Betreff
Wettbewerb "Kommunal? Digital!" des Bayerischen Digitalministeriums; Förderung der besten digitalen Lösungen - Sachstandsbericht
Vorlage
2022/0646
Art
Sitzungsvorlage
Referenzvorlage

Diese Angelegenheit wurde bereits behandelt im

·         LSV-Ausschuss vom 29.09.2021

 

Das Digitalministerium der Bayerischen Staatsregierung hat den Wettbewerb „Kommunal? Digital!“ 2020 ins Leben gerufen, bei dem für die Förderung der besten digitalen Lösungen von smarten Kommunen 5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden. Durch den Ideenwettbewerb sollten die Vorteile der Digitalisierung im Alltag erlebbar werden und gleichzeitig den Anforderungen der Bürger/-innen gerecht werden.

 

Der Landkreis Ebersberg hat sich mit der Projektidee zur Errichtung einer Offenen Urbanen Plattform für den Bereich effizientes digitales Energiemanagement mit Pilotcharakter für alle bayerischen Landkreise und Gemeinden beworben.

 

Die Projektidee entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Innovationsring des Bayerischen Landkreistags.

 

Am 15.07.2021 konnte Herr Landrat Niedergesäß für den Landkreis Ebersberg einen von 10 Preisen von Frau Staatsministerin Judith Gerlach entgegennehmen. Dotiert ist der Preis mit 500.000 € zur Umsetzung der Maßnahme bis 2024. Insgesamt gab es 76 Bewerbungen aus ganz Bayern von denen 10 Teilnehmer mit jeweils 500.000 € Preisgeld prämiert wurden. Der Landkreis Ebersberg ist der einzige Preisträger aus Oberbayern.

 

Ziel der Projektidee ist der ressourcenschonende Energieeinsatz.

 

Ziel eines effizienten digitalen Energiemanagements ist es, Energieverbräuche von Gebäuden und Liegenschaften in annähernd Echtzeit zu erfassen, zu analysieren und möglichst ressourcenschonend einzusetzen.

 

Die Kommune bzw. der Nutzer kann hohe Energieverbräuche erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen um den Energieverbrauch zu senken.

 

Eine weitere Möglichkeit könnte die Optimierung von Energieströmen sein. Es können z.B. Energiespitzen erkannt und gesenkt, sowie Lastkurven optimiert werden. Dadurch kann auch der Einsatz von regenerativen Energien optimiert werden, die nicht zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung stehen.

 

Projektstand

 

Das Projekt startete im Januar 2022 unter der Federführung des Sachgebiets 13 in enger Zusammenarbeit mit Frau Dorelia Zangrando, WebGIS Beauftragte des Landkreises, Frau Katarina Della Peruta, als Informationssicherheitsbeauftragte des Landkreises und Frau Franziska-Sender-Maier als Leiterin der Zentralen Vergabestelle im Landkreis.

 

Das Projekt wurde in vier Arbeitspakete aufgeteilt.

 

Arbeitspaket 1 / Plattformentwicklung und Ausschreibung der Software

Arbeitspaket 2 / Zählernachrüstung und -austausch in den Liegenschaften

Arbeitspaket 3 / Schnittstellen Bereitstellung zur und von der Gebäudeleittechnik

Arbeitspaket 4 / Zusammenführung Gebäudeleittechnik und Plattform

 

Aktuell werden die Arbeitspakete 1 und 2 bearbeitet.

 

Arbeitspaket 1 / Plattform

 

Es wurde als erstes ein Pflichtenheft mit dem Proof of Concept als Grundlage für die Ausschreibung der Plattform erstellt.

 

Das „Proof of Concept“ PoC als Grundlage für die Ausschreibung der Plattform, ist mit der Entwicklung eines Prototyps verbunden, der die benötigte Funktionalität aufweist.

 

Ziel ist die Bereitstellung von Zähler-Daten verschiedenster Zähler (Wärme, Wasser, etc.) aus mehreren Liegenschaften in einer Präsentationsschicht, dem KommunalDigital-Portal.

 

Die Realschule Ebersberg wurde als Pilot-Liegenschaft ausgewählt. Es wurde ein Testaufbau erstellt, der seit Anfang September 2022 bereits erste Zählerdaten liefert.

 

Die geplante Software soll fünf Benutzeroberflächen (Dashboards) zur Verfügung stellen, die für die Softwareausschreibung in Form von Mockups als digital gestaltete Entwürfe erarbeitet wurden.

 

Die Aufteilung erfolgt in Nutzergruppen:

-       Techniker aus dem Sachgebiet Kreishochbau und Liegenschaften

-       Verwaltung

-       Hausmeister

-       Schulleitung

-       Bürger (Internet)

 

Hier ein Beispiel eines Mockups für die Benutzeroberfläche des Schulleiters

 

 

Am 26.08.2022 wurden die Ausschreibungsunterlagen für die Software der Plattform, durch die Vergabestelle europaweit veröffentlicht.

 

Für die Vergabe der Plattform wurde ein wettbewerblicher Dialog gewählt, der im europäischen Vergaberecht geregelt wird.

 

Der wettbewerbliche Dialog ist ein dreistufiges Verfahren. Das Besondere bei diesem Verfahren ist, dass Auftraggeber und Bewerber bereits vor der Abgabe von Angeboten über die Leistung sprechen bzw. Lösungen erarbeiten können, dazu wurden die Datensätze der Realschule Ebersberg drei ausgewählten Bewerbern zur Verfügung gestellt.

 

Ziel dieses Dialogs ist es eine Lösung zu suchen, die der Aufgabenstellung aus der Leistungsbeschreibung entsprechen. Die Anbieter sollen in den Dialogphasen die Benutzeroberfläche des Schulleiters exemplarisch erarbeiten mit den echten Datensätzen aus der Realschule Ebersberg. Nach Erarbeitung und Vorstellung der Lösung werden dann in der dritten Stufe die Bewerber zur Angebotsabgabe aufgefordert.

 

Aktuell läuft der wettbewerbliche Dialog zur Ausschreibung der Software für die Plattform. Die Submission findet voraussichtlich am 05.12.2022 statt.

 

Arbeitspaket 2 und 3 / Zähler und Schnittstellen

 

Parallel zu der Ausschreibung der Software für die Plattform werden Zählernachrüstungen und Zähleraustauscharbeiten in den Liegenschaften durchgeführt. Außerdem werden Gespräche mit den verschiedenen Gebäudeleittechnikanbietern aus den Liegenschaften des Landkreises geführt um die Schnittstelle zur Plattform vorzubereiten.

Kostenübersicht

Der Landkreis Ebersberg erhält Fördergelder in Höhe von 500.000 € zur Umsetzung der Projektidee.

Ein Eigenanteil von mind. 10 % an den Kosten des Projektes muss sichergestellt sein. Dies wird über die Personalkosten dargestellt.

Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                                                                       ja, positiv

                                                                       ja, negativ

                                                                       nein

Dem LSV-Ausschuss wird folgender Beschluss vorgeschlagen:

 

Keiner, Kenntnisnahme.

Auswirkung auf den Haushalt:

 

Durch die Fördergelder in Höhe von 500.000 € und durch die Regelung der Förderung werden auf den Landkreis nur 10% Eigenanteil treffen.