Im Dezember 2027 endet der
Verkehrsvertrag der MVV-Regionalbuslinie 262. Die MVV-Regionalbuslinie 262 wird
vom Landkreis München betrieben, verkehrt aber auch über Pliening im Landkreis
Ebersberg sowie Neufinsing im Landkreis Erding. Die anfallenden Betriebskosten
werden nach dem Territorialprinzip landkreisscharf ermittelt und abgerechnet.
Zum Zeitpunkt der neuen
Betriebsaufnahme im Dezember 2027 besteht die Möglichkeit, die L262 auf
emissionsfreie Antriebe (Batterie- bzw. Brennstoffzellenbusse) umzustellen. Für
diese Umstellung ist die Prüfung und Bearbeitung durch einen Projektsteuerer
notwendig, welcher noch zu beauftragen wäre. Die Beauftragung des
Projektsteuerers wäre Ende des Jahres 2023 notwendig.
Das aktuelle Leistungsbild
soll zum Dezember 2027 im Landkreis München deutlich ausgeweitet werden.
In seiner Sitzung am
06.07.2022 fasste der ULV Ausschuss zur MVV Regionalbuslinie 262 folgenden
Beschluss:
„Der ULV Ausschuss
beauftragt die Verwaltung, die Ausweitung des Linienbetriebs der Linie 262 mit
einem Stundentakt zwischen 06:30 Uhr und 21:40 Uhr von Montag bis Freitag
umzusetzen. Die damit steigenden jährlichen Bruttokosten von ca. 40.000 € sind
bei der Haushaltsplanung zu berücksichtigen.“
Aufgrund einer Baumaßnahme
in Feldkirchen, wird die Maßnahme erst zum Fahrplanwechsel 2023 umgesetzt
werden können. Weitere Angebotsausweitungen sind mit dem Fahrplanwechsel 2027
nicht geplant.
Die im ULV Ausschuss am
06.07.2022 genannten Kosten werden durch die jährlichen Indexanpassungen
angepasst. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre ist, wie auf allen MVV
Regionalbuslinien, mit einem stetigen Preisanstieg zu rechnen.
Die Linienbedienung des
neuen Leistungsbildes wäre theoretisch mit der aktuell vertraglich fixierten
Menge von vier Bussen möglich. Aufgrund einer unterstellten Vertragslaufzeit
von 10 Jahren hätten die vier Busse am Vertragsende eine Laufleistung von über
1,1 Millionen Kilometer. Ein Wert, welcher üblicherweise nicht mit einem
Stadtbus erreicht werden kann. Vor diesem Hintergrund wurde für die
gegenständliche Kostenabschätzung mit einem zusätzlichen fünften Fahrzeug
gerechnet, so dass sich die Nutzleistung bei rollierendem Einsatz besser
verteilt. Jeder der fünf Busse würde zum Vertragsende eine Laufleistung von
etwa 950.000 Kilometer aufweisen. Ein Wert, welcher nach Einschätzung des MVV
immer noch als grenzwertig betrachtet werden kann.
Erst auf Grundlage des vom
Projektsteuerer erarbeiteten Betriebskonzeptes ist es möglich, eine verbindliche
Kostenabschätzung für die Ausschreibung der L262 mit emissionsfreiem Antrieb ab
Dezember 2027 zu erstellen. Der Projektsteuerer wurde noch nicht
ausgeschrieben, ein Betriebskonzept liegt somit nicht vor. Um dennoch eine
Abschätzung/Orientierung möglicher Mehrkosten gegenüber einem Dieselbetrieb an
die Hand geben zu können, sind gewisse Annahmen zu treffen:
• es wird ein zusätzliches
fünftes Fahrzeug unterstellt
• das noch zu ermittelnde
Betriebskonzept kann weitere Zusatzfahrzeuge vorsehen, die abgeschätzten Kosten
des Konzeptes können die hier nachfolgend mitgeteilten Kosten überschreiten
• aktuelles Preisniveau
• ohne jegliche Förderung
• Im Rahmen der
Vorabbekanntmachung und der Vorlage des Betriebskonzeptes wäre die
Kostenabschätzung zu aktualisieren.
Übersicht der groben und
unverbindlichen Betriebskostenabschätzungen p.a. L262 für Diesel- Batterie- und
Brennstoffzellenbuseinsatz auf Basis der o.g. Annahmen:
Anteil Landkreis Ebersberg:
Diesel: Obergrenze: 187.000 €
Untergrenze: 150.000 €
Elektro: Obergrenze: 256.000 €
Untergrenze: 204.000 €
Brennstoffzelle: Obergrenze: 314.000 €
Untergrenze: 251.000 €
Da in die Berechnung keine
Fördergelder eingeflossen sind und die Struktur der Förderlandschaft im Bereich
der alternativen Antriebe aktuell volatil erscheint, sind die oben genannten
Kosten lediglich eine grobe Orientierung.
Der Landkreis München präferiert aufgrund seiner Beschlusslage zur Einführung von alternativen Antrieben im ÖPNV, die Elektrifizierung der MVV Regionalbuslinie 262. Da jedoch zwei weitere Landkreise von den Kosten der L262 betroffen sind, zeigt sich der Landkreis München offen, die Antriebsform zu diskutieren.
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
Grundsätzlich
bietet der Ausbau des ÖPNV die Möglichkeit den motorisierten Individualverkehr
zu reduzieren. Eine CO2 neurale Antriebsform hat zudem einen positiven Einfluss
auf den Klimaschutz.
Dem ULV-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:
Der ULV-Ausschuss beauftragt die Verwaltung, den Landkreis München zu informieren, dass die Umstellung der MVV Regionalbuslinie 262 auf alternative Antriebe begrüßt wird. Des Weiteren ist der Landkreis München zu informieren, dass die Entscheidung zur Einführung von alternativen Antrieben auf der MVV Regionalbuslinie vorbehaltlich der Finanzierung zu treffen sei und eine antriebsneutrale Ausschreibung in die Überlegungen einbezogen werden soll.
Auswirkung auf den Haushalt:
Anfallende Kosten bezüglich einer Antriebsumstellung der MVV Regionalbuslinie 262 werden erst im Haushaltsjahr 2028 haushaltsrelevant.
Aufgrund der genannten Prognosen ist mit einem erhöhten Bedarf zu rechnen. Da sich die Förderlandschaft hin zu alternativen Antrieben orientiert und andere Prognosen zu alternativen Antrieben eine Annäherung der unterschiedlichen Antriebsformen im Preisniveau vermuten lassen, kann eine zwingende Teuerung angezweifelt werden.