier Quartale abgerechnet werden.

 

Weiterhin werden meist alle Kosten der Unterbringung direkt zu Lasten des Freistaates Bayern über das Programm „IHV“ gebucht, so dass hier zumindest der Landkreis nicht in Vorleistung treten muss.

 

Im Bereich der personenbezogenen Leistungen muss der Landkreis jedoch weiterhin die Gelder vorleisten. Für den Zeitraum März 22 bis Mai 22 waren sämtliche ukrainische Flüchtlinge dem Personenkreis des AsylbLG zuzuordnen. Im Verlauf des Jahres wird dies nur noch für einen kurzen Zeitraum sein, da nach Erteilung der Fiktionsbescheinigung der Bereich des SGB II greift. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass sich die Zahl der Leistungsberechtigten im zweiten Halbjahr nicht mehr so stark verändern wird.

 

Neue Asylbewerber wurden durch die ROB nur zugewiesen, sofern freie Kapazitäten vorhanden waren. Aufgrund der Ukraine-Krise geschah dies in 2022 in einem überschaubaren Rahmen.

 

Zum Stichtag 22.06.22 verwaltete das Landratsamt Ebersberg insgesamt 31 Unterkünfte. Zudem gibt es noch die staatliche Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Oberbayern in Grub. Insgesamt leben in diesen Unterkünften 798 Personen, von denen sich noch 697 Personen im Asylverfahren befinden. Bei 101 Personen ist das Asylverfahren bereits abgeschlossen.

 

Bezüglich der Quotenerbringung hat sich eine Veränderung ergeben, da hier zwischenzeitlich die ukrainischen Flüchtlinge berücksichtigt werden. Derzeit hat der Landkreis Ebersberg einen Erfüllungsgrad von 95,55 Prozent. Das sollte aber nicht hinwegtäuschen, dass weiterhin Kapazitäten zur Unterbringung von Asylbewerbern benötigt werden. Unter Umständen können auch Unterkünfte, die ursprünglich zur Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen angemietet wurden, alternativ für Asylbewerber genutzt werden.

 

 

Kostenstelle 250 – Jobcenter – Überschreitung 466.600 €

Insgesamt rechnet das Jobcenter bis zum Ende des Jahres mit ca. 180.000 € höhere Erträge. Durch den Ukraine-Effekt werden voraussichtlich in der Gesamtbetrachtung ca. 30.000 € mehr eingenommen. Durch die Nachbesetzungen vakanter (und nicht geplanter) Stellen wird ein um 38.000 € höherer Erlös bei der Kostenerstattung vom Bund erzielt. Der größte Teil der Mehrerträge resultiert aus der Systemumstellung (sukzessive Ausbuchung alter Darlehen) und der erhöhten Kautionsausgaben für die Ukraine-BGs und die damit verbundenen höheren Rückzahlungen.

 

Die Personalkosten erhöhen sich um ca. 14.000 €, weil durch den Mehraufwand der Ukraine Flüchtlinge eine nicht in der Planung enthaltene Stelle nachbesetzt werden musste. Die Kosten der Unterkunft werden aufgrund des enormen Anstiegs der Bedarfsgemeinschaften um ca. 420.000 € höher ausfallen. Zusätzlich ist ein erhöhter Bedarf an Kautionen (+ 110.000 €) und Erstausstattungen (+ 80.000 €) für diese zusätzlichen BG´s mitberücksichtigt. Der restliche Betrag setzt sich aus kleineren anderen Aufwendungen zusammen z.B. Mehrbedarf für Stellenanzeigen.

 

Seit März 2021 sind die Bedarfsgemeinschaften trotz wechselnder Coronawellen

rückläufig und liegen im Mai um ca. 190 unter dem Vorjahreszeitraum von 1.318.  Im Jahresverlauf wird mit 1.300 Bedarfsgemeinschaften anstatt 1.350 gerechnet. Durch die Gesetzesänderung ab 01.06.2022 für die ukrainischen Flüchtlinge wird mit zusätzlichen 670 BG´s in der Spitze gerechnet. Laut den Aussagen der Ausländerbehörde stagniert zur Zeit der Zuzug aus dem Kriegsgebiet. Es ist nicht absehbar, ob weitere Flüchtlingsströme zu erwarten sind. Eine natürliche Fluktuation (zurück in die Ukraine und zwischen den Landkreisen) und das Bemühen um Integration in den Arbeitsmarkt werden in den nächsten Monaten die prognostizierte Erhöhung der BG`s reduzieren. Die Schätzung liegt im Jahresverlauf bei 1.480 BG.

 

Als Jahresmittelwert für die Kosten der Unterkunft (KdU) pro Bedarfsgemeinschaft wird nach derzeitiger Prognose 2022 ein Wert von 469 € pro BG zugrunde gelegt. Die Planung 2022 basiert auf einem Wert von 520 € pro BG. Der anhaltende Wegfall der Vermögensprüfung bei Anträgen bis Ende 2022 sowie die Aufnahme der Fehlbeleger-Abrechnungen erhöhen zwar die Kosten pro BG. Es ist aber davon auszugehen, dass die durchschnittlichen Kosten durch die Ukraine-Flüchtlinge gesenkt werden. Die meisten Flüchtlinge haben einen normalen Mietvertrag oder einen Untermietvertrag mit reduzierten Kosten. Einige zahlen sogar nur Nebenkosten oder sind bei Verwandten untergebracht.

 

Kostenstelle 700 – Fachabteilung 5, Gesundheit – Überschreitung 15.000 €

Ab dem 01.07.2022 wird eine Verwaltungsstelle besetzt. Hierfür fallen zusätzliche Personalkosten an.

 

Kostenstelle 710 – Betreuungsstelle – Unterschreitung 30.000 €

Betreuungsverein Ebersberg – Erding löst sich zum Ende des Jahres auf, sodass mit einem Minderbedarf in Höhe von 30.000 € zu rechnen ist.

 

Kostenstelle 835 – Realschule Vaterstetten – Überschreitung 171.300 €

Die Verbandsumlage zur Deckung des laufenden Bedarfs wurde für das Jahr 2022 auf 879.727 € festgesetzt. Zur Haushaltsplanung stand dieser Betrag noch nicht fest und wurde zu niedrig angesetzt.

 

Kostenstelle 870 – Landwirtschaftsschule Ebersberg – Unterschreitung 9.400 €

2022 haben sich mehr Gastschüler als geplant angemeldet, sodass es zu einer Planunterschreitung kommen wird.

 

Entwicklung der teuersten Kostenträger:

 

Die bedeutendsten Kostenträger entwickeln sich wie folgt:

 

 

Jan - Mai

Ist

2018

2019

2020

2021

2022

1145 Gastschüler

103.039

606.297

295.714

270.969

173.724

2264/2265 Grundsicherung

679.382

459.453

760.800

865.487

795.283

2511 Kosten der Unterkunft und Heizung

1.751.334

1.588.489

2.226.026

1.072.181

2.410.530

Summe

2.533.755

2.654.239

3.282.540

2.208.638

3.379.537

 

Die Erträge aus den Gastschulbeiträgen werden mit dem Kostenträger 1145 Gastschüler direkt bei den einzelnen Schulkostenstellen 820 bis 890 verbucht. Sie sind nach § 7 Abs. 3 Satz 5 AVBaySchFG erst zum 01. Juli fällig. Für das Haushaltsjahr 2022 wird mit Mindereinnahmen aus Gastschulbeiträgen in Höhe von ca. 71.700 € gerechnet (siehe Seite 9).

 

Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung stellen bezogen auf den Aufwand einer der größten Positionen im SFB-Ausschuss dar. In den letzten Jahren ist hier eine steigende Tendenz sowohl der Fallzahlen als auch Kosten pro Fall zu beobachten. Neben der Flüchtlingswelle aus der Ukraine wird sicherlich auch die derzeitige Inflation Auswirkungen im zweiten Halbjahr haben. Diese Kosten werden seit dem Jahr 2014 vollständig vom Bund getragen und haben damit keine Auswirkungen auf den Kreishaushalt.

 

Die Kosten der Unterkunft, die mit Aufwendungen in Höhe von 7.912.000 € geplant waren, werden um ca. 420.000 € höher ausfallen. Berechnungsgrundlage sind hierbei 1.480 Bedarfsgemeinschaften und der prognostizierte KdU-Wert pro Bedarfsgemeinschaft von 469 €.  Dies führt mit sich, dass die Beteiligung des Bundes ebenso höher ausfällt (siehe Kostenstelle 250).

 

2.2 Die Schulen mit Budgetvereinbarung (Kontrakt)

 

Überblick:

 

Anhand der aktuellen Buchungen liegt der Grad der Budgetausschöpfung zum 31.05.2022 bei ca. - 11 %.

 

Die große Abweichung des Wertes (-962.861 €) vom 31.05.2021 gegenüber den Vorjahren begründet sich durch den Eingang der Förderung für die mobilen Luftreinigungsgeräte in Höhe von 1.365.000 €, welche aber größtenteils in 2021 zurückgezahlt werden musste, da letztendlich nur eine nationale Ausschreibung durchgeführt wurde. Es wurde ein Leasingvertrag über 3 Jahre abgeschlossen.

 

Auch zum Stand 31.05.2022 überwiegen die Erträge. Durch die Verzögerung der Ausschreibung in 2021 für das Digitale Klassenzimmer und für den DigitalPakt Schule gingen die Zuweisungen zeitversetzt zum Teil erst in 2022 ein. Des Weiteren ist zu beachten, dass der Mittelabfluss an den Schulen erfahrungsgemäß auf den Herbst fällt.

 

Übersicht pro Schule:

 

 

Jan - Mai

Prognose

Ist

2018

2019

2020

2021

2022

119 Schulen/Bildung

81.219

95.810

113.533

-1.100.572

172.762

Planeinhaltung

820 Realschule Ebersberg

59.991

82.092

44.663

110.598

-11.216

-68.300 

830 Realschule Markt Schwaben

-88.355

72.174

45.079

-82.460

-91.172

12.500 

833 Realschule Poing

13.535

30.766

35.210

50.203

49.743

24.800 

840 Gymnasium Grafing

60.589

63.172

93.339

114.049

-7.764

-89.400 

850 Gymnasium Vaterstetten

69.123

78.868

81.966

-212.000

-259.983

-68.300 

860 Gymnasium Markt Schwaben

-52.611

81.709

47.494

-62.253

-154.451

-63.900 

865 Gymnasium Kirchseeon

55.284

49.188

56.369

38.208

-20.162

-36.500 

880 Sonderpädagogisches Förderzentrum Grafing

85.547

81.274

70.904

83.536

46.914

-2.900 

890 Sonderpädagogisches Förderzentrum Poing

17.613

38.755

55.374

68.233

52.064

3.500 

895 Berufsschule Zinneberg

304.164

75.471

37.338

29.598

9.642

Planeinhaltung

SUMME

606.098

749.279

681.269

-962.861

-213.622

 

 

Die Zahl der Gastschüler nimmt bei den meisten Schulen im Vergleich zu 2021 ab. Dadurch verringern sich die Einnahmen, weil bei der Planung immer von den Vorjahreswerten ausgegangen wird. Bei dem SFZ Grafing ist mit Mehreinnahmen zu rechnen, weil hier die Abrechnung nicht anhand der Gastschulpauschale erstellt wird, sondern nach der Anzahl der Gastschüler und nach den tatsächlichen Betriebs-/Verwaltungskosten. Bei der Realschule Markt Schwaben wird mit Mindereinnahmen in Höhe von ca. 53.500 € gerechnet, weil der LK Erding keine Fahrkosten für Gastschüler aus Buch am Buchrain übernimmt und an die eigene Realschule im LK Erding verweist. Die Förderung von JAS und SAS verursacht aufgrund des neuen Vertrages (2021) bei den meisten Schulen einen Mehraufwand. Darüber hinaus müssen die meisten Schulen auf die Büchergeldrücklage zurückgreifen, um den neuen Lehrplan umsetzten zu können. Bei der Realschule Poing und den Gymnasien Markt Schwaben und Kirchseeon ist die Büchergeldrücklage sogar bereits aufgebraucht oder reicht für die Finanzierung der neuen Lehrmittel nicht aus, sodass hier ein Mehrbedarf zwischen 10.000 und 15.000 je Schule besteht. Trotz des neuen Lehrplanes wurde die staatliche Büchergeldzuweisung nicht erhöht. Des Weiteren kommt es bei einigen Schulen aufgrund der Mitfinanzierung der offenen Ganztagsschulen zu Mehrkosten. Zum einen wurde die Kostenpauschale unterjährig von 6.487 € auf 6.604 € pro Gruppe erhöht. Zum anderen besteht der Bedarf für eine weitere Gruppe bei einigen Schulen.

 

Nach derzeitigen Kenntnisstand und den Rückmeldungen aus den Controllinggesprächen wird beim Schulbudget mit einer Planunterschreitung von rund 288.500 € gerechnet.

Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                                                                       ja, positiv

                                                                       ja, negativ

                                                                       nein

Dem SFB-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:

Diese Vorlage dient der Information der Kreisräte; ein Beschluss ist nicht notwendig. In einem Jahr wird dem SFB-Ausschuss in dieser Form wieder berichtet.

Auswirkung auf Haushalt:

 

Nach der Analyse der Zwischenberichte der Sachgebiete wird der SFB-Ausschuss sein Teilbudget nicht einhalten können, es wird von einer Planüberschreitung von rund 1.642.700 € ausgegangen. Ein Großteil ist der prognostizierten Mehraufwendungen aufgrund der Ukraine-Flüchtlinge geschuldet. Ein weiterer großer Anteil den Gastschulbeiträgen.