Betreff
MVV- Regionalbuslinien; Linienwegerweiterung im Rahmen der Ausschreibung der Linie 448
Vorlage
2022/0807
Art
Sitzungsvorlage

Diese Angelegenheit wurde bereits behandelt im

ULV-Ausschuss am 06.10.2021, Ö

ULV-Ausschuss am 25.11.2020, Ö

 

Im Nahverkehrsplan (NVP Maßnahme Nr. 24) des Landkreises Ebersberg ist vorgesehen, einen Verbindungsverkehr zwischen Grafing und Ebersberg einzurichten.

 

Der ULV Ausschuss hat in seiner Sitzung am 06.10.2021 die Umsetzung der Maßnahme 24 NVP mit der Einführung der MVV Regionalbuslinie 448 wie folgt beschlossen.

 

  1. Der ULV–Ausschuss stimmt der Inbetriebnahme der neuen MVV-Regionalbuslinie 448 Grafing Bahnhof (S) - Seeschneid - Ebersberg (S) – Oberndorf - Öxinger Platz – Schammach - Grafing Bahnhof (S) mit zwei entgegengesetzten Umläufen zum Fahrplanwechsel am 10.12.2023 bis 08.12.2029 mit der im Sachverhalt dargestellten Leistungsbeschreibung zu.

 

  1. Die Vorabbekanntmachung erfolgt gemäß der im Sachvortrag dargestellten Leistungsbeschreibung. Der Ausschreibungsprozess soll spätestens im Dezember 2021 eingeleitet werden. Zur Durchführung der Ausschreibungsverfahrens die MVV GmbH beauftragt.

 

  1. Nach Vorliegen des Ausschreibungsergebnisses ist dieses zu gegebener Zeit im ULV-Ausschuss zu behandeln, um dann nach Vergabebeschluss auch die entsprechenden Haushaltsmittel voraussichtlich in Höhe von 535.000 – 595.000 € ab dem Haushaltsjahr 2024 (bei 6 Jahren Laufzeit bis zu 3,5 Mio €) für den Betrieb der Regionalbuslinie 448 als freiwillige Leistung des Landkreises einplanen zu können.

 

In der Folge kam die Stadt Ebersberg auf die Landkreisverwaltung mit der Bitte zu, das Angebot des ÖPNV, speziell im nördlichen Teil der Kreisstadt aufzuwerten. Hintergrund der Bitte, waren Gespräche der Stadt Ebersberg mit im nördlichen Gewerbegebiet angesiedelten Unternehmen, welche Verbesserungen der Anbindung der Firmenstandorte an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs anregten. Im ersten Gespräch wurde die Prüfung des aktuellen und zukünftigen ÖPNV Angebots ergebnisoffen von Seiten des Landkreises in Aussicht gestellt und durchgeführt.

 

Nach Rücksprache mit den Verkehrsplanern des MVV ist es möglich, den Linienweg der MVV Regionalbuslinie 448 zur Inbetriebnahme (Fahrplanwechsel 2023) so zu erweitern, dass neben einer Anbindung des Gewerbeparks Ebersbergs auch potentiell das Siedlungsgebiet Reith besser angebunden werden kann (Anlage 2).

 

Die Stadt Ebersberg wird durch die Linienausweitung in Bezug auf die Stadt Grafing nicht bevorzugt behandelt. Der Gewerbepark Ebersberg wird äquivalent zum Gewerbegebiet Grafing-Schammach angefahren. Die Entfernungen der Haltestellen, zum von der jeweiligen Haltestelle am weitesten entfernten Punkt der beiden Gewerbegebiete, betragen ca. 650m.

 

Die Verwaltung sieht die Vorteile, die eine Ausweitung des Linienwegs hat, da durch die Anbindung des Gewerbeparks Ebersberg der Individualverkehr durch die Stadt Ebersberg reduziert werden kann und ein beträchtliches Fahrgastpotential durch die Anbindung des Gewerbeparks zu vermuten ist (Kostendeckungsgrad). Die Verwaltung ist sich aber auch bewusst, dass mit der Linienausweitung die Verspätungsanfälligkeit der MVV Regionalbuslinie 448 zunimmt.

 

Es gilt deshalb abzuwägen, ob der Erfolg der neuen Linie erhöht wird, wenn sie zunächst das Gewerbegebiet Ebersberg nicht erreicht, oder ob von Anfang an das „Gesamtpaket“ mit der Gefahr von Verspätungen zu den „Rush-hour-Zeiten“ eingegangen wird.

 

Inbetriebnahme und Vertragslaufzeit

Die Betriebsaufnahme der neuen MVV-Regionalbuslinie 448 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 würde durch einen positiven Beschluss nicht beeinträchtigt. Durch den erweiterten Linienweg, würde die Vertragslaufzeit von zuerst sechs Jahren auf dann fünf Jahre reduziert, um die Laufleistung der Busse nicht über das Soll zu strapazieren.

 

Eine kürzere Vertragslaufzeit bietet die Möglichkeit, die MVV Regionalbuslinie 448 ein Jahr früher als geplant, auf einen CO2 neutralen Antrieb umzustellen.

 

Bedienzeit

Die Bedienzeit der neuen MVV-Regionalbuslinie 448 würde nicht beeinträchtigt.

 

Fahrplan

Der Fahrplan müsste entsprechend der Anlage 1 angepasst werden.

Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                                                                       ja, positiv

                                                                       ja, negativ

                                                                       nein

 

Durch die Ausweitung des Angebots des ÖPNV wird die Notwendigkeit des motorisierten Individualverkehrs verringert und bietet den Bürger*innen des Landkreises die Möglichkeit einer klimafreundlicheren Mobilität.

Dem ULV-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:

Der Ausweitung der Linie 448 auf das Gewerbegebiet Ebersberg Nord wird zugestimmt.

Oder:

Linie 448 wird zunächst in der bisher geplanten Linienführung gestartet. Über eine Ausweitung Richtung Gewerbegebiet soll nach dem ersten Betriebsjahr erneut beraten werden. 

Auswirkung auf den Haushalt:

 

Die Bruttobetriebskosten der Regionalbuslinie 448, Grafing Bahnhof (S) – Seeschneid - Ebersberg (S) – Oberndorf - Öxinger Platz – Schammach - Grafing Bahnhof (S) betrugen auf dem am 06.10.2021 beschlossenen Linienweg nach Schätzung durch die MVV GmbH 535.000 – 595.000 € pro Jahr und sollen ab dem Jahr 2024 als freiwillige Leistung des Landkreises veranschlagt werden. Durch eine Ausweitung des Linienwegs wäre mit Mehrkosten von 124.000 € bis zu 131.000 € p.a. zusätzlich zu rechnen.

 

Die Entwicklungen seit dem ULV-Beschluss vom 06.10.2021 hat eine erneute Berechnung, der zu erwartenden Kosten notwendig werden lassen.

 

Die aktuell zu erwartenden Kosten, inklusive der Schleife über den Gewerbepark Ebersberg wären 774.000 € bis zu 861.000 €. Damit erhöhen sich die ursprünglich geplanten Kosten spürbar!

 

Der Kostendeckungsgrad der Buslinien im Landkreis Ebersberg beträgt in der Entwicklung der letzten Jahre gut 50 %. Bei einer neuen Buslinie wird dieser Wert erst nach einer gewissen Anlaufphase erreicht werden können. Bei Unterstellung dieses Kostendeckungs­grades ist zumindest mittelfristig mit etwa zusätzlich rund 400.000 Euro p.a. zu rechnen.