Regionalbuslinien: Folgebeschluss zur Linie 235 (Landkreis München)
Diese Angelegenheit wurde bereits behandelt im
ULV-Ausschuss am 05.10.2022, TOP 7ö
In seiner Sitzung vom 05.10.2022 fasste der ULV-Ausschuss folgenden Beschluss:
- Die Verwaltung wird
beauftragt, den Landkreis München zu unterrichten, dass der
Landkreis Ebersberg die geplante
Expressbuslinie X207, entsprechend des
Sachvortrags, auf Ebersberger Flur mitträgt.
- Die Verwaltung wird
beauftragt, die jährlichen Kosten von ca. 80.000 €
entsprechend der geplanten Inbetriebnahme
der Linie X207 zum Fahrplanwechsel
im Dezember 2024 ab dem Haushaltsjahr 2025
einzuplanen.
- Die Verwaltung wird
beauftragt, vor einer Folgeausschreibung im Jahr 2029, den
ULV-Ausschuss über die Entwicklungen der
Linie X207 zu unterrichten.
In der Folge beschloss der Landkreis München, trotz mehrfach artikuliertem Interesse seitens des Landkreises Ebersberg, die Linie bis auf Weiteres nicht einzuführen.
Durch weitere Beratungen innerhalb des Landkreises München und durch erneute Beratungen mit dem Landkreis Ebersberg steht die MVV Regionalbuslinie x207 erneut zur Debatte. Eine Linienwegänderung führt dazu, dass die Linie nicht mehr als Expresslinie geführt werden kann und nunmehr als MVV-Regionalbuslinie verkehren soll. Der Linienweg bedient nun mehr Haltestellen im Bereich Unterföhring und bindet dort die S-Bahn sowie das Gewerbegebiet an.
Das Fahrplankonzept für die Linie 235
beinhaltet die nachfolgenden genannten Vergabekennwerte:
Vertragslaufzeit:
Für die Vergabe der Linie 235 ist eine Vertragslaufzeit von sechs Jahren bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2031 vorgesehen. Diese Zeitspanne wird benötigt, um einerseits ausreichend Erkenntnisse zu sammeln, ob die Linie auch ein nachhaltiges Angebot liefert, welches gut angenommen wird und andererseits auch genügend Vorlauf bietet für die Umstellung auf alternative Antriebe.
Linienverlauf:
Als Linienverlauf ist für die Linie 235 die Relation München, Alte Heide [U] – Unterföhring [S]– Aschheim – Kirchheim – Grub – Poing West vorgesehen. Auf dem Gebiet der Gemeinde Poing sollen dabei folgende Haltestelle bedient werden:
- Poing West
- Grub [S] Nord
- Grub, Prof.-Dürrwächter-Platz
Die Kosten für den Landkreis Ebersberg belaufen sich auf ca. 110.000 € bis ca. 130.000 €, für eine angedachte Vertragsdauer von sechs Jahren, was eine Kostensteigerung zum damaligen Beschluss von 40.000 € - 50.000 € bedeuten würde.
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
Ein verbessertes
Angebot des ÖPNV kann eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs
bewirken.
Dem ULV-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:
Der ULV-Ausschuss beauftragt die Verwaltung, dem Landkreis München
mitzuteilen, dass der Landkreis Ebersberg an der geplanten MVV Regionalbuslinie
235 auf Ebersberger Flur aufgrund der schwierigen Finanzlage derzeit kein
Interesse hat.
Alternativer
Beschlussvorschlag:
- Der ULV-Ausschuss beauftragt die Verwaltung, den Landkreis München
zu unterrichten, dass der Landkreis Ebersberg die geplante
MVV-Regionalbuslinie 235 auf Ebersberger Flur mitträgt.
- Der ULV-Ausschuss beauftragt die Verwaltung, die jährlichen Kosten
von ca. 77.000 € - 91.000 € entsprechend der geplanten Inbetriebnahme der
Linie 235 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 ab dem Haushaltsjahr 2026
einzuplanen. Kosten für die Folgejahre sind dem Finanzrahmen des MVV zu
entnehmen.
- Der ULV-Ausschuss beauftragt die Verwaltung, vor einer
Folgeausschreibung im Jahr 2031, den ULV-Ausschuss über die Entwicklungen
der Linie 235 zu unterrichten.
Auswirkung auf den Haushalt:
Es ist mit einer Belastung von 110.000 € bis ca. 130.000 € (ohne Fahrgeldeinnahmen) zu rechnen.
Bei einer üblichen Abschlagszahlung von 30 % (angenommene Fahrgeldeinnahmen) der Linienkosten durch den MVV im ersten Jahr, würde der Haushalt 2026 mit einem Mehrbetrag von 77.000 € - 91.000 € belastet.
Da im urbanen Raum (Poing) mit einem Kostendeckungsgrad von 50 %+x zu rechnen ist, kann sich die Belastung auf den Haushalt deutlich verringern.
Anmerkung des Landrats:
Die finanzielle Situation des Landkreises ist angespannt. Die Linie ging nicht von einer Initiative des Landkreises Ebersberg aus und sie ist auch nicht im Nahverkehrsplan enthalten. Der Landkreis München hatte bereits beschlossen, die Linie nicht einzuführen. Dann wurde innerhalb des Landkreises München ein zweiter Anlauf unternommen und der Linienweg geändert, so dass aus einer Expresslinie eine Regionalbuslinie wurde. Die Kosten für den Landkreis sind um fast 40 % gestiegen. Aus diesen Gründen und vor allem wegen der schwierigen Finanzlage wird empfohlen, die Beteiligung an der geplanten Buslinie 235 zum jetzigen Zeitpunkt abzulehnen.