Diese Angelegenheit wurde bereits behandelt im
ULV-Ausschuss am 05.10.2022,
TOP 17 N
ULV-Ausschuss am 09.02.2022,
TOP 7 Ö
ULV-Ausschuss am 25.05.2020,
TOP 5 Ö
ULV-Ausschuss
am 26.09.2019, TOP 9 Ö
1.
Beteiligung durch den Landkreis Ebersberg an
der Aktion Zukunft+
Der Landkreis Ebersberg hat sein
grundsätzliches Interesse am Beitritt zur Aktion Zukunft+ des Landkreises
München bekundet. Nach Beschluss des ULV-Ausschusses vom 05.10.2022 hat Landrat
Robert Niedergesäß dem Landkreis München eine offizielle Interessensbekundung
zukommen lassen (vgl. Anlage 1). Der Landkreis Ebersberg bat darum, die
Konditionen eines Möglichen Beitritts darzulegen, sodann würde der Kreistag des
Landkreises Ebersberg entscheiden, ob ein Beitritt zu diesen Konditionen
möglich ist.
Die Aktion Zukunft+ wurde vom Landkreis
München initiiert und seit dem Jahr 2019 in einem arbeitsintensiven Prozess
entwickelt. Eine Veröffentlichung der Aktion Zukunft+ ist für das Jahr 2023
geplant. Der Landkreis Ebersberg würde daher beim Beitritt zum Projekt Aktion
Zukunft+ von der bisher geleisteten Vorarbeit im vollen Maße profitieren.
Zur bisherig geleisteten Projektentwicklung zählen:
•
die
Projektidee und Projektkonzeption;
•
die
erfolgreich abgeschlossenen juristischen Prüfungen;
•
die
Entwicklung und Einberufung eines Lenkungsbeirats;
•
die
Entwicklung von lokalen Klimaschutzprojekten (Vorarbeit der Energieagentur
Ebersberg-München gGmbH für den Landkreis München);
•
die
Konzeption des Fördermechanismus für lokale Klimaschutzprojekte (Vorarbeit der
Energieagentur Ebersberg-München gGmbH für den Landkreis München);
•
die
Erstellung einer Homepage inklusive eines Online-Shops zum Vertrieb der
Zukunft+ Zertifikate;
•
die
Erstellung von Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Anzeigen,
Poster, Kurzfilme über lokale Projekte, Erklär-Filme, Broschüren).
1.1 Kostenaufstellung
Eine Beteiligung des Landkreises Ebersberg
wäre aus Sicht der Verwaltung des Landkreises München bei einer hälftigen
Übernahme der Projektinitiierungskosten denkbar. Die Gesamtkosten der Jahre
2019 bis 2022 belaufen sich auf 640.856 €. In den Projektinitiierungskosten
enthalten sind die angefallenen Personalkosten bei der Energieagentur
Ebersberg-München gGmbH (224.000 €) und die Projektentwicklungskosten (416.856
€). Für eine detaillierte Aufstellung der relevanten Kosten siehe Anlage 2.
Demnach würden sich die Kosten für eine
gleichberechtigte Projektbeteiligung des Landkreises Ebersberg an dem Projekt
Aktion Zukunft+ auf 320.428 € belaufen (Stand Oktober 2022).
Zusätzlich fallen ab dem Jahr 2023 zur
Vorbereitung der Veröffentlichung und der Bewerbung der Aktion Zukunft+ weitere
Kosten an. Die Bewerbung der Aktion Zukunft + stellt eine konstante Aufgabe dar
und an den Fixkosten müsste sich der Landkreis Ebersberg ebenfalls zu 50% beteiligen.
- 2023 würden sich die
Marketingkosten für den Landkreis Ebersberg auf 20.000€ belaufen. Darin
enthalten sind auch die Produktion der Erklärfilme, der Messestand, die
Fertigstellung der Website und notwendige Anpassungen der Website, die
durch den Beitritt bedingt sind und Kosten für die Entwicklung der Social
Media Strategie und Templates.
- Ab dem Jahr 2024 zahlt
der Landkreis Ebersberg ebenso 50% der Fixkosten für Kommunikation, und entscheidet
darüber an welchen weiteren Aktionen er sich beteiligen möchte. Dies wären
optionale weitere variable Kosten (für z.B. Plakataktionen u.ä.). Die Höhe
der Kosten für 2024 kann noch nicht geschätzt werden.
- Diese den Landkreis
Ebersberg betreffenden Kosten sind aus dem Budget des
Klimaschutzmanagements zu tragen, so sie nicht über die Energieagentur
abgerechnet werden können.
1.2 Schritte
zur Umsetzung der Aktion Zukunft+ im Landkreis Ebersberg
Im Falle einer Projektkooperation wären folgende Vorbereitungen zu treffen:
•
Aufsetzen
eines Kooperationsvertrags
•
Überarbeitung
bzw. Anpassung der Materialien der Öffentlichkeitsarbeit
•
Überarbeitung
bzw. Anpassung der Homepage
•
Entwicklung
bzw. Suche von lokalen Klimaschutzprojekten im Landkreis Ebersberg
•
Neuformierung
des Lenkungsbeirats
Die Verwaltung des Landkreises München
schlägt vor, den bisherigen Lenkungsbeirat der Aktion Zukunft+, im Falle des
Beitritts des Landkreis Ebersberg, zu erweitern. Der bestehende Lenkungsbeirat
der Aktion Zukunft+ wurde gemäß Beschluss des Kreistags München vom 01.08.2020
bis 01.08.2023 einberufen. Demnach könnte ein erweiterter Lenkungsbeirat ab dem
02.08.2023 einbestellt werden.
Die neue Zusammensetzung (insgesamt 13 Personen) könnte wie folgt aussehen:
•
3x
Vertreter/in des Kreistags Landkreis München
•
3x
Vertreter/in des Kreistags Landkreis Ebersberg
•
2x
Vertreter/in Wissenschaft
•
1x
Vertreter/in Wirtschaft
•
1x
Vertreter/in Landwirtschaft
•
1x
Vertreter/in Forstwirtschaft
•
1x
Vertreter/in Umwelt und Naturschutz
•
1x
Vertreter/in überregionale Institution (bspw. Aufsichtsrat der Energieagentur
Ebersberg München gGmbH, Europäische Metropolregion München, Planungsverband
Äußerer Wirtschaftsraum München)
Eine Beteiligung des Landkreises Ebersbergs
als gleichberechtigter Partner am Projekt Aktion Zukunft+ ist aus Sicht der Klimaschutzmanagerin
begrüßenswert. Vorteile einer Projektkooperation lägen insbesondere bei der
Vergrößerung der Zielgruppe (= Vergrößerung des Absatzes) und einer
Vergrößerung der Flächen für lokale Klimaschutzprojekte und somit einer
größeren Wirkung für den Klimaschutz. Außerdem sind Effizienzgewinne durch die
Nutzung von Synergieeffekten bei der operativen Umsetzung durch die gemeinsame
Energieagentur möglich.
Die Verwaltung des Landkreises München
schlägt vor, den operativen Start
der Zusammenarbeit im Projekt auf Januar
2024 anzusetzen. Somit hätten beide Verwaltungen und die Energieagentur
Ebersberg-München gGmbH ausreichend Zeit, um die entsprechenden Vorbereitungen
zu treffen.
1.3 Organisation
Die Teilnahme des Landkreises Ebersbergs ab
dem Jahr 2024 an der Aktion Zukunft+ wird organisatorisch über die
Energieagentur Ebersberg-München abgewickelt. Ein Stellenbedarf beim Landkreis wird
dadurch nicht ausgelöst.
1.4 Ausgleich
der kommunalen Emissionen des Landkreises
Der Landkreis Ebersberg kann sich gleich dem
Landkreis München dazu entschließen, die Treibhausgas-Emissionen der
Landkreisliegenschaften auszugleichen.
Im Jahr 2020 sind für das Landratsamt inkl.
weiterführender Schulen 793 Tonnen
CO2 angefallen.
Im Rahmen der Aktion Zukunft+ werden je
Tonne CO2 20 € erhoben, wovon je 9 € in lokale und in globale
Klimaschutzprojekte fließen. Die verbleibenden 2 € werden für die anfallenden
laufenden Verwaltungskosten verwendet. Für den CO2-Ausgleich der
Liegenschaften des Landkreises Ebersberg für das Jahr 2022 würden somit
Ausgaben in Höhe von insgesamt 15.854 € anfallen. Der Ausgleich
soll ab 2024 geschehen.
Der Ausgleich der Emissionen der kommunalen
Liegenschaften aller Landkreiskommunen muss von diesen selbst erfolgen, und
kann nicht vom Landkreis übernommen werden, so wie dies der Landkreis München
plant. Zum einen übersteigt dies die Leistungsfähigkeit und Zuständigkeit des
Landkreises, zum anderen muss jede Gemeinde selber entscheiden, ob sie ihren
CO2-Ausstoß mit der Aktion Zukunft+ kompensieren möchte.
Wenn sich der Landkreis Ebersberg
entschließt, die Aktion Zukunft+ zu realisieren, kann der eigens eingerichtete
Lenkungsbeirat über die Verteilung der Projektgelder entscheiden.
2. Fazit
Der Landkreis Ebersberg hat die Möglichkeit
die Aktion Zukunft+ für den eigenen Landkreis zu realisieren. Das bedeutet,
dass Bürger, Unternehmen und Kommunen Klimaschutzprojekte im Landkreis
Ebersberg und global durch ihre Kompensationszahlungen fördern können. Der
Landkreis entscheidet über den Lenkungsbeirat, welche Projekte gefördert werden
sollen. Weil mit der Aktion Zukunft+
Geld für regionale Klimaschutzprojekte erwirtschaftet werden kann, die sonst
nicht umgesetzt werden könnten, ist ein Beitritt sinnvoll.
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
Dem ULV-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:
- Der Landkreis Ebersberg
tritt der Aktion Zukunft+ bei und die Verwaltung wird beauftragt, alle
notwendigen Schritte zu ergreifen, um das Zukunft+ Zertifikat für
Ebersberg einzuführen.
- Dem Vorschlag zur
Zusammensetzung und Organisation des Lenkungsbeirats für die Aktion
Zukunft+ Ebersberg wird zugestimmt.
- Das
Gremium spricht sich dafür aus, ab dem Jahr 2024 die Emissionen des Landratsamtes
Ebersberg einschließlich seiner Liegenschaften (Schulen, Verwaltungs- und
Bürogebäude) durch den Kauf von Zukunft+ Zertifikaten auszugleichen.
Im Haushaltsjahr 2022 entstehen 320.428 €
Kosten für den Beitritt zur Aktion Zukunft+, bzw. für die Gründung der
Aktion Zukunft+ Ebersberg als freiwillige
Leistung im Kreishaushalt. Dieses Budget ist im Budget der
Klimaschutzmanagerin im Haushaltsjahr 2022 ausschließlich (2023 nicht) eingeplant
und vorhanden.
Zudem entstehen ab 2023 jährliche Kosten für
Marketing und eventuelle andere Dienstleistungen, deren Höhe 2023 20.000 € betragen
wird. Der Betrag zur Deckung dieser Kosten ist im Budget der
Klimaschutzmanagerin für den Haushalt 2023 vorhanden.
Es entstehen optional Kosten für die
Kompensation des CO2-Ausstoßes des Landratsamts Ebersberg (für das
Jahr 2022 15.854 €), welche ab dem Jahr 2024 getätigt werden sollen.